- Everett C. Olson
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Everett Claire Olson (* 6. November 1910 in Waupaca, Wisconsin; † 27. November 1993) war ein US-amerikanischer Wirbeltier-Paläontologe.
Olson wuchs in Hinsdale auf, einem ländlichen Vorort von Chicago. Er sammelte schon als Schüler Schmetterlinge und setzte dies später in Nordamerika und den Tropen mit seinem Entomologie-Kollegen G. A. Bartholomew regelmäßig fort. Er studierte zunächst Chemie und dann Geologie an der University of Chicago, wo er außerdem als Kunstturner hervortrat und ein Sportstipendium hatte. Nach dem Bachelor-Abschluss 1932 studierte er bei Alfred Romer Wirbeltier-Paläontologie. Romer betreute Olsons Promotion, nachdem er nach Harvard gegangen war. Nach der Promotion wurde Olson 1935 Paläontologe in der Fakultät für Geologie der University of Chicago. Im Zweiten Weltkrieg arbeitete er als Kartograph für das Militär und veröffentlichte darüber auch Bücher. Er wurde Professor in Chicago, wo er der Wirbeltier-Paläontologie mit der Gründung eines interdisziplinären Forschungskomitees 1947 zu mehr Eigenständigkeit gegenüber den Geologen verhalf.
Olson wandte damals neue Methoden in der Wirbeltier-Paläontologie an (wie sedimentologisch-statistische Methoden, Luftbildkartographie, Paläoökologie, funktionale Morphologie und Morphometrie, Taphonomie). Er befasste sich insbesondere mit der frühen Evolution der Landwirbeltiere im Perm (besonders Therapsiden) aus Nordamerika (mit Ausgrabungen in Nordtexas und Oklahoma) und Südafrika, aber auch Russland, wohin er ab 1959 Kontakte aufbaute (zum Beispiel zu Iwan Antonowotisch Efremow, einem Experten für Taphonomie). Auf das Thema kam er durch seinen Lehrer Romer und die Bearbeitung der Sammlungen im Walker-Museum der Universität Chicago. Seine Forschungen konnten eine bis dahin vorhandene Lücke in der Fossilüberlieferung im frühen Perm schließen. 1952[1] führte er das Konzept der Chronofauna ein für ökologische Lebensgemeinschaften, die über längere geologische Zeiträume existieren, aber nicht unbedingt immer dieselben Arten in den jeweiligen ökologischen Nischen umfassen.
1987 erhielt er die erste Romer-Simpson-Medaille der Society of Vertebrate Paleontology, deren Ehrenmitglied er 1980 wurde. Seit 1980 war er Mitglied der National Academy of Sciences.
1953 bis 1958 war er Herausgeber von Evolution und 1962 bis 1967 des Journal of Geology.
Er war seit 1993 verheiratet und hatte drei Kinder. Er spielte Violine und Piano und trug gern paläontologische Lieder auf Geselligkeiten vor.
Schriften
- mit R. L. Miller Morphological Integration, University of Chicago Press 1958
- Parallelism in the evolution of the Permian reptilian faunas in the old and new worlds, Fieldiana Zoology, Band 37,1955, S. 385-401
- Fauna of the Vale and Choza, Fieldiana Geol., mehrere Teile 1951 bis 1958, zuletzt Nr. 14, Summary, review and integration of the geology and fauna, Band 10, 1958, S. 397-448[2]
- Morphology, Paleontology and Evolution, in S. Tax (Herausgeber) Evolution after Darwin II. The Evolution of Life, Chicago University Press 1960, S. 523-545
- Jaw mechanisms: rhipidistian, amphibians, reptiles, Am. Zool., Band 1, 1961, 205-215
- Size frequency distribution in samples of extinct organisms, J. Geol., Band 65, 1962, S. 309-333
- Late Permian terrestrial vertebrates. USSR and USA, Trans. Am. Phil. Soc., Band 52, 1962, S. 1-224
- Russian viewpoints on Evolution, Evolution, Band 17, 1963, S. 119-120
- Evolution of Life, Weidenfeld and Nicholson 1965
- Community evolution and the origin of mammals, Ecology, Band 47, 1966, S. 291-302
- Vertebrate Paleozoology, Wiley 1971
- mit J. A. Robinson Concepts of Evolution, Columbus/Ohio, Charles R. Merrill, 1975
- Taphonomy: Its history and its role in community evolution, in A. K. Behrensmeyer, A. P. Hill Fossils in the Making, University of Chicago Press 1980, S. 5-19
- The problem of missing links: today and yesterday, Quart. Rev. Biology, Band 56, 1981, S. 405-452
- The other side of the medal, Blacksburg 1990
- mit M. S. Gordon Invasions of the Land, Columbia University Press 1995
Weblinks
Einzelnachweise
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