- Carl Neuschäfer
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Carl Neuschäfer (* 24. Januar 1879 in Frankfurt am Main; † 7. September 1946 in Zillhausen) war ein Baptistenpastor, Theologiedozent und Studiendirektor am Baptistischen Predigerseminar.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Carl Neuschäfer entstammte einer baptistischen Pastorenfamilie. Bereits als Neunjähriger verlor er seinen Vater. Trotz wirtschaftlicher Not ermöglichte Neuschäfers Mutter ihm den Besuch des Gymnasiums. Kurz vor dem Abitur erkrankte Carl Neuschäfer an einer langwierigen Bindehautentzündung. Ein operativer Eingriff wurde nötíg, in dessen Folge er den Schulbesuch beenden musste. Erst viele Monate nach der Operation, durch die seine Sehkraft erhalten wurde, konnte er sich seiner weiteren Ausbildung widmen.
Von 1899 bis 1901 studierte er am Predigerseminar der deutschen Baptisten in Hamburg-Horn. Anschließend immatrikulierte er sich an der Theologischen Fakultät der Universität Tübingen, wo Adolf Schlatter zu seinen wichtigsten Lehrern gehörte. Bereits während seines Universitätsstudiums war Neuschäfer als Pastor der Baptistengemeinde (heute: Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde) Tübingen-Zillhausen tätig[1]. 1906 folgte er einer Berufung zum Prediger und Seelsorger der Baptistengemeinde Stuttgart. 1911 wechselte er an das baptistische Predigerseminar in Hamburg und war dort zunächst theologischer Lehrer mit dem Schwerpunktfach Neues Testament. 1922 wurde er zum Studiendirektor des Predigerseminars berufen. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im November 1945 inne[2]. Nur ein Jahr später verstarb Neuschäfer in Zillhausen.
Werke in Auswahl
- Taten der Apostel. Ein biblischer Studiengang, Kassel 1927
- Biblische Grundlinien der Diakonie. Vortrag, gehalten bei der freikirchlichen Diakoniekonferenz in Elberfeld, 16.-19. Sept. 1930, Kassel 1930
- Ein Leben in Jesu Dienst. Auszüge aus Tagebüchern und Briefen der Frau Oberin Emma Elsholz, gemeinsam mit Emma Elsholz, Kassel 1928
- Über den ästhetischen Genuss. Eine ethische Zeitbetrachtung, Kassel 1928
- Wir können nichts wider die Wahrheit. Johann Gerhard Oncken, Kassel 1934
Einzelnachweise
- ↑ Kurzbiografie auf der Webseite des Theologischen Semianars des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden - Fachhochschule Wustermark-Elstal; eingesehen am 31. Januar 2009
- ↑ Chronik in: Predigerseminar im Jubiläumsjahr 1955, Hamburg-Horn 1955, S. 66f
Literatur
- Hans Rockel: Carl Neuschäfer zum Gedächtnis; in: Predigerseminar Hamburg-Horn im Jubiläumsjahr 1955, Hamburg-Horn 1955, S. 38 - 45
- Günter Balders in Verbindung mit dem Dozentenkollegium (Hrsg.): Festschrift 100 Jahre Theologisches Seminar 1880 - 1980, Wuppertal und Kassel 1980, ISBN 3-7893-7874-7
Weblinks
- Literatur von und über Carl Neuschäfer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek und auf anderen Websites
- Kurzbiografie auf der Webseite des Theologischen Seminars des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden - Fachhochschule Wustermark-Elstal; eingesehen am 31. Januar 2009
Leiter des Theologischen Seminars des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher GemeindenVorsitzende der Schulkommission (1880 bis 1914) Philipp Bickel (1880–1899) | Hermann Liebig (1900–1912) | Bernhard Weerts (1912–1914)
Seminardirektoren (1914 bis 2003) Gustav Gieselbusch (1914–1922) | Carl Neuschäfer (1922–1945) | Hans Luckey (1946–1967) | Rudolf Thaut (1967–1978) | Eduard Schütz (1978–1985) | Edwin Brandt (1986–2003)
Rektoren (ab 2003) Stefan Stiegler (2003–2006) | Volker Spangenberg (seit 2006)
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