Alexander von Haslang

Alexander von Haslang
Alexander von Haslang
Erinnerungstafel mit dem Namen „Alex. v. Haslang Bayer. Feldherr“ (in der zweiten Zeile) in der Ruhmeshalle in München

Alexander von Haslang zu Haslangsreut, Grosshausen und Reid (* ?; † 1620) war ein bayerischer Feldherr und Hexenjäger.

Alexander von Haslang gehörte dem bayerischen Geschlecht der Grafen von Haslang (Schreibweise auch: von Haßlang, de Haslang, ab Haslang) an. Er war ein vielgerühmter Reitersoldat und Regensburger Stadtobrist.

Als der streng römisch-katholische Herzog Maximilian I. im Jahre 1597 an die Regierung kam, ließ er kurz danach einen sogenannten „Kriegsrat“ bilden und setzte den in Kriegsdingen erprobten und bewährten „Haudegen“ Alexander von Haslang als dessen Leiter ein.

Haslang, der auch als Pfleger von Altmannstein und Abensberg fungierte, war in der Folge mitbeteiligt an einem der grausamsten Hexenprozesse in Deutschland, dem „Prozess Pappenheim“:

Nach der in seinem Zuständigkeitsbereich erfolgten Verhaftung der Landfahrerfamilie Pämb (auch: Gämperl), genannt Pappenheimer, beschuldigte er sie des Mordes, anderer Verbrechen und insbesondere der Hexerei im Bund mit dem Teufel. Sie beteuerten zunächst ihre Unschuld, gestanden aber unter der von Haslang angeordneten ersten „peinlichen Befragung“ (Folter) alle Anschuldigungen. Haslang - der wohl nicht besonders interessiert an dem Fall war und die Sache durch die Hexerei-Anklage möglichst bald aus seinem Zuständigkeitsbereich weghaben wollte - informierte den Herzog, der im Zuge der Bekämpfung einer damals herrschenden Welle von Kriminalität in Bayern ohnehin ein Exempel statuieren wollte, über den Fall. Dieser zog daraufhin den Prozess in seinen Zuständigkeitsbereich, ließ die Familie nach einigen Tagen nach München bringen, wo sie in den Falkenturm gesperrt wurde, durch den nun zuständigen Hofratkommissar Wangereck weiterer extremer Folter unterworfen und am 29. Juli 1600 auf grausame Weise hingerichtet wurde.

In der Münchner Ruhmeshalle war bis zu ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg eine Büste von Alexander von Haslang aufgestellt (wegen seiner Verdienste als „Bayerischer Feldherr“); nach 1945 wurde stattdessen sein Name auf eine Erinnerungstafel gesetzt.

Eine Reenactment-Fechtgruppe aus Schrobenhausen nennt sich „Churbaierisches Regiment Alexander von Hasslang 1622“.

Literatur und Quellen

  • Hubert Glaser (Hrsg:): Wittelsbach und Bayern. Katalog zu der Ausstellung auf der Burg Trausnitz in Landshut. Band II, Teilband 1, Katalog Nr. 452 (Aussageprotokoll im Prozeß, 1600) und Nr. 453 (Flugblatt über die Hinrichtung)
  • Michael Kunze: Der Prozess Pappenheim. (= Münchener Universitätsschriften. Juristische Fakultät. Abhandlungen zur rechtswissenschaftlichen Grundlagenforschung; 48). R. Gremer, Ebelsbach 1981, ISBN 3-88212-023-1 (zugl. München, Univ., Diss., 1980)
  • Michael Kunze: Straße ins Feuer. Vom Leben und Sterben in der Zeit des Hexenwahns, Kindler, München 1982, ISBN 3-463-00838-6
  • Carl von Landmann: Haßlang, Alexander Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 10.
  • Alexander Langheiter: Alexander Freiherr von Hasslang (Haslang, Haslanger, Haslinger), in: Jürgen Wurst, Alexander Langheiter (Hrsg.): Monachia. Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 2005, ISBN 3-88645-156-9, S. 132
  • Peter Philipp Wolf (Verf.), Karl Wilhelm Friedrich Breyer (Hrsg.): Geschichte Maximilians I und seiner Zeit: pragmatisch aus den Hauptquellen bearbeitet / Bd. 3: Mit dem Bildniße Alexanders von Haslang. Lindauer, München 1809 (Digitalisat)

Weblinks


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