Friedhelm Dräger

Friedhelm Dräger
Friedhelm Draeger als Zeuge während den Nürnberger Prozessen

Friedhelm Dräger (* 21. Juni 1900 in Schöneberg bei Berlin; † 24. Januar 1993 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Diplomat.

Leben und Wirken

Dräger war der Sohn des Polizeiwachtmeisters Robert Reinhold Dräger und seiner Ehefrau Anna Emilie Schülke. Nach dem Schulbesuch, dem er im Juni 1918 mit dem Abitur abschloss, nahm er noch bis zum Dezember 1918 am Ersten Weltkrieg teil. Anschließend studierte er von 1918 bis 1923 an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin, wo er im Juli 1923 zum Dr. rer. pol promovierte.

Im Herbst 1923 begann Dräger als Bankbeamter zu arbeiten. Im Januar 1925 wurde er Landessekretär der Deuts chen Volkspartei in Anhalt. Seit Oktober 1927 hielt er sich zu Sprachstudien in England und Frankreich auf. Vom 1. November 1927 bis zum März 1928 war er kommissarisch bei der deutschen Botschaft in Paris eschäftigt. Am 21. April 1928 wurde er offiziell zum Dienst beim Auswärtigen Amt einberufen. Dort war er nach seinem Dienstantritt zum 1. Mai 1928 in den folgenden Jahren in der Abteilung IV( Osteuropa, Skandinavien, Ostasien) tätig. Am 27. Februar 1931 bestand er Diplomatisch-Konsularische Prüfung.

Ab dem 11. März 1931 war Dräger bis zum 27. Mai 1931 in der Abteilung III (Britisches Reich, Amerika, Orient) tätig. Am 18. April wurde er zur Gesandtschaft in Mexiko abgeordnet, wo er am 18. Juni 1931 eintraf. Dort blieb er bis zum 16. April 1934.

Am 24. März 1934 wurde Dräger - der am 19. März zum Legationssekretär befördert worden war - mit der Amtsbezeichnung eines Vizekonsuls zum Generalkonsulat in New York versetzt, wo er seinen Dienst am 20. April antrat. In New York fungierte Dräger - der seit dem 1. August 1935 der NSDAP angehörte - als verantwortlicher Verbindungsmann zwischen der NSDAP-Auslandsorganisation und den Mitgliedern der NSDAP im Nordosten der Vereinigten Staaten. In zahlreichen amerikanischen Publikationen wird er zudem mit deutschen Propaganda-, Sabotage- und Spionageaktivitäten in den Vereinigten Staaten in den ersten zwei Kriegsjahren in Verbindung gebracht.

Seine Stellung als Vizekonsul bzw. Konsul behielt Dräger knapp sieben Jahre lang bis zur Schließung der deutschen Konsularbehörden in den USA im Juni 1941 bei. Während dieser Zeit wurde er zum Konsul II Klasse (25. Oktober 1937) und I. Klasse (21. Dezember 1940) befördert.

Am 16. Juli 1941 reiste Dräger nach Europa ab. Wieder in Deutschland wurde er ab dem 7. August kommissarisch in der Personal- und Verwaltungsabteilung im Auswärtigen Amt beschäftigt (Dienstantritt 7. August 1941), wo er im Referat H (Aufbau des Auswärtigen Dienstes im Ausland, Personalien der höheren Beamten etc.) Aufgaben wahrnahm.

Nach dem Krieg wirkte Dräger als Zeuge an den Nürnberger Prozessen mit.

Schriften

  • Die kommunalen Steuern und ihre Gestaltung während der Kriegsjahre unter Zugrundelegung der Finanzverhältnisse der Stadt Berlin, 1923. (Dissertation)

Literatur

  • Auswärtiges Amt: Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes, 1871–1945: A–F, 2000.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dräger — oder Draeger ist der deutsche Familienname (Sprachwurzel niederdeutsch: Träger) einer Lübecker Unternehmerfamilie, Dräger (Familie), siehe auch Drägerwerk sowie folgender Personen: Anna Dräger Mühlenpfordt (1887–1984), deutsche Malerin und… …   Deutsch Wikipedia

  • Palingenesia — Palingenesia. Monographien und Texte zur klassischen Altertumswissenschaft (vormals Palingenesia. Schriftenreihe für klassische Altertumswissenschaft) ist eine altertumswissenschaftliche Schriftenreihe, die von Christoph Schubert herausgegeben… …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburger Persönlichkeiten — Hamburger Persönlichkeiten, die wichtig für Hamburg und seine Geschichte sind, die also hier maßgeblich gewirkt haben oder deren Person eng mit dem Namen »Hamburg« verbunden wird, sind nachfolgend aufgeführt. Am Ende der Liste sind weitere… …   Deutsch Wikipedia

  • Söhne und Töchter der Stadt Hamburg — Hamburger Persönlichkeiten, die wichtig für Hamburg und seine Geschichte sind, die also hier maßgeblich gewirkt haben oder deren Person eng mit dem Namen »Hamburg« verbunden wird, sind nachfolgend aufgeführt. Am Ende der Liste sind weitere… …   Deutsch Wikipedia

  • Gedenkmünze Bene Merenti — Die Bene Merenti ist eine von Adolph Menzel gestaltete goldene Gedenkmünze und die höchste Auszeichnung der Hansestadt Lübeck. Sie zeigt die allegorische Stadtgöttin Lubeca. Mit dieser Münze würdigt die Stadt Menschen in und um Lübeck für… …   Deutsch Wikipedia

  • Spangenberg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der mit Braunschweig verbundenen Personen — Folgende Personen wurden zwar nicht in Braunschweig geboren, sind aber durch ihr Wirken mit der Stadt verbunden. Siehe auch Liste bekannter in Braunschweig geborener Personen Liste der Ehrenbürger von Braunschweig Bürgermedaille der Stadt… …   Deutsch Wikipedia

  • Dietrich Buxtehude — Allegorie auf die Freundschaft von Johannes Voorhout, 1674. Am Cembalo sitzend Johann Adam Reincken, links daneben vermutlich Buxtehude an der Viola da gamba. Dieterich Buxtehude (* um 1637 wahrscheinlich Helsingborg; † 9. Mai …   Deutsch Wikipedia

  • Berlin-Brandenburger Zeitung — Die Berlin Brandenburger Zeitung Zeitung der nationalen Erneuerung (BBZ) war eine Zeitung der rechtsextremen Szene in der Bundesrepublik Deutschland. Im Bundesverfassungsschutzbericht 1996 wurde sie als auflagenstärkste neonazistische Zeitung… …   Deutsch Wikipedia

  • Dieterich Buxtehude — Allegorie auf die Freundschaft von Johannes Voorhout, 1674. Am Cembalo sitzend Johann Adam Reincken, links daneben vermutlich Buxtehude an der Viola da gamba …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”