- Carl Sandburg
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Carl August Sandburg (* 6. Januar 1878 in Galesburg in Illinois; † 22. Juli 1967 in Flat Rock, North Carolina) war ein US-amerikanischer Dichter (Romane, Lyrik), Journalist und Historiker, bekannt für seine Gedichte und seine Biographie von Abraham Lincoln, für die er den Pulitzer-Preis gewann.
Insbesondere im deutschsprachigen Raum wurde sein Ausspruch „Sometime they'll give a war and nobody will come“ (übersetzt mit: „Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin“ ) bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Sandburg war der Sohn schwedischstämmiger Eltern; sein Vater war Schmied und Eisenbahnarbeiter. Er wuchs in Illinois im Mittleren Westen auf. Sandburg verließ mit 13 Jahren die Schule und schlug sich in den verschiedensten Jobs, unter anderem als Maler, durch. Er war Freiwilliger im Spanisch-Amerikanischen Krieg und nahm an der Landung in Guánica in Puerto Rico am 25. Juli 1889 teil, war aber nicht in Kämpfe verwickelt. Nach einer kurzen Stippvisite (zwei Wochen – er scheiterte nach eigenen Worten an den Eingangstests in Grammatik und Rechnen) in West Point besuchte er das Lombard College in seinem Heimatort Galesburg, ging aber 1903 ohne Abschluss. In Milwaukee trat er der sozialdemokratischen Partei bei und wurde Sekretär des sozialdemokratischen Bürgermeisters Emil Seidel (damals der erste „sozialistische“ Bürgermeister in den Vereinigten Staaten). Bei den Sozialdemokraten lernte er auch Lilian Steichen (genannt Paula, Schwester des Fotografen Edward Steichen, dessen Biographie er 1929 schrieb) kennen, die er 1908 heiratete und mit der er drei Töchter hatte. Während des Ersten Weltkriegs war er Kriegskorrespondent (geschildert in „Cornhuskers“ 1918). Sandburg lebte von 1912 bis 1928 in Chicago und Umgebung, wo er Reporter der „Chicago Daily News“ (ab 1919) und des „Day Book“ war. Schon 1904 veröffentlichte er erste Gedichtbände (als Charles Sandburg, „In Reckless Ecstasy“). Berühmt wurde sein Gedichtband „Chicago“ von 1916, in dem er die Stadt wie folgt charakterisierte:
- „Hog Butcher for the World
- Tool Maker, Stacker of Wheat
- Player with Railroads and the Nation's Freight Handler
- Stormy, Husky, Brawling, and City of the Big Shoulders“
Als Dichter war er eine der wichtigsten Personen der „Chicago Renaissance“ vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Dabei verwendete er vielfach die Sprache der Arbeiterklasse des Mittleren Westens („The Chicago Race Riots“ 1919, „The People, Yes“ 1936); er sammelte auch amerikanische Folksongs („The American Songbag“ 1927, „New American Songbag“ 1950). Für seine Gesammelten Gedichte erhielt er ebenfalls einen Pulitzer-Preis. Bekannt waren auch seine Kindergeschichten (ursprünglich für seine eigenen Töchter) „Rootabaga Stories“ von 1920 und „Rootabaga Pigeons“ von 1923, in denen er statt wie in europäischen Märchen Ritter und Feen den Hintergrund des amerikanischen Mittleren Westens („Rootabaga Country“) verwendete. Ebenfalls in Chicago begann er seine berühmte Lincoln-Biographie: sechs Bände von „Lincoln – The Prairie Years“ 1926 bis „Lincoln – the war years“ 1939 sowie eine Lincoln Biographie für Kinder „Abe Lincoln grows up“ 1928 und eine Biographie von Lincoln´s Ehefrau Mary Lincoln 1932. 1940 erhielt er für „Lincoln – the war years“ den Pulitzer-Preis für Geschichte. 1959 erhielt er einen Grammy für seine Aufnahme von Aaron Coplands „Lincoln Portrait“ mit den New Yorker Philharmonikern.
Sein einziger Roman „Remembrance Rock“ erschien 1948. Er schrieb auch autobiographische Werke („Always the young strangers“ 1953, „Ever the winds of change“ 1983).
Sandburg arbeitete fünf Mal an Drehbüchern für Film und Fernsehen mit. Sein erstes Drehbuch schrieb er 1941 für den Dokumentarfilm Bomber.
1928 zog er nach Harbert in Michigan, wobei er in der Depression der 1930er Jahre wieder für die sozialistische Bewegung aktiv war. Ab 1945 lebte er in Flat Rock (North Carolina) auf seinem Anwesen „Connemara“, das heute vom National Park Service verwaltet wird. Während Sandburg dort in Ruhe schreiben konnte, übernahm seine Frau die Landwirtschaft.
Zitate
- „Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin.“ – (häufige deutsche Übersetzung seines Ausspruchs „Sometime they'll give a war and nobody will come“), gelegentlich fälschlicherweise Bertolt Brecht zugeschrieben.[1] siehe Liste geflügelter Worte
Werke (Auswahl)
- Abraham Lincoln: The Prairie Years (1926), Abraham Lincoln- The War Years (1939)
- Always Young Strangers (1953)
- The American Songbag (1927)
- Chicago Poems (1916)
- Cornhuskers (1918)
- Early Moon (1930)
- In Reckless Ecstasy (1904)
- The People, Yes (1936)
- Selected Poems (1926)
- Smoke and Steel (1920)
- Storm over the Land (1942)
Literatur
- Allen, Gay W.: Carl Sandburg. Minneapolis, Minn. : Univ., 1972
- Callahan, North: Carl Sandburg. University Park : Univ. Pr., 1987
- Crowder, Richard: Carl Sandburg. Boston, Mass. : Twayne Publ., 1964
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Carl Sandburg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikiquote: Carl Sandburg – ZitateKategorien:- Literatur (20. Jahrhundert)
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