Oranienburg

Oranienburg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Oranienburg
Oranienburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Oranienburg hervorgehoben
52.75444444444413.23694444444434
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Oberhavel
Höhe: 34 m ü. NN
Fläche: 162,37 km²
Einwohner:

41.810 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 257 Einwohner je km²
Postleitzahl: 16515
Vorwahl: 03301
Kfz-Kennzeichen: OHV (bis 1993: OR)
Gemeindeschlüssel: 12 0 65 256
Stadtgliederung: 9 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schloßplatz 1
16515 Oranienburg
Webpräsenz: www.oranienburg.de
Bürgermeister: Hans-Joachim Laesicke (SPD)
Lage der Kreisstadt Oranienburg
im Landkreis Oberhavel
Fürstenberg/Havel Zehdenick Liebenwalde Oranienburg Mühlenbecker Land Glienicke/Nordbahn Birkenwerder Hohen Neuendorf Hohen Neuendorf Hennigsdorf Leegebruch Velten Oberkrämer Kremmen Löwenberger Land Gransee Gransee Schönermark Sonnenberg Großwoltersdorf Stechlin Großwoltersdorf Berlin Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-VorpommernKarte
Über dieses Bild

Oranienburg ist die Kreisstadt des Landkreises Oberhavel im Bundesland Brandenburg (Deutschland). Die Stadt liegt an der Havel ca. 35 Kilometer nördlich des Stadtzentrums der Bundeshauptstadt Berlin. Seit dem 1. Januar 2011 hat sie den Status einer Großen kreisangehörigen Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Stadtgliederung

Die Stadt Oranienburg besteht aus den folgenden Ortsteilen:

Geschichte

Ausgrabungen unter der Breiten Straße Mai/Juni 2007: Freilegung eines Knüppeldamms aus dem 16. Jahrhundert

Archäologische Funde zeigen, dass die Stadt aus einer slawischen Siedlung entstanden ist, die vermutlich den Namen Bochzowe trug. Die deutsche Besiedlung des heutigen Stadtgebietes erfolgte im Zuge der zweiten Ostexpansion im 12. Jahrhundert unter Beibehaltung des alten slawischen Namens. An der Stelle, wo sich heute das Schloss Oranienburg befindet, entstand Anfang des 13. Jahrhunderts eine Burg zum Schutz des Gebietes und der wichtigen Flussüberquerungen. 1216 wurde Oranienburg als „Bochzowe“ erstmals urkundlich erwähnt. 1232 erhielt „Bochzowe“ das Stadtrecht. Die Einwohner der Stadt betrieben Fischfang, Handel mit Fisch und landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Aus „Bochzowe“ entstand 1483 der Amtssitz Bötzow. Mit der Eroberung von Gebieten, die weiter östlich der Stadt liegen, verlor die Burg an Bedeutung, und an ihrer Stelle wurde durch den brandenburgischen Kurfürsten Joachim II ein zweistöckiges Jagdschloss errichtet. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Bötzow niedergebrannt und geplündert. 1650 schenkte der brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm seiner Frau Louise Henriette von Oranien die Domäne Bötzow. 1652 wurde in Bötzow ein Schloss im holländischen Stil errichtet, das den Namen Oranienburg erhielt. Hier richtete Louise Henriette 1663 das erste europäische Porzellankabinett ein. Der Schlossname wurde auch auf die Stadt übertragen. Eine Schwester von Louise Henriette, der Namenspatronin der Stadt Oranienburg, war Henriette Catharina von Nassau-Oranien. Sie heiratete Johann Georg II. von Anhalt-Dessau und ließ ab 1683 das heutige Schloss Oranienbaum erbauen, aus dem sich das Städtchen Oranienbaum entwickelte.

