Falkenturm

Falkenturm
Kosttor (links) und Falkenturm (rechts) nach dem Sandtnerschen Stadtmodell
Der Falkenturm, Gemälde von Heinrich Schönfeld, 1840

Der Falkenturm war ein Turm in der zweiten Stadtmauer Münchens. Er diente bis 1826 als Gefängnis.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Standort des Falkenturms lag in der Nähe der heutigen Maximilianstraße, gegenüber dem heutigen Nationaltheater. Die Falkenturmstraße beginnt etwa an dieser Stelle. Der Pfisterbach verlief unmittelbar westlich des Falkenturms; auf einer Wasserbrücke wurde er über den Stadtgraben geleitet. Östlich des Falkenturms lag das Kosttor.

Geschichte

Der Falkenturm wurde 1470 erstmals urkundlich als „Valckner turn“ erwähnt, als er von Herzog Siegmund seinem jüngeren Bruder und Nachfolger Herzog Albrecht IV. übertragen wurde. Sein Name rührt daher, dass in ihm zeitweise Utensilien zur Falkenjagd und -dressur aufbewahrt wurden.

Seit etwa 1500 diente der Turm als herzogliches Gefängnis für Mitglieder der höheren Stände, bis 1826 die Angerfronfeste erbaut wurde.

Im Falkenturm waren Akteure wichtiger Ereignisse der bayerischen Geschichte inhaftiert; so 1564 Pankraz von Freyberg und weitere Beschuldigte der Bayerischen Adelsverschwörung, später Johann Jäger, ein Anführer der Bayerischen Volkserhebung von 1705.

Der Turm wurde 1863 im Zuge der Anlage der Maximilianstraße abgebrochen.

Beschreibung

Der Turm trug ein Walmdach. An seinen Stirnseiten saßen in Traufhöhe Erker, die sich über die ganze Breite erstreckten; sie wurden später entfernt. Zwei Vortürme standen an der Außenseite der Stadtbefestigung vor dem Falkenturm.

Literatur

  • Hans Dollinger (Hrsg.): Die Münchner Straßennamen. Südwest, München 1999, ISBN 3-517-06115-8.
  • Michael Kunze: Straße ins Feuer. Vom Leben und Sterben in der Zeit des Hexen-Wahns. Knaur, München 1982, ISBN 3-426-01189-1.
  • Helmuth Stahleder: Haus- und Straßennamen der Münchner Altstadt. Hugendubel, München 1992, ISBN 3-88034-640-2, S. 568–571.

Weblinks

 Commons: Falkenturm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
48.13881944444411.579930555556

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hotel Falkenturm — (Мюнхен,Германия) Категория отеля: 2 звездочный отель Адрес: Falkenturmstrasse 3, С …   Каталог отелей

  • Erik Fosnes Hansen — (* 6. Juni 1965 in New York) ist ein norwegischer Schriftsteller. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Einzelnachweise 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Loos — Friedrich Loos …   Deutsch Wikipedia

  • Kosttor — Das Kosttor (links) und der Falkenturm (rechts) nach dem Sandtnerschen Stadtmodell Das Kost …   Deutsch Wikipedia

  • Münchner Stadtbefestigung — München im Jahre 1642, Stich von Matthäus Merian. Deutlich zu sehen sind der Festungsring und die zweite Stadtmauer mit der vorgelagerten Zwingermauer und ihren Toren und Türmen. Der Verlauf der ersten Stadtmauer ist an dem halbelliptischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Alexander von Haslang — Alexander von Haslang …   Deutsch Wikipedia

  • Anton Passauer — (* in Ingolstadt; † 25. August 1749 in Viechtach) war einer der Anführer der Bayerischen Volkserhebung von 1705. Passauer wird von Christian Probst meist zusammen mit Johann Jäger genannt. Am 21. Dezember 1705 traten die Aufständischen im Kloster …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Ehrenberg (Reutte) — p3 Burg Ehrenberg Burg Ehrenberg Burgentyp: Höhenburg …   Deutsch Wikipedia

  • Burg Sokolac — Die Burg Sokolac steht auf einem Hügel im kroatischen Städtchen Brinje in der Gespanschaft Lika Senj und gehört zu den bedeutendsten gotischen Denkmälern in Kroatien. Sie ist eine Burgruine, die 1411 erstmals urkundlich erwähnt wurde und im… …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph Vogel — (* 1554 in Dorfen; † 1. August 1608 in Regenstauf) war ein evangelischer Pfarrer und Topograph. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Leistungen 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”