- Ferdinand Kugelmann
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Ferdinand Kugelmann (* 1840; † 1915) war ein deutscher Kaufmann und Hamburger Mäzen.
Kugelmann gründete 1871 eine Im- und Exportfirma, durch die er wohlhabend wurde. Von 1881 bis 1885 war Kugelmann Konsul Argentiniens in Hamburg, von 1902 bis zu seinem Tod von Guatemala. 1900 gehörte er zu den Gründern des Hamburger Reitvereins. Im Jahre 1907 war er Mitbegründer der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung zur Errichtung einer Universität in Hamburg. Kugelmann beschenkte zu Lebzeiten die Hansestadt Hamburg reich[1], wurde später aber vergessen.[2] Einige Bildtafeln im Hauptgebäude der Universität Hamburg, die auch an Kugelmann erinnern sollen, sind alt und stumpf. Kugelmann war Jude, verließ aber die jüdische Gemeinde.
1881 heiratete er in Paris Elena Hercilia Hahn de Echenagucia († 1940). Mit seiner Familie lebte er in einer Villa am Harvestehuder Weg. Der Ehe entstammten sechs Kinder, die zwischen 1883 und 1895 geboren und evangelisch getauft wurden. Ein Sohn starb 1907, die Söhne Ferdinand und Erwin starben 1939, der Sohn Robert und seine Frau Anna Marie verübten 1942 Suizid, nachdem sie den Befehl zur Deportation erhalten hatten.[3] Nur eine Tochter, die 1941 nach Venezuela ausgewandert war, überlebte den Holocaust. Deshalb wurde auch sein monumentales Familiengrab auf dem Friedhof Ohlsdorf jahrelang nicht gepflegt. Die breitgelagerte Grabwand mit erhöhtem, blockartigem Mittelteil und spitzbogigem Portal im Still der Neogotik ist leicht in unmittelbarer Nähe des dortigen Wasserturms zu finden.
Weblinks
- Renate Hauschildt-Thiessen: Ferdinand Kugelmann (1840–1915). In: Johannes Gerhardt: Die Begründer der Hamburgischen Wissenschaftlichen Stiftung, S. 47
- Matthias Schmoock: Der Untergang der Mäzen-Familie Kugelmann. In: Hamburger Abendblatt vom 27. Dezember 2002
- Helmut Schoenfeld: Der Mäzen Ferdinand Kugelmann. In: OHLSDORF – Zeitschrift für Trauerkultur auf .fof-ohlsdorf.de
Einzelnachweise
- ↑ Matthias Schmoock im Hamburger Abendblatt 2003
- ↑ Matthias Schmoock: „Der 1840 geborene Ferdinand Kugelmann ist heute vergessen in der Stadt, die er einmal reich beschenkte“
- ↑ Stolpersteine Hamburg
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