Mit Unterstützung von niederländischen Fachleuten und Glaubensflüchtlingen (Hugenotten, Salzburger, Juden) ließ die Kurfürstin in und um Oranienburg Musterwirtschaften nach niederländischem Vorbild anlegen. Sie schuf damit eine wesentliche Voraussetzung für die rasante Entwicklung Brandenburg-Preußens. Aus der Ehe des Großen Kurfürsten mit Louise Henriette ging Kurfürst Friedrich III. hervor, der das Schloss zum Gedenken an seine geliebte Mutter verschönern und erweitern ließ. 1701 begründete er als Friedrich I. das Königreich Preußen. Nachdem das Schloss den Sparzwängen des „Soldatenkönigs“ Friedrich Wilhelm I. geopfert werden musste, zog mit Prinz August Wilhelm, einem Bruder des kinderlosen Friedrichs des Großen und Vater des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm II., noch einmal höfischer Glanz in Oranienburg ein. Theodor Fontane berichtet in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg ausführlich und anschaulich von der wechselvollen Geschichte Oranienburgs.

Das Schloss Oranienburg, 2007
Inschrift am Genossenschaftshaus in Eden
Alte Mosterei in Eden

Im Jahre 1802 wurde das Schloss an den Apotheker Hempel mit der Verpflichtung verkauft, eine Baumwollweberei zu errichten. Der Krieg gegen Frankreich brachte die Baumwollfabrikation 1807 zum Erliegen. 1814 wurde im Schloss eine Schwefelsäurefabrik errichtet, die als erste in Preußen nach dem Bleikammerverfahren produzierte. 1833 entdeckte Friedlieb Ferdinand Runge im Steinkohlenteer das Anilin und die Karbolsäure, 1835 wurden in der Fabrik die ersten Stearinkerzen hergestellt, 1840 die ersten Paraffinkerzen. 1848 wurde die Produktionsstätte aus dem Schloss auf das Mühlenfeld verlagert. Im nach einem Brand renovierten Schloss wurde 1861 ein evangelisches Lehrerseminar eröffnet, das bis 1926 betrieben wurde. Am 10. Juli 1877 wurde Oranienburg Bahnstation der neu eröffneten Nordbahnlinie Berlin – Stralsund. Am 28. Mai 1883 gründeten 18 Berliner Vegetarier im Westteil der Stadt die erste vegetarische Siedlung in Deutschland: die „Vegetarische Obstbaukolonie Eden GmbH“, in der auch der Geldreformer Silvio Gesell viele Jahre lebte und schließlich auch starb. Der Bau des Oder-Havel-Kanals in den Jahren 1906 bis 1912 belebte das wirtschaftliche Leben in der Stadt. 1912 wurde durch die Firma Heintze & Blankhardt ein Gelände aufgekauft und eine erste Fabrik für Stahlfedern errichtet. Das daraus entstandene Kaltwalzwerk Oranienburg, das bis zu 7000 Mitarbeiter beschäftigte, wurde nach 1989 von der Fa. Krupp aufgekauft und geschlossen. Das damals modernste Werk wurde an China verkauft.

Gedenkstein (vorn) und Gedenktafel am ehemaligen KZ an der Berliner Straße

1933 errichtete die SA in einer alten Brauerei zunächst für die Inhaftierung von Gegnern des NSDAP-Regimes aus der deutschen Reichshauptstadt Berlin eines der ersten nationalsozialistischen Konzentrationslager (KZ Oranienburg). Im Juli 1934 wurde dort der Schriftsteller Erich Mühsam ermordet. Im Juni 1936 wurde von der SS der NSDAP am östlichen Stadtrand das KZ Sachsenhausen errichtet, in dem bis zum Kriegsende mehr als 100.000 Menschen ihr Leben verloren. Daneben befand sich in Oranienburg als zentrale Verwaltungseinrichtung die Inspektion der deutschen Konzentrationslager (später Teil des WVHA). Oranienburg und das KZ wurden im April 1945 von der Roten Armee befreit. Die sowjetische Besatzungsmacht nutzte das KZ-Gelände bis 1950 weiter als Internierungslager. Oranienburg wurde während des Krieges stark bombengeschädigt, was darauf zurückzuführen ist, dass es in der Stadt kriegswichtige Werke gab – zum einen die Auerwerke, welche sich auf dem Gelände der heutigen Wohnsiedlung am Lindenring und am Bahnhof bis zur Havel erstreckten, und die Heinkel Werke, von der nur noch die sanierte Werkssiedlung Weiße Stadt und Teile des Werksflughafens im Süden der Stadt existieren. Ferner hatte die Berliner Argus Motoren Gesellschaft ein Zweigwerk in der Stadt. Wie stark Oranienburg bombardiert wurde, sieht man daran, dass bis heute jedes Jahr mehrere Blindgänger, überwiegend mit chemischen Zeitzündern, gefunden werden.

