Franz Gutsmiedl

Franz Gutsmiedl
Franz Gutsmiedl

Franz Gutsmiedl (* 16. April 1901 in Grainet; † unbekannt) war ein deutscher Politiker (NSDAP) und SA-Führer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Volksschule (1907 bis 1912) und der Oberrealschule in Regensburg absolvierte Gutsmiedl von 1915 bis 1918 eine kaufmännische Lehre. Außerdem war er in der Landwirtschaft tätig.

Von August bis November 1918 nahm Gutsmiedl als Kriegsfreiwilliger beim 11. Infanterieregiment Regensburg an der letzten Phase des Ersten Weltkrieges teil. Nach Kriegsende kämpfte Gutsmiedl mit dem Freikorps Löwenfeld in Oberschlesien.[1] 1920 wurde er in die Reichsmarine aufgenommen, bei der er von 1920 bis 1924 in Stralsund und Kiel stationiert war. Ebenfalls seit 1920 betätigte er sich politisch in Kreisen der extremen politischen Rechten. So wurde er zunächst Mitglied des Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes und des Bundes Oberland, bevor er Mitte der 1920er Jahre zu den Nationalsozialisten stieß.

In den Jahren 1924 bis 1926 verdiente Gutsmiedl seinen Lebensunterhalt in der Landwirtschaft. Zu dieser Zeit schloss er sich der NSDAP an, für die er 1925 die Ortsgruppe Oranienburg und Glienicke, Kreis Niederbarnim gründete. Von 1926 bis 1927 übernahm er sein erstes höheres Parteiamt als Hauptgeschäftsführer der Partei im Gau Berlin-Brandenburg, bevor er 1927 aus Gesundheitsgründen in die Landwirtschaft zurückkehrte, in der er in den folgenden fünf Jahren tätig blieb. Im September 1932 wurde er Hauptfachgruppenleiter Landwirtschaft bei der Obersten Leitung der Politischen Organisation der NSDAP. Daneben agierte er zeitweise als SA-Führer.

Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme wurde Gutsmiedl als Angehöriger der DAF am 2. Mai 1933 mit der Leitung des Deutschen Landarbeiter-Verbandes betraut, dem bald darauf alle landwirtschaftlichen Arbeitnehmerorganisationen eingegliedert wurden. Zusätzlich wurde er Mitglied des Großen Führerrates des Gesamtverbandes der deutschen Arbeitnehmer. Publizistisch tat sich Gutsmiedl als Herausgeber der Zeitschrift Der deutsche Landarbeiter sowie sämtlicher Fachzeitungen des Deutschen Landarbeiter-Verbandes hervor.

Vom November 1933 bis zum März 1936 saß Gutsmiedl außerdem als Abgeordneter für den Wahlkreis 31 (Württemberg) im nationalsozialistischen Reichstag. Zwar trat er bei der Reichstagswahl am 29. März 1936 erneut als Kandidat an, erhielt aber kein Mandat mehr.

Literatur

Weblinks

Franz Gutsmiedl in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten

Einzelnachweise

  1. Dominique Venner: Söldner ohne Sold. Die deutschen Freikorps, 1918-1923, 1984, S. 196.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Reichstagsabgeordneten im Nationalsozialismus (2. Wahlperiode) — Die zweite Wahlperiode wurde zunächst als neunte Wahlperiode des Reichstages gezählt. Mit dem § 1 des Gesetzes gegen die Neubildung von Parteien vom 14. Juli 1933 wurde die NSDAP zur einzigen in Deutschland bestehenden Partei erklärt. Demzufolge… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des députés allemands sous le Troisième Reich (2e législature) — La deuxième législature du Troisième Reich dure de 1933 à 1936. Cette législature est la conséquence des élections législatives allemandes de novembre 1933. Dans le paragraphe 1 de la loi contre la formation de nouveaux partis du 14 juillet 1933 …   Wikipédia en Français

  • Freikorps Oberland — Silesian eagle The Freikorps Oberland (also Bund Oberland or Kameradschaft Freikorps und Bund Oberland) was a free corps in the early years of the Weimar Republic, fighting against Communist and Polish insurgents. It was successful in the 1921… …   Wikipedia

  • Freikorps Oberland — Das Freikorps Oberland (auch Bund Oberland oder Kameradschaft Freikorps und Bund Oberland) war ein zur Schwarzen Reichswehr zählender Wehrverband in der Anfangsphase der Weimarer Republik. Der daraus hervorgegangene Bund Oberland bildete ab 1921… …   Deutsch Wikipedia

  • Grainet — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Höfats — pd1 Höfats Höfats von Südwesten, vom Kegelkopf Höhe …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”