Friedrich Küchenmeister

Friedrich Küchenmeister

Gottlieb Heinrich[1] Friedrich Küchenmeister (* 22. Januar 1821 in Buchheim (heute Ortsteil von Bad Lausick); † 13. April 1890 in Dresden) war ein deutscher Mediziner.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Küchenmeister studierte Medizin in Leipzig und Prag und wurde 1846 praktischer Arzt in Zittau. 1847 heiratete er; 1856 zog er nach Dresden. Er forschte über Bandwürmer, Trichinen und andere Parasiten und verfasste darüber etliche Fachwerke; außerdem gab er die Allgemeine Zeitschrift für Epidemiologie heraus. 1852 erregte seine Theorie, Blasenwürmer seien Bandwürmer im Jugendzustand, Aufmerksamkeit in den Fachkreisen.[2][3]

Küchenmeister war ein Verfechter der Feuerbestattung, da er in den Fäulnis- und Verwesungsgasen, die bei einer Erdbestattung entstehen, die Gefahr der Bodenvergiftung sah.[4] Er gründete in Dresden den Verein Die Urne - Verein für facultative Leichenverbrennung. In Dresden fand denn auch 1876 der erste Europäische Kongress der Freunde der Feuerbestattung statt.[5]

Friedrich Küchenmeister war seit dem 29. Sept. 1845 Mitglied im Bund der Freimaurer[6]. Seine Mutterloge war die Apollo in Leipzig. Außerdem war er Alt- und Ehrenstuhlmeister der Loge Zu den drei Schwertern[7].

Werke

  • Versuche über die Metamorphose der Finnen in den Bandwürmern, 1852
  • Entdeckung über die Umwandlung der sechshakigen Brut gewisser Bandwürmer in Blasenbandwürmer, 1853
  • Ueber Cestoden im Allgemeinen und die des Menschen insbesondere, 1853
  • F. de Filippi und Friedrich Küchenmeister, Uebersetzung der Arbeit de Filippis: „Sull' origine delle Perle, del dottore F. de Filippi, professore di Zoologia nella Regia Universitá di Torino. - Estratto dal Cimento, Fascicolo IV, Torino 1852“, nebst auf eigene Untersuchungen gegründeten Anmerkungen, Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin 1856, S. 251-268
  • Die in und an dem Körper des lebenden Menschen vorkommenden Parasiten. Lehr- und Handbuch, Band 1, Leipzig, B.G. Teubner 1855
  • Über die Blume „Schuschan“ an den Säulen des Salomonischen Tempels, 1860
  • Die mikroskopische Fleischschau (= Jahresberichte der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Dresden 1861-1862, 23. Januar 1863)
  • Über die Notwendigkeit und allgemeine Durchführung einer mikroskopischen Fleischschau. Allen Medicinalbehörden des In- und Auslandes, sowie speziell den Stadträten und Stadtverordneten zu Dresden vorgelegt, bei C. Heinrich 1864
  • Dr. Martin Luther's Krankengeschichte, O. Wigand 1881

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hirsch, A.: Biographisches Lexion der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker, Bd. 3, 1886, S. 562.
  2. http://www.physiologus.de/finnen.htm
  3. http://www.slaek.de/50aebl/2008/archiv/05/pdf/0508_222.pdf
  4. http://www.n-fischer.de/feuer_6.html
  5. http://www.dresdner-stadtteile.de/Ost/Tolkewitz/Johannisfriedhof/johannisfriedhof.html
  6. Krematorium wird 100 Jahre alt: Artikel der Sächsischen Zeitung von Dienstag, 10. Mai 2011. URL:http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2759598
  7. Freimaurer-Zeitung 1. 1847 – 73. 1919 Manuscript für Brüder URL:http://www.wbc.poznan.pl/dlibra/plain-content?id=167883 (Stand 14.Mai 2011)

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