Am 23. April 1952 wurde Oranienburg zur Kreisstadt des neu gebildeten gleichnamigen Kreises. Im Zuge einer Kreisgebietsreform im Jahr 1993 wurde Oranienburg Kreisstadt des neuen Landkreises Oberhavel, in dem die Kreise Oranienburg und Gransee aufgingen.

Seit der Wiedervereinigung Deutschlands wurde Gewerbe neu angesiedelt, Wohnviertel neu gebaut und grundlegend saniert, Straßen, Fuß- und Radwege neu angelegt. Eine Mischung aus alten und neuen Wohn- und Geschäftshäuser prägen das historisch gewachsene Stadtbild.

Neben der Stadtverwaltung beherbergt das inzwischen sanierte Schloss ein renommiertes Museum der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg sowie das Regionalmuseum des Landkreises Oberhavel. Im Zuge der Vorbereitung auf die Landesgartenschau (LaGa) im Jahr 2009 wurde das Schlossumfeld vollständig umgestaltet.

NVA, Grenztruppen der DDR

Im Schloss Oranienburg befand sich bis 1990 eine Kaserne der Grenztruppen der DDR. Oranienburg war auch bis 1990 Standort des Mot-Schützenregiments 1 der 1. motorisierten Schützendivision.

Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland

Etwas außerhalb der Stadt auf dem ehemaligen Gelände der Heinkel AG und dem ehemaligem Werksflugplatz waren bis 1994 Einheiten der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland stationiert, welche auch Teile der ehemaligen Werkssiedlung „Weiße Stadt“ besetzten. Wegen mangelnder Instandsetzung verkamen die Häuser der Siedlung im Laufe der Jahrzehnte zusehends. Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen wurden die Häuser saniert und es entstand wieder eine ruhige Wohngegend mit weiß getünchten Häusern wie vor dem Zweiten Weltkrieg.

Eingemeindungen

Bevölkerungsprognosen für Oranienburg

Seit dem 1. April 1974 gehört Sachsenhausen zur Stadt Oranienburg.[2] Am 26. Oktober 2003 wurden Friedrichsthal, Germendorf, Lehnitz, Malz, Schmachtenhagen, Wensickendorf und Zehlendorf eingemeindet.[3]

Religionen

Christentum

St. Nicolaikirche in Oranienburg

Neben der St.-Nikolai-Kirche, die von der evangelischen Gemeinde genutzt wird, sind noch die Römisch-Katholische Kirche, die Siebenten-Tags-Adventisten, die Evangelisch-methodistische Kirche sowie weitere Freikirchen in Oranienburg vertreten. Als junger Pfarrer wirkte der spätere Landesbischof Kurt Scharf zu Beginn der Nazizeit als Gemeindepfarrer in der damals noch eigenständigen Gemeinde Sachsenhausen. Als engagierter Christ der Bekennenden Kirche setzte er sich schützend für jüdische Mitbürger und Häftlinge des nahe gelegenen Konzentrationslagers ein. Auch den Mitbegründer des Pfarrernotbundes, aus dem die Bekennende Kirche hervor ging, Pfarrer Martin Niemöller, der von 1938 bis 1941 als „persönlicher Gefangener Hitlers“ im „Zellenbau“ des KZ Sachsenhausen inhaftiert war, konnte er einmal besuchen.

