Fred Schulz (Fußballspieler)

Fred Schulz (Fußballspieler)

Alfred „Fred“ Schulz (* 27. Oktober 1903; † 3. April 1990) war ein deutscher Fußballspieler und Trainer.

Inhaltsverzeichnis

Laufbahn

Spieler

Aktiv als Spieler war Schulz bei Wacker Halle. In der Runde 1927/28 feierte er mit Halle die Meisterschaft von Mitteldeutschland. Das Finale am 22. April 1928 gewann Wacker mit 1:0 in Dresden gegen den einheimischen Dresdner SC. In der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft verlor Halle am 8. Juli 1928 mit 0:3 Toren gegen den 1. FC Nürnberg. Fred Schulz spielte auf der Position des Außenläufers. In der Saison 1933/34 hielt der Routinier als Mittelläufer die Abwehr zusammen und feierte mit seinen Kameraden aus Sachsen-Anhalt die Meisterschaft in der Gauliga Mitte. Konkurrenten waren die Teams aus Erfurt, Jena, Magdeburg, Bitterfeld und Steinach. Im eigenen Stadion an der Dessauer Straße gaben die Saalestädter keinen Punkt ab. In den Endrundenspielen scheiterte man an den Gegnern aus Nürnberg, Dresden und Fulda. Fred Schulz wurde in den Runden 1929/30 und 1930/31 dreimal in die Auswahl von Mitteldeutschland berufen. In den Jahren 1933 und 1934 kamen noch vier Spiele für den Gau Mitte hinzu.

Trainer

ZSG Union/Turbine Halle, 1949 bis 1953

Ab der Runde 1949/50 übte Fred Schulz das Amt des Cheftrainers bei ZSG Union Halle (später Turbine Halle) in der DDR-Oberliga aus. In der dritten Saison 1951/52 führte er die Spieler Otto Werkmeister (Kapitän), Otto Knefler, Herbert Rappsilber, Karl Gola und Erich Haase zum Gewinn des Meistertitels in der DDR. Im heimischen Kurt-Wabbel-Stadion verzeichnete man in der Meisterrunde mit 22.170 Besuchern einen beachtlichen Zuschauerschnitt. Die Handschrift des Trainers zeichnete sich durch die Attribute „technisch gepflegter Spielweise“ und „Meister fürs Auge“ aus. In der Saison 1952/53 wurde Fred Schulz am 10. April 1953 entlassen und wechselte darauf in die Bundesrepublik. Als Nachfolger von Helmut Schön betreute er am 23. April 1950 in Zwickau die DDR-Auswahl beim 3:1 Erfolg gegen Sachsen. Schulz gehörte dem im Oktober 1952 gebildeten Trainer-Rat der DDR an, dem als Vorsitzender und zugleich Nationaltrainer Willi Oelgard vorstand. Da der Trainer-Rat nicht harmonierte, trat Fred Schulz von sich aus zurück.

Werder Bremen, 1953 bis 1958 und 1978

Fred Schulz trainierte in der Oberliga Nord von 1953/54 bis 1957/58 Werder Bremen. Die ehemaligen Hallenser Spieler Ebert II, Haase, Heyse und Knefler hatten auch den Weg nach Bremen gefunden. Ab der Runde 1954/55 gehörte Willi Schröder dem Team von Fred Schulz an. Georg Knöpfle löste zur Runde 1958/59 den Mann aus Halle als Trainer der Oberliga-Elf ab. Nun übernahm Fred Schulz die Werder-Amateure. Am 30. Dezember 1961 gelang ihm mit einem 3:0 Erfolg gegen den Hamburger SV eine Sensation im Norddeutschen Pokal. Danach wechselte er auf Jahre in das Amt des Ligaobmannes beim SV Werder. Als in der Runde 1977/78 in der Fußball-Bundesliga Trainer Hans Tilkowski zum 19. Dezember 1977 entlassen wurde, benötigte der Manager Rudi Assauer einen lizenzierten Trainer an seiner Seite. Fred Schulz, er hatte die Fußball-Lehrer-Lizenz im Jahre 1957 erworben, übernahm darauf zum 2. Januar 1978 für ein halbes Jahr das Traineramt bei Werder Bremen. Mit 74 Jahren wird Fred Schulz als der älteste Bundesliga-Trainer aller Zeiten geführt.

