- Carl Schindler
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Carl Schindler (* 23. Oktober 1821 in Wien; † 22. August 1842 in Laab im Walde, Niederösterreich) war ein Maler des Militärgenres (deshalb manchmal „Soldaten-Schindler“ genannt) zur Zeit des Biedermeiers.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Carl Schindler war der Sohn von Johann Josef Schindler, bei dem er seine erste Ausbildung erhielt und dem er sein Interesse an der Darstellung militärischer Themen verdankte. Er studierte ab 1836 an der Akademie der bildenden Künste Wien bei Karl Gsellhofer (1779–1858) und Leopold Kupelwieser und wurde 1837 Privatschüler von Peter Fendi, mit dem er befreundet war. Von Fendi erhielt er auch wesentliche künstlerische Anregungen, ebenso von den französischen Militärzeichnern Belangé, Charlet, Lami und Raffet. 1839 hatte Schindler seine erste akademische Ausstellung. Wegen schweren gesundheitlichen Beschwerden musste er sein Studium mehrmals unterbrechen. Er versuchte seine Leiden in der damaligen Kaltwasserheilanstalt (heute das Kloster der Barmherzigen Schwestern) in Laab im Walde zu heilen. Er starb knapp vor der Vollendung seines 21. Lebensjahres in Laab im Walde an Lungen-Tuberkulose.
Leistungen
Carl Schindler hatte ein außergewöhnliches Talent für die Aquarellmalerei und teilte außerdem die Vorliebe seines Vaters für die Darstellung des Soldatenlebens. Schindlers Aquarelle übten trotz seines frühen Todes großen Einfluss auf Johann Friedrich Treml und August von Pettenkofen aus. Seine Werke waren größtenteils ironische Karikaturen des tägliches Lebens der Soldaten. Schindler versuchte eine Verbindung zwischen militärischem und bürgerlichem bzw. bäuerlichem Genre.
Werke
- Abbildungen der k. k. Oesterreichischen Armee durch alle Waffengattungen (Zeichnungen für die Lithographie-Serie im Verlag L. T. Neumann, 1845), 1838
- Die Rekrutierung (Wien, Österreichische Galerie), 1838, Öl auf Holz
- Die Schildwache, in das Gewehr rufend (Wien, Österreichische Galerie, Inv. Nr. 2330), 1839, Öl auf Holz, 43 x 35 cm
- Der Krieg in plastischer Darstellung (Lithographischer Bilderbogen im Verlag M. Trentsensky), 1840
- Der Wachtposten (Wien, Österreichische Galerie), 1840, Öl auf Leinwand, 45 x 36,5 cm
- Die Hochzeitsfahrt (Wien, Österreichische Galerie), 1841, Öl auf Leinwand, 40 x 58 cm
- Der freigebige Weingartenhüter (St. Pölten, Niederösterreichisches Landesmuseum, Inv. Nr. 7514), 1841, Aquarell, 24,7 x 31,7 cm
Literatur
- Haberditzl, Franz Martin, Heinrich Schwarz: Carl Schindler. Sein Leben und sein Werk., Österr. Staatsdruckerei, Wien 1930
- S. Kehl-Baierle: Schindler Carl (Vincenz). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 10, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1994, ISBN 3-7001-2186-5, S. 147.
- Hermann Arthur Lier: Schindler, Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 31, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 784.
Weblinks
- Carl Schindler. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Eintrag über Carl Schindler im Lexikon des Niederösterreichischen Landesmuseums
Kategorien:- Österreichischer Maler
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