Judentum

Denkmal (Ausschnitt) in der Nähe des ehemaligen jüdischen Bethauses

Das jüdische Bethaus (Synagoge) von 1848 (zu dem auch Schule, Lehrerwohnung und Mikwe gehörten) in der Havelstraße 6 wurde beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern zerstört. Ab 1940 wurde das Synagogengebäude von der Oranienburger Baptistengemeinde genutzt, bevor es am 6. März 1944 durch einen anglo-amerikanischen Luftangriff zerstört wurde. Das 1988 zur Erinnerung an die Jüdische Gemeinde und ihre Synagoge errichtete Denkmal befindet sich irrtümlicherweise auf dem benachbarten Grundstück Havelstraße 5.[4] Seit einigen Jahren gibt es in Oranienburg nach fast 60 Jahren wieder eine kleine, aber lebendige, jüdische Gemeinde. Sie zählt 60 Mitglieder und wird von einem Rabbiner aus Berlin betreut. Die Gemeinde Wiedergeburt unterhält im Zentrum Oranienburgs ein Gemeindehaus, das als Bethaus, Begegnungsstätte und Verwaltung fungiert. Dem ehemaligen amerikanischen Finanzminister (unter Jimmy Carter) und heutigen Direktor des Jüdischen Museums in Berlin Werner Michael Blumenthal wurde im Jahre 2000 durch seine Heimatstadt Oranienburg die Ehrenbürgerwürde verliehen.

Die Stadt hat nach ihrer jahrzehntelangen Obhut der jüdischen Gemeinde den gut erhaltenen Jüdischen Friedhof zurückgegeben. Nach mehr als 60-jähriger Unterbrechung wurde inzwischen wieder eine Beisetzung durchgeführt.

Politik

Am 23. September 2008 erhielt die Stadt den von der Bundesregierung verliehenen Titel „Ort der Vielfalt“.

Stadtverordnetenversammlung

Der Stadtverordnetenversammlung Oranienburg besteht aus 36 Stadtverordneten und dem Bürgermeister. Nach den Kommunalwahlen 2008 setzt sie sich wie folgt zusammen:

Wahlgruppe Sitze
Die Linke 11
SPD 10
CDU 6
FWO 3
Grüne 2
FDP 2
NPD 2

(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)[5]

Die Abgeordneten von SPD und Bündnis 90/Die Grünen sowie von CDU und FDP haben sich jeweils zu einer Fraktion zusammengeschlossen.

Wappen

Das Wappen wurde am 26. Februar 1993 genehmigt.

Blasonierung: „In Silber aus grünem Rasen wachsend ein grüner Eichenbaum mit acht Blättern und vier goldenen Früchten; rechts vom Stamm schwebend ein linksgewendeter gekrümmter roter Fisch.“[6]

Symbolik: Das Wappen hat Elemente aus dem Bötzower Wappen von 1548, wie den roten Fisch (Fischereigerechtigkeit) und den Eichenbaum. Im Jahre 1937 wurden die (sechs) Bötzower Rohrkolben (Schnittrecht für Schilfrohrkolbenernte) durch goldene Eicheln ersetzt und der Fisch war blau tingiert.[7]

Flagge

Die Flagge der Stadt Oranienburg ist rot-weiß und zeigt das Stadtwappen, in der Mitte der Farbabgrenzung rot-weiß befindet sich senkrecht der Eichenbaum.[8]

Städtepartnerschaften

Freundschaftliche Beziehungen gibt es weiterhin zu:

