- Fahrmarke
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Eine Fahrmarke ist eine aus Blech ausgestanzte oder ausgeschnittene Scheibe, die im Bergbau zur Anwesenheits- und Seilfahrtkontrolle diente. Die Fahrmarke war gleichzeitig auch ein einfaches Mittel, das zur Verbesserung der Arbeitssicherheit diente.[1]
Inhaltsverzeichnis
Grundlagen
Damit die Aufsichtspersonen oder die Werksleitung immer einen Überblick darüber hatten, welcher Bergmann sich jeweils zu welcher Zeit Untertage befand, wurde ein System von unterschiedlichen Blechmarken verwendet. Die Bergleute mussten sich vor der Anfahrt eine Fahrmarke an der Markenkontrolle abholen. Diese Marke gaben sie vor der Einfahrt dem Anschläger Übertage zur Aufbewahrung. Der Anschläger Übertage zog die Fahrmarken auf einen eigens dafür vorgesehenen Drahtring. Nach der Seilfahrt wurden die Fahrmarken mit dem Förderkorb nach Untertage geschickt. Am Schichtende erhielt jeder Bergmann vom Anschläger Untertage seine Fahrmarke zurück und gab sie nach der Ausfahrt bei der Markenkontrolle zurück. Damit eine geordnete und reibungslose Ausfahrt ermöglicht war und kein Bergmann benachteiligt wurde, gab der Anschläger die Fahrmarken so an die Bergleute zurück, dass sie in der Reihenfolge ausfahren konnten wie sie eingefahren waren. Dazu musste er nur den Drahtring umdrehen und die Marken entsprechend austeilen. Durch diesen Vorgang hatte man immer einen Überblick darüber, ob alle Bergleute ausgefahren waren. Waren noch Fahrmarken auf dem Drahtring, waren diese Bergleute nicht ausgefahren. Die Fahrmarke diente hierbei gleichzeitig auch als Schichtmarke. Bei einigen Bergwerken wurde zusätzlich zur Fahrmarke auch noch eine Schichtmarke ausgegeben. So wurden beispielsweise auf der Zeche Graf Bismarck neben der Fahrmarke auch der Schichtzeit entsprechende Schichtmarken ausgegeben. Die Fahrmarke wurde beim Anschläger abgegeben und die Schichtmarke am Mann behalten. Beide Marken wurden nach der Ausfahrt wieder an der Markenkontrolle abgegeben.[2]
Form und Verwendung
Jeder Bergmann erhielt eine eigene individuelle Fahrmarke, in diese war seine Markennummer eingestanzt.[1] Die Fahrmarken der jeweiligen Schichten waren auch unterschiedlich geformt. Als Material wurde oftmals dünnes Messingblech verwendet.[3] Es gab Bergwerke, auf denen wurde für die Frühschicht eine runde Fahrmarke, für die Mittagschicht eine quadratische Fahrmarke und für die Nachtschicht eine dreieckige Fahrmarke verwendet (siehe Fotos). Es gab hierbei jedoch regionale Unterschiede bei der Form der Fahr- und Schichtmarken. Auf der Zeche Graf Bismarck waren die Schichtmarken rund, sechseckig, achteckig oder quadratisch geformt, die Fahrmarke war generell dreieckig geformt.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b Herbert Stahl (Redaktion), Gerhard Geurts, Hans-Dieter Hilden, Herbert Ommer, Siegfried Raimann: Das Erbe des Erzes, Band 4, Der Lüderich, Bergisch Gladbach 2008, S. 189ff ISBN 3-932326-52-0
- ↑ a b Karl Heupel: Fahrmarken/Schichtmarken (abgerufen am 21. Juli 2011)
- ↑ Herbert Stahl (Redaktion), Gerhard Geurts, Hans-Dieter Hilden, Herbert Ommer, Siegfried Raimann:Das Erbe des Erzes, Band 2, Die Gruben auf den Gangerzlagerstätten im Erzrevier Bensberg. Köln, 2004, ISBN 3-00-014668-7
Weblinks
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