Frauenliste (Deutschland)

Frauenliste (Deutschland)

Als Frauenliste wird eine Wahlliste bezeichnet, die von Frauenparteien oder -gruppen aufgestellt wird und typischerweise lediglich weibliche Kandidaten enthält.

Inhaltsverzeichnis

Weimarer Republik

Nachdem die deutschnationale Reichstagsabgeordnete Anna von Gierke zur Reichstagswahl 1920 nicht mehr von ihrer Partei aufgestellt wurde, kandidierte sie auf einer Frauenliste für den Reichstag, ohne jedoch gewählt zu werden.

In der Zeit der Weimarer Republik wurde im Katholischen Deutschen Frauenbund die Frage einer Kandidatur von reinen (katholischen zentrumsnahen) Frauenlisten erörtert.. In mindestens einem Fall wurde das Vorhaben in die Tat umgesetzt. In Ludwigshafen kandidierte zu den Kommunalwahlen 1929 eine Katholikenfrauenliste und erreichte ein Mandat im Stadtrat (Anna Weltin).[1]

SBZ

In der SBZ wurden 1945 Frauen-Ausschüsse (FA) zugelassen. Diese kandidierten bei den Kommunalwahlen 1946 in einigen Kommunen. Bei den halbfreien Landtagswahlen in der SBZ 1946 wurde nur in Sachsen eine Frauenliste der FA aufgestellt, die mit 0,6% der Stimmen kein Mandat erzielte.[2]

Feministische Partei Die Frauen

Die Frauenlisten der Feministischen Partei Die Frauen erreichten lediglich auf kommunaler Ebene Mandate. Auf höherer Ebene war das beste Ergebnis ein Stimmenanteil von 0,6 % bei der Europawahl 2004

Kommunale Frauenlisten

Kommunale Frauenlisten gibt es in Baden-Württemberg, Bayern[3], Brandenburg und Sachsen. Ziel der kommunalen Frauenlisten ist es, den Frauenanteil in den kommunalen Gremien zu erhöhen.

Bei der Kommunalwahl in Baden-Württemberg am 7. Juni 2009 sind 34 Frauenlisten bei Gemeinderatswahlen und eine Frauenliste bei der Kreistagswahl angetreten. Von den 612 Bewerberinnen der Gemeinderatslisten wurden 82 gewählt. Von den 34 Frauenlisten in Baden-Württemberg sind 19 Frauenlisten im Dachverband Frauenlisten Baden-Württemberg e.V. aktiv. Präsidentin des Dachverbandes ist seit Mai 2011 Susanne Berger.[4]

Einzelnachweise

  1. Birgit Sack: Zwischen religiöser Bindung und moderner Gesellschaft, 1998, ISBN 3893255931, Seite 86 ff., Online
  2. Martin Broszat, Gerhard Braas, Hermann Weber: SBZ-Handbuch. 1993, ISBN 3-486-55262-7, Seite 694, Online
  3. Frauenlisten Bayern e.V.
  4. Frauenlisten Baden-Württemberg e.V.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Frauenliste — bezeichnet: eine politische Partei in Island, siehe Frauenallianz verschiedene Wahllisten von Frauen in Deutschland, siehe Frauenliste (Deutschland) Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit d …   Deutsch Wikipedia

  • Chosebuz — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Chośebuz — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Chóśebuz — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kottbus — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Sielow — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Cottbus — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburger Bürgerschaft — Die Hamburgische Bürgerschaft ist seit 1859 das Parlament der Stadt Hamburg. Heute ist es eines von sechzehn Landesparlamenten der Bundesrepublik Deutschland und nimmt als Stadtstaat zugleich kommunalpolitische Aufgaben wahr. 1859 wurde die… …   Deutsch Wikipedia

  • MdBü — Die Hamburgische Bürgerschaft ist seit 1859 das Parlament der Stadt Hamburg. Heute ist es eines von sechzehn Landesparlamenten der Bundesrepublik Deutschland und nimmt als Stadtstaat zugleich kommunalpolitische Aufgaben wahr. 1859 wurde die… …   Deutsch Wikipedia

  • Kempten — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”