Wirtschaft und Infrastruktur

Industrie

In Oranienburg befindet sich eine Niederlassung der Nycomed AG (bis Ende 2006 ALTANA Pharma Oranienburg GmbH), ein Pharmaziebetrieb, der nach der Wende grundlegend saniert wurde und jetzt die Produktion und den Verkauf pharmazeutischer Produkte sowie deren Entwicklung und damit zusammenhängende Dienstleistungen betreibt. Im neuen Gewerbepark Nord ist die ORAFOL Europe GmbH als mittelständisches Unternehmen angesiedelt, das sich mit der Entwicklung und Produktion selbstklebender Spezialerzeugnisse beschäftigt. Das Unternehmen, in dem über 520 Mitarbeiter tätig sind, exportiert in mehr als 70 Länder und ist auf diesem Gebiet Weltmarktführer. Das dänische Unternehmen GENAN (Altreifenrecycling), der Hersteller von Kunststoffprodukten Plastimat sowie die französische Firma Pneu Laurent (Reifenherstellung) prägen maßgeblich die wirtschaftliche Basis der Stadt. Der Wirtschaftsstandort ist einer von 15 regionalen Wachstumskernen im Land Brandenburg.

Verkehr

Bahnhof Sachsenhausen

Oranienburg verfügt über einen Bahnhof der Bahnhofskategorie 3 an der Hauptstrecke Berlin–Stralsund/Rostock (Berliner Nordbahn). Mit dem stündlich verkehrenden Regionalexpress ist das Zentrum Berlins in weniger als einer halben Stunde erreichbar. An dieser Strecke liegt auch der Regionalbahnhof des Ortsteils Sachsenhausen. Die Ortsteile Schmachtenhagen und Wensickendorf sind über die Heidekrautbahn nach Berlin-Karow angebunden. Die Nebenstrecken nach Kremmen (Teil der Umgehungsbahn) und Velten sind stillgelegt und teilweise abgebaut. Die Linie S1 der Berliner S-Bahn hält in Lehnitz und endet im Bahnhof Oranienburg.

Durch die Stadt führt in West-Ost-Richtung die Bundesstraße 273. Die Bundesstraße 96 führt auf einer vierspurigen Umgehungsstrecke westlich an Oranienburg vorbei. Am südlichen Stadtrand von Oranienburg verläuft die Bundesautobahn 10 (Berliner Ring) mit der Anschlussstelle Birkenwerder und dem Autobahndreieck Kreuz Oranienburg.

Die wichtigsten Wasserstraßen sind der Oder-Havel-Kanal, der Oranienburger Kanal, der Ruppiner Kanal und die Havel.

Der Radfernweg Berlin-Kopenhagen durchquert die Stadt auf der Strecke Lehnitz–Oranienburg–Friedrichsthal–Bernöwe.

Die Stadt liegt an der deutsch-niederländischen Ferienstraße Oranier-Route.

Medien

In Oranienburg erscheinen als Tageszeitungen der Oranienburger Generalanzeiger und eine Lokalausgabe der Märkischen Allgemeinen. Im Ortsteil Zehlendorf befindet sich eine große Rundfunksendeanlage für LW, MW und UKW mit einem der leistungsstärksten Langwellen-Sender Europas. Seit März 2005 sendet aus der T.U.R.M. Erlebniscity der Radiosender oldiestar* ein Rundfunkprogramm für Brandenburg und Berlin. Über das Kabelnetz informiert der lokale Fernsehsender OHV-TV aus der Region.

Bildung

Grundschulen

  • Comenius-Grundschule
  • Freie Adventschule Oberhavel (Friedrichsthal)
  • Grundschule Friedrich Wolf (Lehnitz)
  • Grundschule Friedrichsthal
  • Grundschule Germendorf
  • Grundschule Sachsenhausen
  • Havelschule
  • Kinderschule Oberhavel (Eden)
  • Neddermeyer-Grundschule (Schmachtenhagen)
  • Waldschule
  • Mosaik-Grundschule

Förderschulen

  • Schule St. Johannesberg, Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“
  • Linden-Schule (Allgemeine Förderschule)

