- Formänderungswiderstand
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Der Formänderungswiderstand oder Umformwiderstand ist ein Maß für den Widerstand eines Werkstücks oder Werkstoffs gegen plastische Verformung.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Der Formänderungswiderstand
ist als Verhältnis von der zur Verformung notwendigen Kraft F und der bei der Verformung beanspruchten Fläche A definiert. Bei bekanntem Formänderungswiderstand kW lässt sich also die für plastische Umformung aufzuwendende Kraft folgendermaßen bestimmen.
Anders als die Fließspannung kf stellt der Formänderungswiderstand nicht eine reine Werkstoffeigenschaft dar, sondern beinhaltet die Werkstoffeigenschaft kf und Eigenschaften des betrachteten Umformprozesses. Der Umformwiderstand wird beeinflusst von der Werkstoffzusammensetzung, der Temperatur des Werkstoffes, der Form des Werkstücks und der Geschwindigkeit der Umformung.[1] Der Prozesseinfluss wird häufig mit einer Formfunktion qf
berücksichtigt. Für die Formfunktion gilt
und kann als eine Art inverser Wirkungsgrad interpretiert werden.
Anwendung
In der praktischen Anwendung von Prozessen der bildsamen Formgebung wird der Formänderungswiderstand zur Berechnung der benötigten Umformkräfte verwendet. Das Verständnis der Zusammenhänge lässt sich auch bei der messtechnischen Bestimmung von Werkstoffeigenschaften nutzen. Bei bekanntem qf wird die Werkstoffeigenschaft
mit gemessener Kraft F und Fläche A ermittelt. Beim Zugversuch, Flachstauchversuch und Zylinderstauchversuch nutzt man die näherungsweise Konstanz von
zur einfachen Bestimmung der Fließspannung oder eines Spannungs-Dehnungs-Diagramms aus.
Siehe auch
Fußnoten
Literatur
- Kurt Lange: Umformtechnik Grundlagen. Springer-Verlag, Berlin Heidelberg NewYork 2002, ISBN 3-540-43686-3.
Weblinks
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