Friedrich Wilhelm Steinkopf

Friedrich Wilhelm Steinkopf

Friedrich Wilhelm Steinkopf (* 17. Juli 1842 in Duisburg; † 9. Juli 1911 in Mülheim am Rhein) war ein deutscher Beamter und Bürgermeister der Städte Kleve und Mülheim am Rhein.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Steinkopf war zunächst Kreissekretär in Moers, dann 1874/75 Fabrik-Inspektor in Düsseldorf. In dieser Funktion sprach er sich unter anderem in einem Bericht vom 21. September 1874 gegen den Erlass einer Bezirkspolizeiverordnung zur Gewährung von Ruhepausen für Fabrikarbeiter aus[1]. 1875/76 wurde er von der Regierung Düsseldorf als Bürgermeister der Stadt Kleve eingesetzt. Diese Ernennung erfolgte gegen den Willen der Klever Stadtverordnetenversammlung.

Steinkopf war schließlich von Juni 1876 bis 1908 Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister der Stadt Mülheim am Rhein. Der Titel des Oberbürgermeisters wurde ihm anlässlich des 22-jährigen Bürgermeisterjubiläums 1898 verliehen. Im Juni 1878 verbot er – bereits im Vorfeld der Sozialistengesetze – eine Versammlung des sozialistischen Arbeiter-Wahlvereins und ließ diesen einstweilen schließen. Nach fünf Jahren Sozialistengesetz musste er jedoch 1883 einräumen, dass „in seiner Stadt bei ihrer großen Arbeiterbevölkerung noch immer eine nicht unbedeutende Zahl von Anhängern jener Richtung vorhanden ist“[2].

Steinkopf sprach sich wiederholt gegen die Eingemeindung Mülheims nach Köln aus. Er unterstütze 1895 den Bau der Lutherkirche, der Zentralkirche der Mülheimer evangelischen Kirchengemeinde.

Steinkopf wurde auf dem evangelischen Friedhof in Mülheim beigesetzt.

Ehrungen

Die Stadt Mülheim am Rhein verlieh ihm 1907 die Ehrenbürgerschaft. In Köln-Mülheim wurde die Steinkopfstraße nach ihm benannt.

Einzelnachweise

  1. Quellensammlung zur Geschichte der deutschen Sozialpolitik, Bd.3, Nr. 70
  2. Ulrike Nyassi, Helmut Köster: Vaterlandslose Gesellen. Sozialdemokratie und Sozialistengesetz in Köln (1878–1890). In: Reinhold Billstein [Hg.]: Das andere Köln. Demokratische Traditionen seit der Französischen Revolution. Köln 1979, S. 135–155.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wilhelm Steinkopf — Georg Wilhelm Steinkopf (* 28. Juni 1879 in Staßfurt; † 12. März 1949 in Stuttgart) war ein deutscher Chemiker. Leben Georg Wilhelm Steinkopf wurde am 28. Juni 1879 in Staßfurt als Sohn von Gustav Friedrich und Elise Steinkopf geboren. 1898… …   Deutsch Wikipedia

  • Steinkopf — ist der Name dieser Berge: Steinkopf (Fuldatal) (ca. 250 m), im Süden des Reinhardswalds, bei Fuldatal, Landkreis Kassel, Hessen Steinkopf (Nordwestteil des Gutsbezirks Reinhardswald) (271 m), im Reinhardswald, bei Wülmersen, Landkreis… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Joseph Haass — (1780 1853) 200. Geburtstag Haass´ …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm I. (Württemberg) — König Wilhelm I. von Württemberg im Jahr 1827 Friedrich Wilhelm Carl (* 27. September 1781 in Lüben in Schlesien; † 25. Juni 1864 in Cannstatt) war von 1816 bis 1864 als Wilhelm I. der zweite König von Württemberg. Nachdem Wilhelms Jugend von… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Biltz — Infobox Scientist name = Wilhelm Biltz image width = 200px caption = Wilhelm Biltz birth date = March 8 1877 birth place = Berlin, Germany residence = Germany, nationality = German death date = November 13 1943] death place = Heidelberg, Germany… …   Wikipedia

  • Friedrich Heinrich Ranke — Philipp Friedrich Heinrich Ranke (* 30. November 1798 in Wiehe; † 2. September 1876 in München) war ein deutscher evangelischer Theologe. Inhaltsver …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Hermann Ernst Schneidler — (* 14. Februar 1882 in Berlin; † 7. Januar 1956 in Gundelfingen bei Münsingen) war Schriftentwerfer, Lehrer und Kalligraph. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Heinrichsen — (* 24. November 1901 in Passau; † 14. November 1980 in Traunstein) war ein deutscher Typograf, Grafiker und Textdichter. Er schuf zahlreiche grafische und typografische Arbeiten sowie eine Reihe prunkvoller Wandteppiche als Vertreter der… …   Deutsch Wikipedia

  • Christoph Friedrich Blumhardt — (* 1. Juni 1842 in Möttlingen bei Calw; † 2. August 1919 in Jebenhausen bei Göppingen) war ein württembergischer evangelischer Theologe, Pfarrer und Kirchenlieddichter, später auch Landtagsabgeordneter für die SPD. Er gilt als der Begründer der… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl Josef Friedrich — (1922), Lithografie von Ernst Müller Gräfe Karl Josef Friedrich (* 17. Juni 1888 in Dresden; † 17. Juli 1965 in Seifersdorf) war ein evangelischer Pfarrer und …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”