Evangelische Kirche Borgeln

Evangelische Kirche Borgeln
Evangelische Kirche

Die Evangelische Kirche Borgeln ist eine Einraum-Hallenkirche im barocken Stil in Borgeln, einem Ortsteil von Welver.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Sie basiert auf der Vorgängerkirche aus der Zeit zwischen 1150 und 1180. Umgebaut wurde das Gotteshaus von 1700 bis 1712. An zwei Stellen hat das Haus zwei gotische Spitzbögen, an der Eingangstür zum Chor und am Doppelfenster der Sakristei.

Turm

Der Turm ist der älteste Teil der Kirche, er wurde um 1080 errichtet. Somit ist er wohl das älteste sakrale Bauwerk in der Soester Börde. Im Verhältnis zur jetzigen Kirche wirkt der Turm zu klein – ein Anzeichen dafür, dass er zu der Vorgängerkirche gehörte.

Ausstattung

Barockkanzel

Die aus dem Jahr 1733 stammende Barockkanzel ist reich mit geschnitzten Figuren geschmückt. Die Inschrift auf einer kleinen Tafel lautet: Das Gesetz ist durch Moses gegeben, die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus worden (Joh. 1, 17). Thematisch angeordnet sind zu sehen: Moses mit der Gesetzestafel, der auferstandene Christus mit der Kreuzesfahne und das Lamm Gottes, das der Welt Sünden trägt. An den beiden Seiten sind die vier Evangelisten mit den Symbolen Löwe, Stier, Engel und Adler angeordnet. Die Vorsprünge und freien Flächen sind mit Engelsköpfen ausgestattet und mit reichen Fruchtgehängen und Blumendarstellungen geschmückt. Auf dem Schalldeckel sind reihum die ersten zehn Propheten des alten Testamentes zu sehen. Oberhalb des Schalldeckels befindet sich ein Pelikan, der sich die Brust aufreißt. In den Jahren 1984 bis 1988 wurden die Figuren restauriert und wieder mit ihren alten Fassungen in schlichten Pastellfarben versehen.

Altar

Der frühere Altar wurde 1852 bei einem Brand zerstört und 1862 durch einen neuen ersetzt.

In einem spitzbogigen Feld ist ein Gemälde von dem Düsseldorfer Maler Tüshus ausgestellt. Es stellt den auferstandenen Christus mit der Kreuzesfahne dar.

Der Architekt Prang aus Münster plante den neugotischen Altarumbau aus Eichenholz. Bei Restaurierungsarbeiten wurde der Umbau in Pastellfassung neu gearbeitet und reich mit Blattgold belegt. Am Altartisch wurden drei Ornamentfelder frei gelegt, die in kleeblattförmiger Umrahmung die drei Buchstaben G, H, L zeigen (Glaube, Hoffnung, Liebe).

Orgel

Die Altarorgel, eine Taschenladenorgel mit elektrischer Traktur, 15 Registern, zwei Manualen, Pedal und ca. 1100 Pfeifen aus der Werkstatt der Lübecker Firma Kemper, ersetzte die wurmstichige Vorgängerorgel von 1853 von der Firma Schulze, Paulinzella. Bei den Erneuerungsarbeiten ging der alte Orgelprospekt verloren. Der Prospekt der neuen Orgel fügte sich nur schlecht in das Gesamtbild ein; es wurde ein gebrauchter Prospekt aus einer Kirche in Neuwied erworben und eingefügt.

Taufstein

Der Taufstein im linken Chorraum wurde 1972 von Steinmetz Alfons Düchting aus Anröchter Dolomit gemeisselt. Drei unterschiedlich hohe Stufen stellen eine sich nach unten verjüngende Achtecksäule dar. Umlaufend ist der Spruch Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden (Markus 16) eingearbeitet.

Bei der Taufzeremonie wird der Deckel an einen eigens dafür gefertigten Haken gehängt.

Malerei ím Kreuzgewölbe

Bei einer Neuausmalung des westlichen Mittelschiffes wurde 1933 im Kreuzgewölbe des westlichen Mittelschiffes eine Malerei aus spätromanischer Zeit um 1220 mit Lebensbäumen, Fabeltieren und ornamentalen Friese längs der Grate in einfacher Darstellung freigelegt. Man vermutet einen Einfluss byzantinischer Kunst. Die alten Malereien wurden zum Erhalt für nachfolgende Forschungen überstrichen und neu aufgemalt. Einige frei gebliebene Fenster dienen der Dokumentation.

Weblinks

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