Franz Eichhorn

Franz Eichhorn

Franz Eichhorn (* 3. April 1906 in Hünfeld; † 11. August 1993 in Weimar) war ein deutscher Autohändler, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime und nach der Errichtung der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald Führer von Besuchergruppen.

Leben und Wirken

Eichhorn erlernte das Friseurhandwerk und eröffnete 1929 einen Friseursalon. Im Jahre 1931 wechselte er seinen Beruf und wurde Ein- und Verkäufer von Automobilen in Düsseldorf, wo er sich wenig später als Autohändler selbständig machte. Wegen widerständiger Handlungen gegen das NS-System wurde er 1935 festgenommen in Einzelhaft arrettiert. 1937 wurde er in Hamm zu einer zweieinhalbjährigen Zuchthausstrafe verurteilt, die er in verschiedenen Zuchthäusern verbrachte. Am 18. Januar 1938 wurde er ins KZ Buchenwald überstellt. Hier errichtete er eine SS-Kommandantur-Friseurstube, in der er in der Folge prominente SS-Führer und ihre Frauen frisierte. Durch diese hervorgehobene Stellung war es ihm möglich, bestimmte Hafterleichterungen für zahlreiche Häftlinge zu erwirken. Obwohl er nicht als Kommunist ins KZ gekommen war, fand er hier Verbindung zur illegalen Widerstandsorganisation der KPD.

Nach der Errichtung einer Gedenkstätte auf dem Ettersberg engagierte er sich dort als Führer von Besuchergruppen.

Nach seinem Tod und seiner Beisetzung im VdN-Ehrenhain auf dem Weimarer Hauptfriedhof erschien in der französischen Zeitung "La Tribune" ein Artikel, in dem sein Wirken im KZ gewürdigt wurde, dem französische Häftlinge ihr Überleben verdankten.[1]

Einzelnachweise

  1. Heinz Koch / Udo Wohlfeld: Das deutsche Buchenwaldkomitee. Die Periode von 1945 bis 1958, Weimar 2010, S. 172, ISBN 3-935275-14-5

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