Fort Baltit

Fort Baltit

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Fort Baltit
Fort Baltit, die alte Residenz des Mirs von Hunza

Fort Baltit, die alte Residenz des Mirs von Hunza

Entstehungszeit: 14. Jh.
Burgentyp: Höhenburg
Erhaltungszustand: Restauriert
Ort: Karimabad
Geographische Lage 36° 19′ 32″ N, 74° 40′ 11″ O36.32555555555674.669722222222Koordinaten: 36° 19′ 32″ N, 74° 40′ 11″ O
Fort Baltit (Pakistan)
Fort Baltit
Ein Ausblick ins Hunza-Tal vom Fort Baltit

Fort Baltit oder Fort Balti ist ein altes Fort im Hunza-Tal in Gilgit-Baltistan (Kaschmir-Region).

Das Fort, das am höchsten Punkt von Karimabad sitzt, sicherte einst das Überleben des Feudalregimes in Hunza. Die Fundamente des Forts werden auf ein Alter von 700 Jahren geschätzt, wobei der Rest der Anlage durch viele Modifizierungen im Laufe der Jahrhunderte wesentlich jünger ist.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In alten Zeiten bestand das nördliche Gebiet Pakistans aus einer Vielzahl kleiner unabhängiger Staaten. Unter ihnen waren die traditionell konkurrierenden Staaten Hunza und Nagar, die auf gegenüberliegenden Seiten des Hunza Flusses lagen. Die Herrscher dieser beiden Staaten, die Thámo / Mirs (Thάm=S) genannt wurden, errichteten mehrere Befestigungen, um ihrer Macht Ausdruck zu verleihen.
Gemäß historischen Quellen [1] wohnten die Herrscher von Hunza am Anfang im Fort Altit. Infolge eines späteren Konflikts zwischen den beiden Söhnen des herrschenden Sultans, dem älteren Schahs Abbas (Shάboos) und dem jüngeren Ali Khans (Aliqhάn), wechselte Shaboos zum Baltit Fort und machte es zum Hauptsitz von Hunza. Der Machtkampf der beiden führte zur Niederlage des jüngeren und dessen Tod, und das Baltit Fort etablierte sich zum Hauptort der Macht in Hunza.

Die Schönheit des Baltit Forts kann auf eine mehr als siebenhundertjährige Geschichte zurückblicken. Ayasho II, Tham / Mir von Hunza heiratete im frühen 15. Jahrhundert die Prinzessin Schah Khatoon (Sha Qhatun) aus Baltistan. Eine ihrer ersten Handlungen war es, das Aussehen des Altit Forts und später auch des Baltit Forts zu verändern. Baltistan hatte eine sehr starke kulturelle und ethnische Verbindung mit Ladakh in Indien. Folglich war die Struktur des Baltit Forts unter dem Einfluss der Ladakhi / tibetische Architektur entstanden und hat somit etwas Ähnlichkeit mit dem Potala Palast in Lhasa. Im Laufe der Jahrhunderte folgten noch etliche Erweiterungen, Renovierungen und Änderungen des Gebäudes durch die Herrscher von Hunza.

Im 19. Jahrhundert verloren die Nordgebiete einen großen Teil der alten Festungen und somit ihres ruhmvollen Erbes infolge der zerstörerischen Angriffe durch den Maharadscha von Kaschmir. Jedoch gelang es den Bewohner von Hunza, sich überaus glücklich viermal erfolgreich gegen die Invasoren zu verteidigen.

Eine der größten Änderungen an der Struktur des Forts kam mit der Invasion der Briten im Dezember 1891. Tham / Mir Safdarali Khan, Herrscher von Hunza und sein Wesir Dadu (Thara Baig III) flohen nach Kashgar (China) und baten zusammen mit ihren Gefährten und Familien um politische Asyl. Mit der Eroberung der Staaten Hunza und Nager durch die Briten ging die Schleifung der Stadtmauer des alten Baltit Dorfes und der nordwestlich gelegenen Beobachtungstürme des Baltit Forts einher. Die Briten installierten danach den jüngeren Bruder des Tham / Mir, Sir Muhammad Nazeem Khan K.C.I.E als Herrscher über den Hunza-Staat.[2]

Während seiner Regierung machte Tham / Mir Nazeem Khan mehrere große Änderungen am Fort. Er riss mehrere Zimmer des dritten Stocks ab und fügte an der Vorderseite einige Zimmer im britischen Kolonialstil mit Fenstern aus farbigem Glas hinzu.

Das Baltit Fort blieb offiziell bis 1945 bewohnt, bis der letzte Herrscher von Hunza, Mir Muhammad Jmamal Khan in einen neuen Palast am Fuß des Hügels zog, in dem zu Zeit Mir von Hunza Ghazanfar Ali Khan (der gegenwärtige leitende Angestellte der Nordgebiete) und seine Familie wohnt.

Das Fort wurde in den Folgejahren stark vernachlässigt und drohte zur Ruine zu verfallen. Im Anschluss an eine Besichtigung durch die Royal Geographical Society Londons wurde ein Wiederaufbauprogramm begonnen, das durch das Aga Khan Development Network für historische Städte unterstützt wird.

Das wiederhergestellte Fort wurde am 29. September 1996 in Gegenwart von Aga Khan IV und dem Präsidenten Pakistans Faruk Ahmad Khan Leghari eröffnet. Es wird jetzt von der Baltit Erbe Trust als Museum geführt und ist für Besucher geöffnet.

Preise und Anerkennungen

Literatur

  • Baig Qudratullah, Tarikh-e-Edh Atiiq Riyāsat Hunza Pub: S.T.rinters Rawalpindi-Pakistan 1980
  • Dani A.H, History of Northern Areas of Pakistan Pub: Sang-e-Meel Publications, Lahore Pakistan www.sang-e-meel.com, Reprinted: 2007).
  • Biddulph John, Tribes of Hindoo Koosh Pub: The Superintendent of Government Printing-Calcutta India 1880, Reprint: Ali Kamran Publishers, Lahore-Pakistan 1995.

Credit: The "Historical Background" chapter was contributed by Hunza – Baltit Fort curator E.U.Baig (kanjudi@gmail.com)

Einzelnachweise

  1. Tarikh-e-Ehd Atiiq Riyasat Hunza von Haji Qudrarullah Baig, Pub: S.T.Printers Rawalpindi 1980 Pakistan
  2. History of Northern Areas of Pakistan by Prof. A.H.Dani, Page:285 Pub: Sang-e-Meel Publications, Lahore Pakistan www.sang-e-meel.com, Reprinted: 2007
  3. Best of Asia: Baltit Fort Hunza Valley, INDIA - Time Asia, June 27, 2005. Abgerufen am 11. Dezember 2006.
  4. Baltit Fort Awarded Top Prize in the UNESCO 2004 Asia-Pacific Heritage Awards - UNESCO Bangkok, September 1, 2004 (PDF). Abgerufen am 11. Dezember 2006.
  5. BA Tourism for Tomorrow Previous Winners (PDF). Abgerufen am 11. Dezember 2006.
  6. Restoration of Landmark Buildings in Mountainous Northern Pakistan - AKDN. Abgerufen am 11. Dezember 2006.

Weblinks


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