- Feldgeschütz
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Ein Feldgeschütz ist ein Geschütz welches für den mobilen Einsatz im Gelände konzipiert ist. Damit sind die Feldgeschütze von den ortsfesten Festungsgeschütze oder nur bedingt mobilen Belagerungsgeschützen abgegrenzt.[1]
Die ersten Geschütze wurden Anfang des 14. Jahrhunderts hauptsächlich bei Belagerungen eingesetzt. Sie waren nur eingeschränkt beweglich, das Laden und Ausrichten auf das Ziel war langwierig. Erst mobile Lafetten auf Rädern erlaubten den mobilen Einsatz und während der Hussitenkriege (1419 bis 1434) etablierten sich die Feldgeschütze in der damaligen Kriegsführung. Die Feldartillerie musste der Infanterie und Kavallerie in jedem Gelände folgen können, die Feldgeschütze mussten deshalb sehr beweglich und lenkbar sein; ferner mussten sie eine große Feuerbereitschaft besitzen und eine möglichst schnelle Bedienung zulassen. Die Ziele, welche sie beschießen sollte, waren meistens Truppenansammlungen, seltener Befestigungen von geringer Widerstandsfähigkeit, deshalb wurden kleinere Kaliber als bei Festungs- und Belagerungsgeschützen verwendet.[2] Zur Zeit der Napoleonischen Kriege (1792 bis 1815) erreichen die Feldgeschütze eine Schussweite von etwa 1200 Meter.[3]
Mitte des 19. Jahrhunderts rechnete man zu den Feldgeschützen die 4-, 6-, 8- und 12 pfündigen Feldkanonen und die 7- und 10 pfündigen, 42/5-, 51/2- und 8-zölligen Feldhaubitzen.[4] Für den Transport über längere Strecken wurde das Feldgeschütz mit einer Protze verbunden, welche auch einen kleinen Munitionsvorrat aufnahm.
Seit dem ersten Weltkrieg werden die Feldgeschütze zunehmend auf Selbstfahrlafetten eingesetzt. Die neu entwickelten Panzer wurden zuerst mit leichten Feldgeschützen bekämpft, jedoch wurden spezialisierte Panzerabwehrkanonen entwickelt. Leichte Feldgeschütze wurden auch als Infanteriegeschütz der Infanterie zugesprochen.
In manchen modernen Armeen gibt es keine Feldgeschütze mehr. In der Bundeswehr war die Feldhaubitze FH155-1 das letzte Feldgeschütz. Die Funktion wird jetzt von der Panzerartillerie wahrgenommen, z. B. mit der Panzerhaubitze 2000.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 201-203 [1]
- ↑ Allgemeine militair-Encyclopädie, Verlag Webel, 1868, [2] Seite 217
- ↑ Michael Busch, Karl-Volker Neugebauer: Grundkurs deutsche Militärgeschichte, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2008 ISBN 9783486578539, [3], Seite 175
- ↑ Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 2. Leipzig 1838., S. 201-203 [4]
- ↑ Claus Heinrich Gattermann: "denn bei uns steht einer für alle" das Panzerartilleriebataillon 25 n.a. von 1997 bis 2008, Universitätsverlag Göttingen, 2007, ISBN 9783940344168, Seite 28 [5]
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