Ernst Röchling

Ernst Röchling

Ernst Röchling (* 28. März 1888 in Ludwigshafen; † 24. Januar 1964[1] auf einer Dienstreise nach Düsseldorf[2]) war ein deutscher Industrieller.

Der Neffe von Hermann Röchling trat 1930 in das Familienunternehmen Röchling´sche Eisen- und Stahlwerke GmbH in Völklingen (Saar) ein.

Da er nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 einen der Verschwörer in seinem Haus versteckt hatte, geriet er in die Fänge der Nazijustiz und wurde zu fünf Jahren Zuchthaus in Brandenburg verurteilt,[3] wo er im Januar 1945 von amerikanischen Truppen befreit wurde.

1946 wurde er von den US-Besatzungsmächten in Nürnberg inhaftiert und 1949 vom französischen Militärtribunal in Rastatt wegen Kriegsverbrechen zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

1949 hatte er die Witwe seines umgekommenen Vetters Karl-Theodor (Hermanns Sohn) geheiratet.

Nach seiner und Hermanns Begnadigung am 18. August 1951 wurde er Geschäftsführer der Röchling-Werke.

Am 14. November 1956 erzielten er und Freiherr von Gemmingen-Hornberg grundsätzliches Einverständnis mit der französischen Regierung über die Aufhebung der Sequesterverwaltung und der Rückgabe der Hütte an die Familie. Frankreich erhielt 3 Milliarden Francs (rund 36 Millionen DM) für die im Werk belassenen Produktionsanlagen.

1961 nahm er die Mittel- und Feineisenstraße im Nauweiler-Gewann (die schon unter Generaldirektor Georges Thedrel (* 1888) konzipiert wurde) in Betrieb.[4]

1963 gründete er die Ernst-Röchling-Stiftung (Wissenschaftliche Forschungen an der Universität des Saarlandes zur Förderung der deutsch-französischen Verständigung).

Einzelnachweise

  1. Stationen der Entwicklung des Völklinger Eisen- und Stahlwerkes von den Anfängen bis zur Gegenwart: 24.01.1964. auf: saarstahl.de
  2. Gestorben: Ernst Röchling. In: Der Spiegel. 6/1964.
  3. Rheinmetall: Schüsse gegen Wunderwaffe. In: Der Spiegel. 11/1966.
  4. Die Gebrüder Röchling. auf: voelklingen-im-wandel.de

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