Evangelische Kirche Frömern

Evangelische Kirche Frömern
Evangelische Kirche

Die evangelische Pfarrkirche ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Frömern, einem Ortsteil der Stadt Fröndenberg/Ruhr im Kreis Unna, in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Architektur

Das ursprüngliche Gebäude war eine romanische Hallenkirche zu drei Jochen. Das 9,5 x 14 m große Kirchenschiff war flachgedeckt und hatte eine halbrunde Apsis. Entstanden ist es nach 1000, das genaue Baudatum ist nicht bekannt. Die Kirche unterstand ursprünglich dem Patrozinium Johannes' des Täufers: dass St. Johannes vorzeiten als Schutzpatron bey dieser Kirche sey verehret worden, ist aus einem Briefe vom Jahr 1401 zu sehen, denn in demselben heisset sie St. Johannes.[1]

Im 13. Jahrhundert wurden Kirchenschiff und Turmhalle gotisch eingewölbt, wozu die Außenmauern erhöht wurden. Im 14. Jahrhundert wurde die Apsis durch einen gotischen Chor ersetzt. Im siebenjährigen Krieg wurde das Langhaus 1761 bei einem Brand schwer beschädigt. Unter Beibehaltung der noch brauchbaren Baugruppen wurde das Schiff vollkommen erneuert. Diese Kirche wurde etwa 100 Jahre später wegen Baufälligkeit abgerissen, das Mauerwerk des 18 Meter hohen Turmes mit quadratischem Grundriss blieb erhalten.

1876 wurde von dem Arnsberger Bauinspektor A. Hartmann die heutige Kirche als dritte nachweisbare Kirche errichtet. In den Mittelschiffjochen befinden sich Hängekuppeln zwischen rundbogigen Quertonnen. Die Apsis ist leicht eingezogen, innen ist sie halbrund und außen siebenseitig. Ein neues Bronzegeläut wurde 1895 eingebaut; zwei dieser Glocken wurden 1917, ebenso wie die Prospektpfeifen der Orgel, eingeschmolzen. Neue Glocken wurden 1927 eingeweiht, im Zweiten Weltkrieg wurden abermals zwei Glocken requiriert. Als Ersatz dafür wurden 1949 Gussstahlglocken eingeweiht. Im selben Jahr wurde das Langhaus-Schieferdach repariert. Der Altarraum wurde 1968 neu gestaltet. Die Verankerung der Außenwände des Langhauses wurde 1983 und 1984 vorgenommen, gleichzeitig wurde die Orgel renoviert. Die Fensterverglasung im Chor wurde 1986 erneuert, die an der Nord- und Südseite 1991 und 1995.

Ausstattung

  • Die Ausstattung wurde hauptsächlich nach Entwürfen von Hartmann angefertigt.
  • Altartisch, Taufschalenhalter und die Kanzel sind aus Holz
  • Schmiedeeiserner Lesungsständer
  • eine historische Orgel von 1879 des Orgelbauers Friedrich Ladegast, die restauriert wurde.[2]
  • Vor den Stufen des Altares befinden sich die Gräber der sieben Pastoren der Familie von Steinen. Sie sind bis auf die des Johann Dietrich von Steinen vom Fußboden verdeckt, die Inschriften der Grabplatten sind bekannt.
  • Ein in die Ostwand rechts vom Chor eingelassenes Altarbild des Bildhauers Goldkuhle aus Wiedenbrück mit dem letzten Abendmahl entstand 1877.[3]

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen. Band 2, Westfalen, Deutscher Kunstverlag, München 1969.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Johann Dietrich von Steinen: Westfälische Geschichte, 1755
  2. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen. Band 2, Westfalen, Deutscher Kunstverlag, München 1969, S. 162
  3. Geschichte der Kirche
51.5022222222227.7411111111111

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Frömern — Stadt Fröndenberg/Ruhr Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenkreis Unna — Evangelische Johanneskirche in Frömern, einer der ersten evangelischen Gemeinden im Kirchenkreis Der Kirchenkreis Unna ist einer von 31 Kirchenkreisen innerhalb der Evangelischen Kirche von Westfalen. Amtssitz ist die Stadt Unna. Insgesamt… …   Deutsch Wikipedia

  • Fröndenberg/Ruhr — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Fröndenberg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Ladegast — Friedrich Ladegast Friedrich Ladegast (* 30. August 1818 in Hochhermsdorf (heute Hermsdorf, Ortsteil von Zettlitz); † 30. Juni 1905 in Weißenfels) war ein bedeutender deutscher Orgelbauer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Ladegast — (* 30. August 1818 in Hochhermsdorf (heute Hermsdorf, Ortsteil von Zettlitz); † 30. Juni 1905 in Weißenfels) war ein bedeutender deutscher Orgelbauer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”