Hossain Mohammad Ershad

Hossain Mohammad Ershad

Hossain Mohammad Ershad (Bengalisch: হুসেইন মুহাম্মদ এরশাদ, Husein Muhāmmad Eraśād; * 1. Februar 1930 in Rangpur, Bengalen, Britisch-Indien) ist ein ehemaliger Generalleutnant und Politiker aus Bangladesch.

Biografie

Ershad trat 1952 in die Streitkräfte Pakistans ein und wurde 1969 zum Oberstleutnant befördert. Während des Unabhängigkeitsampfes von Bangladesch befand er sich in Pakistan und wurde nach der Unabhängigkeit Bangladeschs am 16. Dezember 1971 als Generaladjudant in die Streitkräfte des neuen Staates übernommen. 1975 wurde er zum Generalmajor befördert und vom damaligen Befehlshaber der Armee, Generalmajor Ziaur Rahman, zum Stellvertretenden Chef des Armeestabes ernannt.

Dieser erkor ihn zu seinem Nachfolger als Armeechef aus, nachdem Ziaur Rahman am 29. November 1976 zunächst Administrator des Kriegsrechts und dann am 21. April 1977 Staatspräsident von Bangladesch wurde. Dieser beförderte ihn daraufhin zum Generalleutnant. Als Armeechef stellte er sich während der Verfassungskrise nach der Ermordung Rahmans im Mai 1981 zunächst auf die Seite von Präsident Abdus Sattar. Allerdings kam es nach der Wahl des bereits 75-jährigen Sattar zum Präsidenten im November 1981 zum Bruch mit ihm wegen Meinungsverschiedenheiten über die Rolle der Streitkräfte. Sattar sah die einzige Aufgabe der Armee in der Sicherstellung der Verteidigung und Sicherheit des Landes. Trotz dieser Haltung hielt sich Ershad zunächst mit der Durchführung eines Militärputsches zurück bis es wegen der politischen und wirtschaftlichen Lage zu Spannung in der Regierung von Präsident Sattar kam. Am 24. März 1982 ergriff Ershad in einem unblutigen Putsch die Macht und ernannte sich selbst zunächst zum Obersten Administrator des Kriegsrechts (Chief Martial Law Administrator). Dieses Amt und damit die eigentliche Machtposition behielt er auch inne, als am 27. März 1982 A.F.M. Ahsanuddin Chowdhury Staatspräsident wurde.

Am 11. Dezember 1983 ernannte er sich schließlich selbst zum Staatspräsidenten. Gegen das verhängte Kriegsrecht und gegen die von der Regierung verfolgte Islamisierung der Gesellschaft gab es zahlreiche Protestaktionen und Streiks. Zu sozialen Spannungen kam es auch mit den 500.000 in Bangladesch lebenden Biharis, die überwiegend in Lagern leben mussten. General Ershad versuchte mit der Privatisierung von Staatsbetrieben, Anreize für ausländische Investoren zu schaffen und die Arbeitslosigkeit von um die 30 Prozent zu senken. Nach einer ersten Beruhigung der innenpolitischen Lage am 30. März 1984 legte er die Position des Obersten Administrator des Kriegsrechts nieder. Nach erneuten landesweiten Protesten trat er am 6. Dezember 1990 als Staatspräsident zurück und wurde verhaftet.

Am 9. Januar 1997 wurde er gegen Kaution aus der Strafhaft entlassen, musste sich jedoch in 17 weiteren Fällen wegen Korruption und Amtsmissbrauch vor Gericht verantworten. Am 20. November 2000 wurde er erneut zur Verbüßung einer fünfjährigen Freiheitsstrafe wegen Bestechung nach seiner Niederlage im Berufungsprozess inhaftiert.

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