Franz Ludwig von Hatzfeldt

Franz Ludwig von Hatzfeldt

Franz Ludwig Fürst von Hatzfeldt (* 22. November 1756 in Wien; † 3. Februar 1827 in Wien) war ein preußischer General.

Franz Ludwig, Fürst von Hatzfeldt wurde kurmainzischer Geheimrat, Generalleutnant und Inhaber eines Infanterieregiments. Bei der Einnahme von Mainz durch Custine war er der erste, der für die Übergabe der Stadt stimmte.[1] Er trat 1795 in preußische Dienste und stieg in diesen zum Generalmajor und 1802 zum Generalleutnant auf. Am 10. August 1803 wurde er zum preußischen Fürsten erhoben.

Als 1806 Berlin von den preußischen Truppen geräumt wurde, übertrug ihm der Gouverneur und Staatsminister Graf von der Schulenburg-Kehnert, sein Schwiegervater, die Leitung der öffentlichen Angelegenheiten. Wegen eines am 24. Oktober, wenige Stunden vor Ankunft der Franzosen, an den König abgesandten, aber aufgefangenen Berichts über die französische Armee wurde Hatzfeld am 28. Oktober verhaftet. Seine Gemahlin warf sich Napoleon zu Füßen. Als ihr dieser den Brief ihres Gemahls als den einzigen Beweis für dessen Schuld entgegenhielt, ergriff sie ihn entschlossen und vernichtete ihn an einem nebenstehenden Licht. Hatzfeld wurde hierauf freigelassen.

Später wurde er noch mit mehreren diplomatischen Sendungen betraut; 1818 ging er als Gesandter nach dem Haag, 1822 nach Wien, wo er am 3. Februar 1827 starb.

Die fürstliche Würde ging auf seinen älteren Sohn, den Fürsten Friedrich Hermann Anton über.

Werke

  • Der Untergang des Churfürstenthums Mainz, von einem churmainzischen General, Neigebauer, Frankfurt, 1839

Literatur

Einzelnachweise

  1. Heinrich Koenig: Denkwürdigkeiten des Generals Eickemeyer Frankfurt, 1845
Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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