Aussage

Herbert Rappsilber äußerte sich in einem Interview im LIBERO Nr. D 4 aus dem Jahre 1992 über seinen ehemaligen Trainer Fred Schulz mit den Worten: "Er war als Spieler ein Supertechniker und so war er auch als Trainer. Er hat von uns verlangt, dass wir mehr Technik bevorzugen und ist damals von der sogenannten 'Konditions-Bolzerei' abgegangen. Obwohl wir im Training mehr die technischen Dinge bevorzugt haben, bedeutete dies nicht, dass wir weniger gelaufen sind. Er lag als Auswahltrainer auf derselben Welle wie Helmut Schön. Alfred Schulz war kein harter Mann, wie auch Helmut Schön versuchte er es auf die menschliche Weise. Damit stand er auch konträr zu den Verantwortlichen der Sektion Fußball der DDR, die es gerne anders herum wollten. Dies war auch der Grund, warum Fred Schulz frühzeitig das Handtuch geworfen hat."

Persönliches

Sohn Hans Schulz wurde 1965 mit dem SV Werder Bremen Deutscher Meister. Im LIBERO Nr. D 15 aus dem Jahre 1998 von der IFFHS wird Fred Schulz bei der Wahl des „Ostdeutschen Trainers des Jahrzehnts“ (1945-1960) auf dem 7. Platz registriert.

Quellen

  • Das große Lexikon des DDR-Fußballs, Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, 2004, Berlin, ISBN 3-89602-536-8
  • Die Geschichte der DDR-Oberliga, Verlag Die Werkstatt, 2003, ISBN 3895334286
  • Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga, AGON, 1996, ISBN 3-928562-85-1
  • LIBERO Nr. D 15, 1998, IFFHS

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Fred Schulz — ist der Name folgender Personen: Fred Schulz (Fußballspieler) (1903–1990), deutscher Fußballspieler und trainer Fred Schulz (General) (1938–2004), deutscher Brigadegeneral und erster Kommandeur Kommando Spezialkräfte Fred Schulz (Eiskunstläufer) …   Deutsch Wikipedia

  • Hans Schulz (Fußballspieler) — Hans Schulz (* 4. Dezember 1942 in Halle (Saale)) ist ein ehemaliger Fußballspieler und seit 1999 Aufsichtsratmitglied der Werder Bremen GmbH Co. KGaA. Inhaltsverzeichnis 1 Karriere 2 Vereine 3 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Schulz — Verteilung von Schulz in Deutschland Schulz ist eine Variante eines Familiennamens, der auf das mittelalterliche Amt des Schultheiß zurückgeht. Varianten Schulze Schultz Schulzke Shultz (eine amerikanische Schre …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Hiller (Fußballspieler) —  Franz Hiller Spielerinformationen Geburtstag 20. Oktober 1950 Geburtsort München, Deutschland Position Mittelfeld Vereine in der Jugend …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Fußballspieler von Eintracht Frankfurt — Diese Liste beinhaltet alle Fußballspieler, die seit dem 24. August 1963, dem ersten Spieltag in der Geschichte der Fußball Bundesliga, mindestens einen Pflichtspieleinsatz für die erste Mannschaft von Eintracht Frankfurt im Liga , Pokal oder… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Schu — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Werder Bremen/Namen und Zahlen — Wichtige Namen und Zahlen, die die Fußballabteilung von Werder Bremen betreffen und die nur in Listenform dargestellt werden können, können neben dem Text mit der momentanen Software in der Wikipedia nur unzureichend dargestellt werden. Daher… …   Deutsch Wikipedia

  • FV Werder Bremen — SV Werder Bremen Voller Name Sportverein Werder Bremen von 1899 e. V. Gegründet 4. Februar 1899 Vereinsfa …   Deutsch Wikipedia

  • SV Werder Bremen — Voller Name Sportverein Werder Bremen von 1899 e. V. Gegründet 4. Februar 1899 Vereinsf …   Deutsch Wikipedia

  • Wunder von der Weser — SV Werder Bremen Voller Name Sportverein Werder Bremen von 1899 e. V. Gegründet 4. Februar 1899 Vereinsf …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”