Feldgottesdienst

Feldgottesdienst
Feldgottesdienst mit Heinrich von Preußen 1898
Ein Feldgottesdienst während des Ersten Weltkriegs
„Der Schrecken von Marokko“ Lt. Aarne Juutilainens Kompanie. Weihnachtsgottesdienst in Kollaa (Finnland) 1939.

Unter Feldgottesdienst (römisch-katholisch auch Feldmesse) versteht man einen unter freiem Himmel gefeierten Gottesdienst für Soldaten. Mitunter werden heutzutage auch von zivilen Kirchengemeinden unter freiem Himmel gefeierte Gottesdienste (etwa zu Himmelfahrt oder bei Schützenfesten) als Feldgottesdienste bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bereits in der Antike und im Mittelalter wurden Gottesdienste von Soldaten im Krieg gefeiert. Meist ging das mit einer Waffensegnung einher[1]. Militärgottesdienste in Garnisonkirchen gab es mit dem Aufkommen der Militärkirchen seit dem 19. Jahrhundert. Ein fester Bestandteil von Feierlichkeiten der Truppe während eines Krieges wurden sie im Ersten und Zweiten Weltkrieg.

Historischer Verlauf

Die Truppe, die dem Gottesdienst beiwohnt, stellt sich im Rechteck vor dem Altar auf, während sich Messdiener (Soldaten, die als Ministranten die Messe begleiten) sowie Musiker im Halbkreis hinter dem Altar aufstellen. Nicht selten besteht der Altar aus Holz, bzw. ist ein ungeweihter Klapptisch. Der Feldgeistliche leitet die Messe, während die Tamboure zu Beginn, nach Erteilung des Segens und zum Schluss das Geschehen musikalisch unterstützen[2].

Vielfach hielt man während des Krieges Militärgottesdienste in den jeweiligen Ortskirchen des besetzten Hinterlands ab.

Heutige Situation

Feldgottesdienste gelten als wichtiger Bestandteil der Militärseelsorge und werden daher an Frontabschnitten im Kriegseinsatz für die psychologische Betreuung der Soldaten abgehalten.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rudolf Adler: Der verlorene Haufen : Erinnerungen eines Fallschirmjägers. Books on Demand, Norderstedt 2004, ISBN 3-8334-1507-X, S. 86 (Volltext in der Google Buchsuche).
  2. Feldgottesdienst. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Bd. 6, Bibliographisches Institut, Leipzig 1902–1909, ‎ S. 397.

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  • Feldgottesdienst — Feldgottesdienst, Gottesdienst im Freien, vor einer Truppe gehalten. Die Soldaten bilden ba[171] taillons od. regimentsweise in tiefen Colonnen ein Viereck mit den gehörigen Zwischenräumen, in dessen Mitte von Trommeln od. mit einem besonderen… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Feldgottesdienst — Feldgottesdienst, militärischer Gottesdienst, der bei besondern Gelegenheiten unter freiem Himmel abgehalten wird, wobei die Truppen zu Fuß erscheinen. Sie formieren sich im Rechteck um den Altar, Musiker etc. stellen sich im Halbkreis hinter dem …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Feldgottesdienst — Fẹld|got|tes|dienst 〈m. 1〉 Gottesdienst an der Front * * * Fẹld|got|tes|dienst, der: zu besonderen Anlässen od. im Krieg vom Militärgeistlichen im Freien abgehaltener Gottesdienst. * * * Feldgottesdienst,   Gottesdienst, der zu besonderen… …   Universal-Lexikon

  • Feldgottesdienst — Fẹld|got|tes|dienst …   Die deutsche Rechtschreibung

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  • Emil Ruh — (* 28. April 1884 in Adliswil, Kanton Zürich; † 25. März 1946 ebenda) war ein Schweizer Komponist, Dirigent und Musikverleger. Er komponierte auch unter dem Pseudonym A. Bucher. Zunächst absolvierte er eine Ausbildung zum Musiknotensetzer in… …   Deutsch Wikipedia

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