- Focke-Achgelis
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Vom Tragschrauber Fa 330 „Bachstelze“ wurden insgesamt ca. 200 Stück produziert.
Die Focke, Achgelis & Co GmbH, kurz Focke-Achgelis, war ein Hubschrauberhersteller der Rüstungsindustrie in Hoykenkamp bei Delmenhorst.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 27. April 1937 gründete Henrich Focke gemeinsam mit dem Deutschen Meister im Kunstflug, Gerd Achgelis, das Unternehmen in Hoykenkamp nahe Bremen. Hier fand er in einer alten Eisengießerei und einer ehemaligen Margarinefabrik geeignete Produktionsstätten. Aufgabe der Firma sollte die Weiterentwicklung des Hubschraubers Fw 61 sein. In erster Linie ging es um die Entwicklung und Erprobung von Prototypen, für die dann Baulizenzen vergeben werden konnten. Zu diesem Unternehmen gehörten auch das Motorenwerk in Varel und die Firma Bramo-BMW Berlin, später auch ein Zweigwerk in Laupheim bei Ulm. Getestet wurde in Hoykenkamp und auf dem Fliegerhorst Delmenhorst die Fw 61, die zu einer Art „fliegendem Laboratorium“ umgebaut wurde.
Im August 1939 verließ ein neuer Hubschrauber das Werk, der Prototyp der Fa 223. Anfang 1942 war dieser Transporthubschrauber serienreif; bis Kriegsende stellte der Firmenverbund Focke-Achgelis in den Werken Delmenhorst, Berlin und Laupheim davon 20 Exemplare her. Bei Kriegsausbruch 1939 hatte der Firmenverbund zehn Maschinen vom Typ Fa 224 „Libelle“ im Bau. Sie sollten u.a. für die Hubschrauberschulung eingesetzt werden. Nach Kriegsbeginn wurden die Arbeiten eingestellt und die Teile 1940 verschrottet. Ebenfalls im Jahre 1939 konstruierte und baute die Firma Focke-Achgelis drei Muster von der Fa 266 „Hornisse“, für deren Zivilversion sich die Deutsche Lufthansa interessierte. Auch dieses Programm wurde schließlich gestoppt und die drei Maschinen wurden verschrottet. Dagegen brachte der U-Boot-Krieg im Atlantik und im Indischen Ozean neue Absatzmöglichkeiten für die Firma. Im Auftrag des Reichsluftfahrtministerium konstruierte und baute Focke-Achgelis seit Anfang 1942 die Fa 330 „Bachstelze“.
Nachdem das Werk Hoykenkamp am 4. Juli 1942 durch einen Bombenangriff weitgehend zerstört worden war, verlagerte Focke-Achgelis seine Produktionsstätte für die Hubschrauberentwicklung und -montage nach Laupheim und Ochsenhausen, wo die Produktion ab Januar 1943 anlaufen konnte. Die Serienfertigung der Fa 330 „Bachstelze“ verblieb ab Frühjahr 1943 gleichwohl im Werk in Delmenhorst, weil die Tragschrauber so leicht waren, dass sie bei Fliegeralarm in den Keller getragen werden konnten. Von diesem Typ stellte das Werk über 100 Maschinen her. Infolge einer Prioritätenverschiebung zugunsten der Me 163 musste Focke-Achgelis Arbeitsstätten und Personal dem Entwicklungsteam der Me 163 von Messerschmitt überlassen. Auch Reparaturen und die Produktion von Ersatzteilen für die in Bad Zwischenahn stationierten Me 163 wurden hier ausgeführt.
Im Frühjahr 1944 übernahm die Weser-Flugzeugbau GmbH auf Weisung des Luftfahrtministeriums den Betrieb. Zu dieser Zeit waren dort 419 Arbeiter beschäftigt.
Flugzeugproduktion bei Focke-Achgelis
Focke-Achgelis baute auch die Fw 190, die Fw 200 und den Sturzkampfbomber Ju 87, das Hauptgeschäft blieben jedoch die Entwicklung und der Bau von Hubschraubern.
Produktionsliste
Bezeichnung Name Verwendung Stückzahl Fa 61 Versuchshubschrauber 2 Fa 223 Drachen Hubschrauber 40 Fa 224 Libelle Hubschrauber der Bau von 10 Exemplare wurde abgebrochen. Fa 225 Versuchshubschrauber 1 Fa 266 Hornisse ziviler Hubschrauber 3 Fa 269 Prototyp 1 Fa 283 Projekt – Fa 284 Prototyp 1 Fa 330 Bachstelze Tragschrauber zirka 200 Fa 336 Prototyp 1 Weblinks
Literatur
- Von Zeppelin bis Airbus, Luftfahrt in Nordwestdeutschland. Delius Klasing Verlag, ISBN 978-3-7688-1966-4.
Kategorien:- Hubschrauberhersteller
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