- Carl Moll
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Carl Moll (* 23. April 1861 in Wien; † 13. April 1945 ebenda) war ein österreichischer Maler des Jugendstils.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Moll studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Wien 1880–1881 bei Christian Griepenkerl. Er wurde später Schüler und Assistent des Landschaftsmalers Emil Jakob Schindler. Nach dem Tod Schindlers im Jahre 1892 heiratete er dessen Witwe und wurde dadurch Stiefvater ihrer Tochter Alma, der späteren Alma Mahler-Werfel.
1897 war er einer der Mitbegründer der Wiener Secession. Die Secessionisten brachten Ausstellungen zeitgenössischer Kunst nach Wien, auf Betreiben Molls entstand im Jahre 1903 die Moderne Galerie, heute Österreichische Galerie Belvedere.
1905 trat Carl Moll gemeinsam mit der Gruppe um Gustav Klimt aus der Secession aus. Er trat als Leiter der Galerie Miethke auch als Förderer Klimts auf. Er organisierte Ausstellungen internationaler Künstler und brachte unter anderem erstmals Werke von Vincent van Gogh nach Wien.
In den 1930er Jahren wurde Moll zu einem überzeugten Nationalsozialisten. Seine Stieftochter Alma musste jedoch im Jahre 1938 nach dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland mit ihrem Mann, dem Dichter Franz Werfel, wegen dessen jüdischer Abstammung fliehen. Nur wenige Tage später holte Moll fünf Bilder, die Alma der Galerie im Belvedere geliehen hatte, im Namen seiner Tochter Maria Eberstaller ab. Das wertvollste der Bilder, Edvard Munchs Sommernacht am Strand, verkaufte Moll später an die Galerie zurück.
Als im Jahre 1945 sowjetische Truppen in Wien einmarschierten, beging er zusammen mit seiner Tochter und deren Ehemann in seiner Villa Selbstmord. Er wurde auf dem Grinzinger Friedhof begraben.
Bedeutung
Bekannt wurde Moll durch seine großformatigen Farblithographien und Holzschnitte. Der Stil seiner späteren Landschaftsbilder wandelte sich zunehmend von der flächenhaften Malerei der Secessionisten zu mehr Räumlichkeit, in den späteren Jahren näherte er sich immer mehr dem Expressionismus an.
Sammlungen (Auswahl)
- Sammlung Jenö Eisenberger, Wien
- Leopold Museum, Wien
- Muzeul Țării Crișurilor, Oradea
- Landesmuseum Niederösterreich, St. Pölten
- Österreichische Galerie Belvedere, Wien
Weblinks
- O. Matulla: Moll Karl. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 6, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1975, ISBN 3-7001-0128-7, S. 353.
- Carl Moll. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
- Eintrag über Carl Moll im Lexikon des Niederösterreichischen Landesmuseums
- Literatur von und über Carl Moll im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Kategorien:- Österreichischer Maler
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