Friedhof Ewiger Frieden (Herford)

Friedhof Ewiger Frieden (Herford)

Der Hauptfriedhof Ewiger Frieden der Stadt Herford ist der größte Friedhof der Stadt. Er wurde am 29. Juni 1924 eingeweiht, da der einzige bis dahin existierende Herforder Friedhof an der Friedhofstraße/Hermannstraße nicht mehr ausreichte.

Inhaltsverzeichnis

Friedhofsanlage

Der Friedhof verfügt über 6 Friedhofsteile, die teilweise durch größere Wald- und Wiesenflächen voneinander getrennt sind. Wegen der parkähnlichen Anlage nimmt dieser die Funktion einer öffentlichen Grünfläche wahr und dient in erheblichem Umfang auch der Erholung der Bevölkerung. Viele Herforder nutzen den Friedhof daher zu Spaziergängen.

Er liegt in der Neustädter Feldmark im Norden der Stadt und erstreckt sich über eine Länge von etwa 900 Metern zwischen der Mindener Straße und der Eimterstraße. Von beiden Straßen ist er über Alleen zu erreichen, die sich am großen Hochkreuz auf dem Mittelpunkt des Friedhofes treffen.

Die großzügige Kapelle wurde 1955 erbaut.

Bestattungsmöglichkeiten

Auf dem Friedhof gibt es Wahlgräber, Reihengräber, Rasenreihengräber mit Grabplatte, Pflegereihengräber, anonyme Reihengräber, Urnenkammern in Urnenstelen, ein Tot- und Fehlgeburtengrabfeld, ein Islamisches Grabfeld mit Reihengräbern, ein Aschestreufeld und ein Aschegrabfeld in einem Begräbniswald.

Kriegsgräberstätten

Auf dem sehr großen Gelände des Friedhofes befinden sich insgesamt vier kommunale Kriegsgräberstätten. Darunter eine Gräberanlage für deutsche Kriegsopfer mit Einzelgräbern, ein Gemeinschaftsgrab für polnische Zwangsarbeiter mit 35 beigesetzten Opfern, die bei einem alliierten Luftangriff am 27. Januar 1945 ums Leben kamen, ein Gemeinschaftsgrab für russische Kriegsgefangenen mit einer nicht genannten Zahl von beigesetzten Opfern sowie eine Gräberanlage mit Einzelgräbern für 58 Zwangsarbeiter unterschiedlicher Nationalität, die in den Jahren von 1941 bis 1945 in Herford ums Leben kamen.

Geschichte der Herforder Friedhöfe

Bis 1808 wurden die Bürger der Altstadt, der Radewig, der Abtei und der zu Herford gehörenden Bauernschaften auf dem Münsterkirchplatz beerdigt. Auch an den anderen Kirchen existierten Kirchhöfe. Gegen den Widerstand der Bevölkerung wurden die innerstädtischen Begräbnisplätze während der Zeit des Königreichs Westphalen (1807–1813) geschlossen und ein neuer, nach rationalen Kriterien geplanter Friedhof am Eisgraben (heute Friedhofstraße) eröffnet.

Der sogenannte „Alte Friedhof“ der um 1800 nach der Verlagerung der Friedhöfe der Herforder Kirchen angelegt wurde, war der erste kommunale Friedhof. 1873 wurde dieser in südlicher Richtung erweitert. Auf dem alten Teil finden seit 1874 keine Bestattungen mehr statt. Auf der Erweiterungsfläche werden bis heute noch Beerdigungen durchgeführt. Neben dem alten Baumbestand beeindrucken beide Anlagen durch den alten Charakter der durch die zahlreichen alten Denkmäher die teilweise aus der Renaissance und dem Barock stammen. Ein hohes Kriegerdenkmal das 1879 auf dem Alten Markt erbaut und 1960 auf den Friedhof umgesetzt wurde, erinnert heute an die Gefallenen der Kriege Preußens gegen Dänemark und Österreich sowie des Deutsch-Französischen Krieges. Auch der alte Friedhof ist heute durch den alten Baumbestand und die übrigen baulichen Anlagen, die teilweise unter Denkmalschutz stehen, sehr beliebt für Spaziergänger, die einen Platz der Ruhe suchen.

Weitere Friedhöfe der evangelisch-lutherischen Marienkirchengemeinde Stiftberg sind der Erika-Friedhof an der Vlothoer Straße, der Marien-Friedhof an der Marienstraße und der Friedhof Schwarzenmoor/Falkendiek an der Mindener Straße.

An der Friedhofstraße liegt der Israelische Friedhof, der bereits seit dem 17. Jahrhundert der jüdischen Gemeinde als Begräbnisstätte dient.

In den 1969 eingemeindeten Stadtteilen befinden sich folgende städtische Friedhöfe:

Friedhof Diebrock an der Hausheider Straße, Friedhof Eickum an der Diebrocker Straße, Friedhof Elverdissen an der Hillewalser Straße, Friedhof Laar an der Laarer Straße und Friedhof Stedefreund an der Bielefelder Straße.

Aus kultureller und geschichtlicher Sicht sind die Friedhöfe als Orte der Gegenwart und der Geschichte von besonderer Bedeutung. Dieses wird unterstrichen durch die Eintragung in die Denkmalliste der Stadt Herford.[1]

Die Gesamtfläche aller Friedhöfe in Herford beträgt derzeit ca. 507 000 m². Damit stehen je Einwohner ca. 7,8 m² zur Verfügung.

In der Nähe der Autobahnanschlussstelle Herford Ost befindet sich der private Tierfriedhof Schwarzenmoor.

Einzelnachweise

  1. Liste der Baudenkmäler der Stadt Herford

Weblinks

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