Franz Josef Burghardt

Franz Josef Burghardt

Franz Josef Burghardt (* 23. August 1952 in Waldbröl) ist ein deutscher Wissenschaftstheoretiker und Sozialhistoriker.

Leben

Nach dem Erststudium an den Universität zu Köln mit Abschlüssen in Mathematik (Diplom) und Physik (Promotion 1979) bei dem Heisenberg-Schüler Peter Mittelstaedt arbeitete Burghardt auf dem Gebiet der physikalischen Grundlagenforschung, insbesondere über eine Formale Sprache mit Modalitäten in der Quantenphysik. Dabei ordnete er wie Carnap die modalen Begriffe „möglich“ und „notwendig“ einer Metasprache zu.

Burghardt, der schon seit den frühen 1970er Jahren die Entwicklung bürgerlicher Beamtenfamilien im Rheinland während des 17. und 18. Jahrhunderts untersuchte, beendete 1992 ein Zweitstudium der Geschichte, Rechtswissenschaft, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte durch einer weiteren Promotion bei Johannes Kunisch mit einer Studie zur sozialen Mobilität im Zeitalter des Absolutismus. Es folgten Arbeiten zur Regierungszeit des brandenburgischen Kurfürsten Johann Sigismund, wobei die soziale Mobilität bürgerlicher und adliger Gruppen am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges im Vordergrund standen. Die räumliche Mobilität untersuchte Burghardt anhand der Migration nach Deutschland zwischen 1980 und 2000.

Publikationen (Auswahl)

  • Über die Herkunft der Kölner Patrizierfamilie Hillesheim. In: Kölner Genealogische Blätter, 2 (1975), S.7-17. (Ergänzt in: Familienforschung (s. u.), S. 153-161).
  • Modale Quantenmetalogik mit dialogischer Begründung. Köln 1979.
  • Modal Quantum Logic and Its Dialogic Foundation. In: International Journal of Theoretical Physics, Vol. 19 (1980), S. 843-866.
  • Das Kausalgesetz in der Physik. In: Physik und Didaktik, 11. Jg. (1983), Heft 4, S. 285-297.
  • Modalities and Quantum Mechanics. In: International Journal of Theoretical Physics, Vol. 23 (1984), S. 1171-1196.
  • Die Affäre Pfeilsticker 1714/19. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins, Bd. 94 (1991), S. 69-96.
  • Die Geheimen Räte der Herzogtümer Jülich und Berg 1692-1742. Ein Beitrag zur niederrheinischen Gesellschaftsstruktur im Zeitalter des Absolutismus. (Diss phil. Köln 1992) Meschede 1992. ISBN 3-926089-04-0.
  • Familienforschung. 5. Aufl., Meschede 2003. ISBN 3-926089-03-2. (Überarbeitete Sonderausgabe: Handbuch zur Familienforsachung, Köln 2010)
  • Brandenburg und die niederrheinischen Stände 1615-1620. Johannes Kunisch zum 70. Geburtstag. In: Forschungen zur Brandenburgischen und Preussischen Geschichte NF 17 (2007), S. 1-95.
  • Die Anfänge der Familie Terlaen in Köln und das Terlaen-Porträt Barthel Bruyns d. Ä. (1550/55). In: Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 80 (2009/10), Köln 2010, S. 21-41.
  • "Daß es die Welt offenbar anderst haben will". Die Bittschrift des Rates Nikolaus von Langenberg an Kurprinz Georg Wilhelm von Brandenburg 1619. In: Düsseldorfer Jb 81 (2011), S. 23-66.
  • Tradition - Toleranz – Stoa. Zur politischen Philosophie im nördlichen Rheinland am Vorabend des Dreißigjährigen Krieges. In: Rhein. Vierteljahresblätter 75 (2011), S. 171-202.

Weblinks


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