- Hans Luckey
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Hans Luckey (* 25. März 1900 in Elberfeld; † 20. Februar 1976 in Hamburg) war ein baptistischer Theologe und wirkte als Pastor, Rektor des Theologischen Seminars und freikirchlicher Historiker.
Inhaltsverzeichnis
Weichenstellungen
Hans Luckey bekommt während seiner Militärdienstzeit in Wülfringhausen Kontakt zu einer taufgesinnten freikirchlichen Gemeinde. Die dort von sogenannten Laienpredigern gehaltene Verkündigung beeindruckt ihn tief und führt zu einer persönlichen Entscheidung für ein Leben in der Nachfolge Jesu. Er lässt sich taufen und wird nach seinem Umzug nach Gelsenkirchen Mitglied der dortigen Baptistengemeinde. Unter Anleitung des Gemeindepastors August Broda, seines späteren Schwiegervaters, arbeitet er zunächst als Hausmissionar. Er erlebt eine innere Berufung zum vollzeitlichen Dienst als Pastor und beginnt ein Studium am Theologischen Seminar in Hamburg-Horn (1920 - 1923). Während seiner ersten Gemeindedienste in Königsberg (Baptistengemeinde Salzastraße; bis 1926) und Berlin (Baptistengemeinde Charlottenburg; bis 1929) setzt er seine theologischen Studien an den jeweiligen Universitäten fort. 1925 promoviert er in Königsberg zum Dr. phil., 1930 erwirbt er in Berlin den Titel eines theologischen Licentiaten (dieser Titel wird 1957 in Dr. theol. umgewandelt).[1]
Stationen seines Lebens
Hans Luckey- 1929: Hans Luckey wird als Dozent für Systematische Theologie, Dogmatik und Biblische Exegese an das Theologische Seminar Hamburg berufen. 1946 - das Seminar ist infolge des Krieges nach Bergneustadt-Wiedenest verlegt worden - wird er zum Rektor berufen. Unter seiner Leitung erfolgte der Wiederaufbau des Seminars in Hamburg.
- 1935 - 1956: Hans Luckey arbeitet neben seiner Tätigkeit am Seminar als Schriftleiter verschiedener freikirchlicher Periodika.
- 1939 - 1946 wirkt Luckey als Vizepräsident des Baptistischen Weltbundes, von 1954 bis 1960 gehört er zur Leitung der Europäisch-Baptistischen Föderation / EBF, deren zeitweiliger Präsident er auch ist.
- 1942 erfolgt unter seiner engagierten Mithilfe der Zusammenschluss der Baptisten mit den Brüdergemeinden zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden. Die Elim-Gemeinden hatten sich bereits 1938 unter dem Druck der nationalsozialistischen Behörden den Baptisten angeschlossen.
- Von 1953 bis 1965 ist er neben Martin Niemöller zunächst Stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland, später der Erste Vorsitzende.
"Als pietistisch geprägter Theologe der Erfahrung betonte er die Erlebnisfrömmigkeit, der er auch in seiner reichen wissenschaftlichen Arbeit einen gebührenden Platz einräumte." [2]
Werke Hans Luckeys (Auswahl)
- Johann Gerhard Oncken und die Anfänge des deutschen Baptismus (1. Auflage 1934; 3. Auflage 1958)
- Gottfried Wilhelm Lehmann und die Entstehung einer deutschen Freikirche (1939)[3]
Literatur
- W. Riemenschneider:Von Gott bereitet und gebraucht. Hans Luckey - ein Leben unter uns, in: Zeitschrift DIE GEMEINDE, Nr. 17 - 23 (1976)
- Günter Hitzemann: Hans Luckey zum Gedächtnis, in: Festschrift 100 Jahre Theologisches Seminar 1880 - 1980, S. 78-84
- Edwin Brandt: Artikel: Hans Luckey, in: Ökumene-Lexikon (1983), S. 59
- Günter Balders, Biografie Hans Luckey, in: Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe - 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland (1984), S. 351f ISBN 3-7893-7883-6
Einzelnachweise
- ↑ Biografische Angaben nach Edwin Brandt: Artikel Hans Luckey, in: Ökumene-Lexikon (1983), S. 59
- ↑ Günter Balders: Biografie Hans Luckey, in: Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe - 150 Jahre Baptistengemeinden in Deutschland (1984), S. 351f
- ↑ Weitere Arbeiten bis 1970 siehe Günter Balders, Bibliographie Hans Luckey - in: Wort und Tat 1977, S. 77-80 (177 Titel)
Leiter des Theologischen Seminars des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher GemeindenVorsitzende der Schulkommission (1880 bis 1914) Philipp Bickel (1880–1899) | Hermann Liebig (1900–1912) | Bernhard Weerts (1912–1914)
Seminardirektoren (1914 bis 2003) Gustav Gieselbusch (1914–1922) | Carl Neuschäfer (1922–1945) | Hans Luckey (1946–1967) | Rudolf Thaut (1967–1978) | Eduard Schütz (1978–1985) | Edwin Brandt (1986–2003)
Rektoren (ab 2003) Stefan Stiegler (2003–2006) | Volker Spangenberg (seit 2006)
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