- Wilhelm Falley
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Wilhelm Falley (* 25. September 1897 in Metz; † 6. Juni 1944 bei Sainte-Mère-Église) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Falley trat während des Ersten Weltkriegs am 4. Dezember 1914 als Freiwilliger in das Anhaltische Infanterie-Regiment Nr. 93 ein. Nach seiner Grundausbildung erfolgte am 25. August 1915 seine Überweisung an die Front. Nach Kriegsende wurde er in die Reichswehr übernommen.
Zweiter Weltkrieg
Wilhelm Falley war Kommandeur der in der Normandie stationierten 91. Luftlande-Infanterie-Division und trug seit Ende 1941 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.
Stationierung in der Normandie, D-Day und Operation Neptune
Generalleutnant Falley hatte sein Stabsquartier in einem Château nahe Bernaville. Falley befürchtete, dass sein Stabsquartier bei einer alliierten Landung in der Normandie bombardiert werden könnte. Deswegen verlegte er den Gefechtsstand und sein Quartier in einen alten Autobus, der etwa 600 Meter entfernt von großen Bäumen umgeben unter Tarnnetzen stand.
In der Nacht vom 5. Juni auf den 6. Juni 1944 befand sich Falley mit Major Joachim Bartuzat in einem Mercedes auf dem Weg nach Rennes. Dort sollten sie an einem Planspiel teilnehmen, welches eine alliierte Landung in der Normandie zum Thema hatte. Der Fahrer des Mercedes war Gefreiter Vogt. Am Himmel bemerkten sie die Massen von Flugzeugen, die im Zuge der Operation Neptune, einer Teiloperation der Operation Overlord, in die Normandie einflogen. Davon alarmiert, wies Falley Vogt gegen 01:00 Uhr an, zum Château zurückzukehren.
Es gibt verschiedene Versionen von den darauf folgenden Ereignissen. Die Quellen stimmen darin überein, dass Falley, Bartuzat und Vogt an einem Mühlen-Anwesen auf eine Gruppe US-Fallschirmjäger um First Lieutenant Malcolm D. Brannen vom 3. Bataillons des 508. Fallschirmjägerregiments der 82. US-Luftlandedivision trafen. Von da an unterscheiden sich die Quellen. Brannen gab später an, dass seine Gruppe den Mercedes mit Handfeuerwaffen stoppte, Falley sofort getötet wurde und Bartuzat, als er schwer verletzt und aus dem Auto geschleudert, kriechend seine auf dem Boden liegende Luger erreichen wollte. Brannen gab an, ihn deswegen erschossen zu haben. Vogt sei bei dem Versuch zu fliehen durch einen Schuss in die Schulter von Brannen gestoppt worden.[1]
Die andere Quelle gibt an, dass Brannen mit einer Bazooka auf den Mercedes feuerte, als dieser sich bis auf 4 m angenähert hatte. Das Geschoss flog angeblich durch die offene Beifahrertür, riss Falley, der auf dem Beifahrersitz saß, den Hinterkopf ab und traf Bartuzat, der im Fond saß, an der rechten Schulter, woraufhin er aus dem Auto geschleudert wurde. Mit den Beinen noch im Auto, soll er auf dem Rücken mitgeschleift worden sein. Danach versuchte er, in Übereinstimmung der Quellen, angeblich kriechend seine Luger zu erreichen und wurde dann erschossen. Zu diesem Zeitpunkt sei laut der Quelle noch eine andere Gruppe US-Fallschirmjäger aufgetaucht, die einen jungen Deutschen an einer Hauswand ohne ersichtlichen Grund erschossen hat. Vogt konnte sich angeblich unbemerkt absetzen.[2]
Eine C-47, durch deutsche Flak nahe Bernaville getroffen, stürzte in unmittelbarer Nähe von Falleys Autobus ab. Die dabei entstandene Feuersbrunst und die umherfliegenden Trümmer zerstörten ihn komplett. Falleys und Bartuzats Leichen verblieben noch drei Tage an Ort und Stelle. Erst dann wurden sie von deutschen Soldaten geborgen und in Decken gerollt abtransportiert. Wilhelm Falley und Joachim Bartuzat liegen heute in Gemeinschaftsgräbern in Orglandes begraben.
Beförderungen
- Oberstleutnant 1. August 1938
- Oberst 1. März 1941
- Generalmajor 1. Dezember 1943
- Generalleutnant 1. Mai 1944
Funktionen
- Kommandos I./Inf.Regt. 433, 1. September 1939
- I./Inf.Regt. 4, 21. April 1941 bis 18. Juni 1942
- Offz. Anw. Schule Döbritz, Posen Juli 1942
- Inf.Div. 246, 5. Oktober 1943 bis 19. April 1944
- Div. 91, 25. April 1944 bis 6. Juni 1944
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz 1914 II. und I. Klasse
- Hanseatenkreuz Hamburg
- Verwundetenabzeichen (1918) in Schwarz
- Ehrenkreuz für Frontkämpfer
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. bis I. Klasse
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938
- Spange zum Eisernen Kreuz II. und I. Klasse am 26. Juli 1940 bzw. 23. Juni 1941
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber am 26. August 1941
- Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42
- Demjanskschild
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz am 12. November 1943
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 26. November 1941 als Oberstleutnant und Kommandeur des Infanterie-Regiments 4
- Deutsches Kreuz in Gold am 20. Januar 1944 als Generalmajor und Kommandeur der 246. Infanterie-Division [3]
Links
Literatur
- Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921-1945 Band 3: Dahlmann-Fitzlaff, Biblio Verlag, Osnabrück 1994, ISBN 3-7648-2443-3, S.415-416
- Steven J. Mrozek: 82nd Airborne Division, Turner Pub Co, 1999, ISBN 978-1563113642
Einzelnachweise
- ↑ http://www.6juin1944.com/veterans/brannen.php
- ↑ http://www.faehrtensucher.com/normandie-1944/luftlandungen/bernaville/
- ↑ Klaus D. Patzwall, Veit Scherzer: Das Deutsche Kreuz 1941–1945. Band 2. Patzwall, Norderstedt 2001, ISBN 3-931533-45-X.
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