Weiterführende Schulen

  • Gymnasium „F. F. Runge“
  • Louise-Henriette-Gymnasium
  • Oberschule Sachsenhausen
    Kunst am Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum
  • Torhorst-Gesamtschule (mit gymnasialer Oberstufe)
  • Das Georg-Mendheim-Oberstufenzentrum besitzt drei Standorte, zwei in Oranienburg und einer in Zehdenick, und besteht aus vier Abteilungen:
    • Gymnasiale Oberstufe
    • Wirtschaft und Verwaltung
    • Ernährung und Hauswirtschaft
    • Lebensmitteltechnologie und Dienstleistung
  • Mosaik-Gymnasium

Fachhochschulen

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vereine

  • Oranienburger Handballclub e. V. (OHC)
  • Christliches Jugendzentrum Oranienburg e. V. (CJO)
  • Schachclub Oranienburg e. V.
  • Motorsport-Club (MC) Oranienburg
  • Oranienburger FC Eintracht (Fußball)
  • Judo-Club "Samura" Oranienburg e. V.
  • VSV Havel Oranienburg e. V. (Volleyball Sportverein)
  • Shukokai Karate Oranienburg e. V.
  • Oranienburger Tierfreunde e. V.
  • Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft Ortsgruppe Oranienburg e. V. (DLRG)

Denkmäler

In der Liste der Baudenkmale in Oranienburg sind folgende in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale näher erläutert:

Schlossparkteich Oranienburg
Ehemaliges Waisenhaus
  • Schloss Oranienburg mit Park, Museum und Orangerie
  • Gedenkstätte und Museum KZ Sachsenhausen
  • Ev. St. Nicolaikirche, erbaut im neuromanischen Stil von Friedrich August Stüler, nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut. Dort auch Denkmal von 1985 zur Erinnerung an die Opfer des KZ Sachsenhausen in selbstkritischem Rückblick auf die eigene Kirchengeschichte der „Deutschen Christen
  • Römisch-katholische Kirche „Herz Jesu“ an der Augustin-Sandtner-Straße/Ecke Emil-Polesky-Straße mit Gedenkstätte für die Opfer des KZ Sachsenhausen an der Stirnwand des Kirchenraumes, 1984 entstanden auf Veranlassung von Papst Johannes Paul II. nach einer Pilgerfahrt von DDR-Bürgern nach Rom
  • Ehemaliges Waisenhaus an der St.-Nicolai-Kirche (Gestiftet von Louise Henriette von Oranien)
  • „Die Anklagende“, Plastik von Fritz Cremer, Schlossplatz
  • „Louise-Henriette-Denkmal“ von Wilhelm Wolff (1858)
  • Skulptur des Reichsfreiherrn Otto von Schwerin, dem ersten Oranienburger Amtshauptmann, am Schlossplatz
  • Amtshauptmannshaus (1657) neben dem Schloss (ehemaliges Kreismuseum)
  • „TURM ErlebnisCity“ Oranienburg, Freizeit- & Sportbad, Sauna, Tennishalle, Bowling, Kegeln, Beachhalle, Fitnessclub, polynesisches Restaurant und Cocktailbar
  • Tier- und Freizeitpark Oranienburg/Ortsteil Germendorf
  • Oberhavel Bauernmarkt im Ortsteil Schmachtenhagen
  • Gedenkstein aus der Zeit vor 1950 auf dem Friedhof an der Kremmener Straße für den 1934 im KZ Oranienburg ermordeten Schriftsteller Erich Mühsam
  • Gedenkstein von 1945 auf dem Friedhof an der Kremmener Straße für 1200 ermordete Häftlinge des KZ Sachsenhausen sowie etwa 75 Zwangsarbeiter aus mehreren Ländern, die hier begraben sind
  • Sowjetischer Ehrenfriedhof von 1948/49 an der Bernauer Straße/Ecke Mathias-Thesen-Straße für sowjetische Soldaten sowie etwa 250 Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene verschiedener Länder, die hierher umgebettet wurden
  • Jüdischer Friedhof von 1800 in der Kremmener Straße, von den Nazis geschändet, von der DDR erhalten und inzwischen an die Jüdische Gemeinde zurückgegeben
  • Findling mit Gedenktafel von 1974 an der Lehnitzstraße/Ecke Lindenring für ermordete und durch Bombardierung gestorbene Frauen des Außenlagers Auerwerke des KZ Ravensbrück, wo unter unmenschlichen Bedingungen Rüstungsgüter gefertigt wurden
  • Gedenktafel am Haus Waldstraße 22 für den kommunistischen Widerstandskämpfer Emil Polesky, der 1941 im KZ Sachsenhausen ums Leben kam
  • Ein Geschichtspark zum KZ-Außenlager Klinkerwerk befindet sich in der Aufbauphase.
  • Gedenkmauer an der Schleusenbrücke für die Opfer des Außenlagers Klinkerwerk, in dem Häftlinge des KZ Sachsenhausen kriegswichtige Baustoffe produzieren mussten

