- Franz Clam-Gallas
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Franz Graf Clam-Gallas (* 26. Juli 1854 in Reichenberg; † 20. Januar 1930 in Friedland) war von 1891 bis 1918 Besitzer der Herrschaften Reichenberg, Friedland, Grafenstein und Lämberg in Nordböhmen und des Clam-Gallas Palais in Prag.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Studium der Rechts- und Staatswissenschaften und der Land- und Forstwirtschaften in Wien war Franz Graf Clam-Galles von 1895 bis 1918 Herrenhausmitglied, seit 1901 als Großgrundbesitzer Mitglied des böhmischen Landtags in Prag. Er verlor im Jahre 1918 nach Ende des Ersten Weltkriegs und dem Untergang der Österreichisch-Ungarischen Monarchie durch eine Bodenreform der Regierung der Tschechoslovakischen Republik fast den gesamten Großgrundbesitz in Nordböhmen und die Residenz der Familie in Prag, das Clam-Gallas Palais. Aus diesem Palais gelang es ihm 1918 vor der Übernahme des Gebäudes durch tschechische Behörden einen Teil des kostbaren Inventars nach dem Schloss Lämberg in Nordböhmen zu bringen, wo es erhalten und bis 1945 im Besitz der Familie verblieb.
Kulturelle und soziale Tätigkeiten
Franz Graf Clam-Galles war Förderer der Geschichtsforschung in Nordböhmen und im Jahre 1893 Gründungsmitglied der Gesellschaft für neuere Geschichte Österreichs. Er veranlasste die Erschließung und Ordnung des umfangreichen Schloßarchivs in Friedland in Nordböhmen durch den Archivar Josef Bergel (1874–1952) und machte diese Bestände Historikern zugänglich.
Familie
Franz Graf Clam Gallas hatte keine männlichen Nachkommen und war der Letzte seines Namens. Er ist ein Sohn des Eduard Graf Clam-Gallas, österreichischer General der Infanterie, und ein Enkel des Christian Christoph Graf Clam-Gallas, Großgrundbesitzer in Nordböhmen.
Literatur
- Reichenberger Zeitung 20. November 1964
- Rechenschaftsbericht der Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft, Kunst und Literatur in Böhmen, 1830, 30ff.
- Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde des Jeschken-Iser-Gaus 24, Seite 4ff, 1930
- Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder, Seite 204, München und Wien 1979.
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