Carl Metz GmbH

Carl Metz GmbH

Die Carl Metz GmbH war ein Feuerwehrgerätehersteller mit Sitz in Heidelberg und später in Karlsruhe und produziert seit 1998 als „Metz Aerials GmbH & Co. KG“ Drehleitern und Hubrettungsbühnen für Feuerwehren.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung und Produkte

Landspritze Carl Metz No. 925 im Rheinland-Pfälzischen Feuerwehrmuseum Hermeskeil

1842 gründete der Mechanikus Carl Metz in Heidelberg die „Maschinenfabrik Carl Metz“ zur Herstellung von Feuerlösch- und Rettungsgeräten. Schon ein Jahr später wurde mit der Konstruktion und serienmäßigen Fabrikation von handbetätigten, tragbaren Stadt- und Landspritzen, Saug- und Druckpumpen, Luftapparaten und Rettungssäcken begonnen. Als 1848 der Großbrand des Großherzoglichen Hoftheaters in Karlsruhe von dem Pompier-Corps gelöscht wurde, waren die Pumpen von Metz und die in effektiver Brandbekämpfung ausgebildeten Männer tagelang das Hauptthema in der überregionalen Presse. Dies war für das Unternehmen der Durchbruch zum Erfolg. 1872 wurde bereits die tausendste Löschmaschine ausgeliefert.

1877 verstarb der Gründer Carl Metz. Die Freiwilligen Feuerwehren Deutschlands errichten 1880 für Carl Metz in Heidelberg ein Denkmal mit der Inschrift „Carl Metz, 1818–1877, Begründer der Freiwilligen Feuerwehren“. 1905 wurde das Unternehmen von Heidelberg nach Karlsruhe verlegt. Das erste Tanklöschfahrzeug auf einem Fahrgestell mit Motor wurde bereits 1908 präsentiert. Das Unternehmen Metz lieferte 1912 an die Berufsfeuerwehr Karlsruhe die erste Drehleiter mit 25 Metern Rettungshöhe auf einem 36-PS-Fahrgestell mit eingebauter Kreiselpumpe.

1912 übernahm die Kaelble OHG die „Maschinenfabrik Carl Metz“. Das Unternehmen blieb jedoch eigenständig und wurde zur Carl Metz GmbH. Die Fertigstellung des ersten Ganzstahlleitersatzes für eine Autodrehleiter erfolgte im Jahr 1924. Die Konstruktion einer hydraulischen Drehleiter mit mehreren Ölpumpen wurde 1935 patentiert. 1957 wurde die höchste Drehleiter der Welt mit einer Steighöhe von 60 Metern an die Volks Republik China ausgeliefert. Die DL 60+2 war auf einem Kaelble-Dreiachser (KD680LF) montiert. Die erste vollhydraulische Metz-Drehleiter kahm 1959 auf dem Markt; die beiden ersten Leitern gingen an die Berufsfeuerwehr in Hamburg. Obwohl die konjunkturelle Lage schlecht war, entwickelte Metz 1967 die erste Drehleiter mit Selbststeuerkorb; ein stehender und zwangsgesteuerter Rettungs- und Arbeitskorb. Die zweite Drehleiter DL 60+2 wurde auf einer Kaelble KDV400z nach Moskau geliefert.

Die Familie Schad, Teilgesellschafter der Kaelble GmbH, übernahm im Tausch ihrer Kaelble- und Gmeinder-Anteile die Carl Metz GmbH. 1979 wurde erstmalig an einer hydraulischen 53-Meter-Leiter ein zwangsgesteuerter Rettungskorb angebaut. In Verbindung mit dem zwangsgesteuerten Rettungskorb wurde 1980 eine Lagerung angeboten, welche die Bergung von verletzten Personen erlaubte: die „schwenkbare Krankentragenlagerung“. Auf dem 26. Deutschen Feuerwehrtag (1990) wurde mit der DLK 23-12 PLC die erste elektronisch gesteuerte und überwachte Drehleiter mit Proportional-Hydraulik vorgestellt.

Das Unternehmen feierte 1992 sein 150-jähriges Bestehen. In diesem Jahr wurde auch die erste DLK 18 FA, einer Kombination aus Drehleiter und Löschfahrzeug, ausgeliefert. Das 1997 entwickelte Ferndiagnosesystem „MOS“ (Metz-Online-Support) erlaubte nun einen schnellen und umfassenden Überblick über die Zustandsdaten der Metz-Drehleiter.

Übernahme durch Rosenbauer

1998 wurde die Carl Metz GmbH durch die Rosenbauer International AG übernommen und in die „Metz Aerials GmbH & Co. KG“ umfirmiert. Diese gilt weltweit als zweitgrößter Hersteller von Drehleitern.

Andere Drehleiter-Hersteller

Der weltgrößte Hersteller von Drehleitern ist das Unternehmen Iveco Magirus in Ulm. Vor der deutschen Wiedervereinigung produzierte auch die IFA Drehleitern.

Literatur und Quellen

  • Joachim Wahl, Alexander Luig: Kaelble, Podszum-Verlag, 1999
  • Werner Oswald, Manfred Gihl: Kraftfahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes seit 1900, Motorbuch Verlag, Stuttgart 1992

Weblinks


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