Landesgartenschau 2009

Oranienburg richtete unter dem Motto „Traumlandschaften einer Kurfürstin“ die vierte brandenburgische Landesgartenschau 2009 aus.[9] Geöffnet war die Landesgartenschau vom 25. April 2009 bis zum 18. Oktober 2009. Im Ergebnis der Umgestaltung der Militärbrache hinter dem Barockschloss zu einer Parkanlage mit dem neu angelegten Schlosshafen und der Havelpromenade wird die historische Mitte Oranienburgs städtebaulich umfassend aufgewertet. Dazu wurde außerdem die Straßenführung im Bereich der neu gebauten Schlossbrücke, die die bis 1901 genutzte Brückentrasse wieder aufnimmt, geändert, um dem Schlossplatz seine zentrale Bedeutung zurückzugeben. Gleichzeitig wurde mit dem Bau der Nehringstraße zwischen Schloss und Landratsamt eine bisher fehlende dritte Achse geschaffen, mit der dem barocken Stadtgrundriss Rechnung getragen wird. Zahlreiche Ruinengrundstücke und Liegenschaften, auf denen sich Bauten der vergangenen Jahrzehnte befanden (z. B. das ehemalige DDR-Staatsbankgebäude am Schlossplatz), wurden seitens der Stadt Oranienburg angekauft, um die städtebaulichen Missstände zu beseitigen. An der Berliner Straße wurde in diesem Zusammenhang ein Wohnblock, die sogenannte „Schallmauer“, abgerissen. Dort wird ein kleiner Park angelegt, mit dem sich die Aufenthaltsqualität in der Mittelstadt weiter verbessern soll. Inhaltlich und gestalterisch wird auf das erste deutsche Hörspiel im Rundfunk Bezug genommen. Es behandelte die Rettung von Teilnehmern der gescheiterten Nordpolexpedition Umberto Nobiles mit dem Luftschiff Italia und stammt von Friedrich Wolf, der seine letzten Lebensjahre im Oranienburger Ortsteil Lehnitz verbrachte.

