Ferdinand Kleemann

Ferdinand Kleemann
Ferdinand Kleemann

Ferdinand Kleemann (* 1. Januar 1829; † 9. Mai 1895 in Breslau) war ein deutscher Firmengründer und Erfinder.

Ferdinand Kleemann begann 1848[1] in Obertürkheim mit der Produktion und Reparatur landwirtschaftlicher Geräte. Schon damals nutzte er die Wasserkraft. 1857 gründete er in Obertürkheim eine Feilenhauerei und 1860 eine Feuerwehr.[2] 1865 ließ er sich einen Schaltmechanismus für Strohschneidstühle patentieren,[3] 1867 eine lithografische Schnellpresse.[4] 1875 folgte ein Patent für einen Sicherheitsverschluss an Pumpbrunnen.[5]

Kleemann war Mitglied der Freimaurerloge Horus in Breslau und zeitweise Provinzialgroßmeister von Schlesien.

Inhaltsverzeichnis

Firmenentwicklung

Belegschaft um 1870
Die Vereinigten Fabriken
Kleemann-Gerät im Deutschen Straßenmuseum
Kleemann-Gerät im Kibbutz Shamir, Israel

Kleemanns Feilenhauerei stellte den ersten industriellen Betrieb des Ortes dar. Er nahm bald Futterschneidmaschinen und weitere Geräte für die Landwirtschaft in sein Firmenangebot auf. Später kamen Kreissägen, Exzenter und Spindelpressen hinzu. Schließlich spezialisierte man sich auf Gesteinsaufbereitung. Zunächst, in den 1920er Jahren, wurden vor allem mobile Brech- und Siebanlagen entwickelt, in den 1960er Jahren standen stationäre und ab den 1980er Jahren raupenmobile Anlagen dieser Art im Vordergrund. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Gesteinsaufbereitung das Hauptstandbein der Firma.

1878 ging Ferdinand Kleemanns Betrieb in die Hände seiner vier Söhne Ferdinand, Wilhelm, Friedrich und Heinrich über. Durch die Heirat Heinrich Kleemanns entstand eine Verbindung mit dem Fabrikanten J. G. Hildenbrand aus Faurndau. Die Firmen Kleemann und Hildenbrand wurden zusammengeführt und 1902 übernahm Heinrich Kleemann allein Kleemanns Vereinigte Fabriken Obertürkheim und Faurndau. 1920 hatte der Betrieb etwa 200 Mitarbeiter und exportierte erste stationäre Aufbereitungsanlagen für Naturgestein. Nach dem Einbruch durch den Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl der Mitarbeiter 1946 auf mehr als 350. 1979 wurde der Standort Obertürkheim aufgegeben. Ein Jahr später erfolgte die Zusammenlegung von Kleemanns Vereinigte mit der Firma Reiner; der neue Name war Kleemann-Reiner Maschinen- und Anlagentechnik Vertriebs GmbH. 2005 erfolgte die Umwandlung in die Kleemann GmbH und 2006 ging eine Mehrheitsbeteiligung von 80 % in den Besitz der Wirtgen Group über.

Sonstiges

Die ehemalige Villa Kleemann in der Uhlbacher Str. 34 in Obertürkheim gilt heute als Kulturdenkmal.[6] Auch ein Splitterschutzbunker in der Ailenbergstraße in Obertürkheim, den einer der Nachkommen Ferdinand Kleemanns wohl im Zweiten Weltkrieg errichten ließ, wurde in die Liste der Kulturdenkmale Baden-Württembergs aufgenommen.[7]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.theelevatormuseum.org/h/h-2.htm
  2. http://www.feuerwehr-obertuerkheim.de/html/chronik.html
  3. http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-58069
  4. http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-58233
  5. http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=2-59326
  6. http://www.stuttgart.de/img/mdb/item/19284/31326.pdf
  7. http://www.schutzbauten-stuttgart.de/media/PDF-Dateien/ailen.pdf

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