Ferdinand Beit (Politiker)

Ferdinand Beit (Politiker)

Ferdinand Hermann Georg Beit (* 19. April 1858 in Hamburg; † 1928) war ein deutscher Politiker der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) und Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Beits Vater Ferdinand Beit war ein angesehener Hamburger Kaufmann, der die Firma "Beit & Co." eine Chemikalien- und Farbenhandlung gründete und außerdem Teilhaber der Elbhütten Affinerie- und Handelsgesellschaft war. Beits Großvater war Seligmann Ladenburg.[1]

Ferdinand Beit besuchte die Realschule des Reformpädagogen Wichard Lange. Er lernte nach der Schulzeit für drei Jahre in einem Export- und Importhauses. Nach seiner Militärzeit als „Einjährig-Freiwilliger“, die er in Altona absolvierte, verließ er Deutschland für längere Zeit und stieg bei seiner Rückkehr in das Export- und Importgeschäft seines Vaters ein. 1881 Jahr gründete er zusammen mit Heinrich Alfred Michahelles einen Betrieb zur Zuckerverarbeitung. Zehn Jahre später gründete diese Firma in Schulau eine erfolgreiche Zuckerraffinerie, die innerhalb weniger Jahre 500 Arbeiter beschäftigte.

Politik

Beit engagierte sich im „Verein Hamburger Bürger zu St. Georg von 1886“. Dort war er vor allem in den 1890er Jahren ein Streiter gegen den aufkommenden Antisemitismus. In St. Georg war vor allem der führende Hamburger Antisemit und spätere Reichstagsabgeordnete Friedrich Raab einer seiner Gegenspieler. [2] Im Jahr 1900 unterlag er ihm in einer Stichwahl um den Vorsitz des Bürgervereins. Daraufhin verließ er den Verein mit der Begründung: „Ein liberaler Mann aber, der auf politische Ehre hält, muss einem solchen Verein den Rücken kehren.“

Beit wurde das erste Mal 1895 in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt. Im März 1919 wurde er dieses mal für die neu gegründete Deutsche Demokratische Partei (DDP) Mitglied in der ersten Hamburgischen Bürgerschaft der Weimarer Republik. Er saß dort für seine Partei bis 1924.

Ehrungen

Im Hamburger Stadtteil St. Georg wurde 1948 die ehemalige „Hohe Straße“ in Ferdinand-Beit-Straße umbenannt. Dort und am neu gestalteten Lindenplatz fand 2008 auch das Straßenfest „FERDINAND feiert extra-BrEIT“ statt.

Literatur und Weblinks

Einzelnachweise

  1. siehe NDB Eintrag zu Ferdinand Beit (1817-1870)
  2. Daniela Kasischke-Wurm: Antisemitismus im Spiegel der Hamburger Presse während des Kaiserreichs, S. 327ff.

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