Persönlichkeiten

Runge-Denkmal
Runge-Gedenktafel
  • August Wilhelm von Preußen (1722–1758), Bruder Friedrichs des Großen und Vater König Friedrich Wilhelms II., gestorben am 12. Juni 1758 im Oranienburger Schloss
  • Friedrich Ludwig Dulon, deutscher Flötist und Komponist, geboren am 14. August 1769 in Oranienburg
  • Friedlieb Ferdinand Runge, deutscher Chemiker, gestorben am 25. März 1867 in Oranienburg
  • Carl Friedrich Christian Ballhorn, Pastor an der Ev. St. Nicolai-Kirchengemeinde von 1824 bis 1870, geb. am 17. März 1793 in Salzwedel, gestorben am 4. Oktober 1871 in Oranienburg
  • Walther Bothe, deutscher Physiker und Nobelpreisträger, geboren am 8. Januar 1891 in Oranienburg
  • Silvio Gesell, Begründer der Freiwirtschaftslehre, verbrachte viele Jahre seines Lebens in Eden und starb dort im März 1930
  • Werner Michael Blumenthal, früherer US-Finanzminister und heutiger Direktor des Jüdischen Museums in Berlin, geboren am 3. Januar 1926 in Oranienburg
  • Harry Jeske, Mitbegründer und Bassist der Rockgruppe Puhdys von 1969 bis 1997, geboren am 6. Oktober 1937 in Oranienburg
  • Friedrich Wolf, deutscher Arzt und Schriftsteller, gestorben am 5. Oktober 1953 in Lehnitz
  • Carl Gustav Hempel, deutsch-amerikanischer Wissenschaftsphilosoph, geboren am 5. Januar 1905 in Oranienburg, gestorben am 9. November 1997 in Princeton, New Jersey
  • Annett Kruschke, deutsche Schauspielerin, geboren 1964 in Oranienburg
  • Kathrin Angerer, deutsche Schauspielerin, geboren 1970 in Oranienburg
  • Wilhelm Groß, Bildhauer und Prediger der Bekennenden Kirche, geboren am 12. Januar 1883 in Schlawe bei Stolp/Pommern, gestorben am 9. Januar 1974 in Oranienburg-Eden
  • Bernd Eichwurzel, Ruderer, Olympiasieger 1988 im Vierer mit Steuermann, geboren 1964 in Oranienburg
  • Kurt Kelm, deutscher Übersetzer, lebte von 1949 bis 2009 in Oranienburg
  • Alexander Walke, Fußballtorwart, geboren 1983 in Oranienburg
  • Marcus Mlynikowski, Fußballspieler, geboren 1992 in Oranienburg
Ehrenbürger

siehe: Liste der Ehrenbürger von Oranienburg

Literatur

  • Marion Latotzke, Burkhard Schwarz, Stefan Latotzke: Zeitsprünge Oranienburg. Sutton, Erfurt 2006, ISBN 978-3-86680-018-2.
  • Hans Biereigel: Ick bin Jette Bath. Geschichten und Anekdoten um die Omnibus-Jette. Sutton, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-216-2.
  • Bodo Becker: Oranienburg. Ein historischer Streifzug. Sutton, Erfurt 2008-05, ISBN 978-3-86680-278-0.
  • Raimund Hertzsch (Hrsg.): Stadt Oranienburg. Auf den Spuren der Oranier. Kai Homilius, Berlin 1999, ISBN 3-89706-902-4.
  • Stadt Oranienburg (Hrsg.): Bothzowia - Oranienburg, Band 1: Stadt und Dörfer - Oranienburg im Wandel der Zeiten. Aus der Geschichte der Ortsteile. Oranienburg 2007 (²2008), ISBN 978-3-9812001-0-2.
  • Stadt Oranienburg (Hrsg.): Bothzowia - Oranienburg, Bd. 2: Stadt und Kultur: Gartenkunst, Schlösser, Architektur und Wissenschaft. Oranienburg 2009
  • Stadt Oranienburg (Hrsg.): Bothzowia - Oranienburg, Bd. 3: Stadt und Wasser: Flüsse, Seen und Kanäle, Schifffahrt, Wirtschafts- und Erholungsraum. Oranienburg 2010 ISBN 978-3-9812001-2-6
  • Friedrich Ballhorn; Jörn Lehmann (Hrsg.): Geschichte der Stadt Oranienburg bis zur Einführung der Städte-Ordnung im Jahre 1808. Selbstverlag des Verfassers, Berlin 1850, ISBN 978-3-941187-02-3 (Neuauflage: Edition Rieger, Karwe, 2008).

Weblinks

 Commons: Oranienburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  4. Stadtarchiv Oranienburg, Repositur 1 ´Bau-Polizei Oranienburg`
  5. [1]
  6. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  7. Heinz Machatscheck, Lexikon Städte und Wappen der DDR, Verlag Enzyklopädie Leipzig, 1979, S. 328
  8. § 2 Abs. 2 der Hauptsatzung der Stadt Oranienburg
  9. Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz Brandenburg

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