Fritz Bamberger (Philosoph)

Fritz Bamberger (Philosoph)

Fritz Bamberger (* 7. Januar 1902 in Frankfurt am Main; † 21. September 1984 in New York City) war ein deutscher Geisteswissenschaftler, Pädagoge und Journalist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bamberger promovierte 1923 zum Dr. phil. in Berlin und forschte und lehrte zwischen 1926 und 1938 an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums. Er war an der Herausgabe der Moses-Mendelsohn-Gedächtnisausgabe beteiligt, die ab 1929 erschien.

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten im Deutschen Reich leitete er zwischen 1934 und 1938 die jüdische Lehrerbildungsanstalt und organisierte das jüdische Schulwesen in Berlin. Im Jahr 1938 emigrierte er in die Vereinigten Staaten, wo er zunächst Beschäftigungen im College of Jewish Studies[1] und an der University of Chicago fand. Im Jahr 1942 wurde er Herausgeber des Magazins Coronet [2] und im selben Verlag Executive Director beim Magazin Esquire.

Bamberger war von 1962 bis 1979 Professor für Geistesgeschichte am Hebrew Union College New York. Beim Leo Baeck Institute New York war er seit 1955 Vizepräsident und in derselben Position im North American Board der World Union for Progressive Judaism.

Bamberger lebte in Manhattan, war verheiratet mit der Dramaturgin Maria Bamberger[3] und hatte zwei Kinder, Gabrielle und Michael.

Werke

  • Untersuchungen zur Entstehung des Wertproblems in der Philosophie des 19. Jahrhunderts. : I. Lotze, Halle a. S. : M. Niemeyer 1924. (Berlin, Phil. Diss., 1923)
  • Die geistige Gestalt Moses Mendelssohns, Frankfurt a. M. : J. Kauffmann 1929
  • mit anderen (Hrsg.), Moses Mendelssohn, Gesammelte Schriften, Veranstaltet aus Anlass d. 200. Wiederkehr s. Geburtstages von d. Akademie f. d. Wissenschaft d. Judentums u. d. Gesellschaft zur Förderg d. Wissenschaft d. Judentums in Gemeinschaft m. e. Ehrenausschuss u. mit Unterstützg d. Hauses Mendelssohn & Co Berlin : Akademie-Verlag 1929-1938
  • Das System des Maimonides : e. Analyse d. More newuchim vom Gottesbegriff aus., Berlin : Schocken, 1935
  • Johann Gottfried Herder, Blätter der Vorzeit : Dichtungen aus d. morgenländ. Sage [jüd. Dichtungen u. Fabeln]. Mit einem Nachwort von Fritz Bamberger. Berlin : Schocken, 1936
  • Jüdische Gestalten und ihre Zeit : Eine Geschichte d. jüd. Geistes v. Moses bis Mendelssohn / [Vorw.: Fritz Bamberger], Berlin : Philo-Verlag 1936
  • Leo Baeck, the man and the idea, New York : Leo Baeck Institute, 1958
  • Julius Guttmann, philosopher of Judaism, London, 1960
  • The mind of Nelson Glueck, Cincinnati, 1970

Literatur

  • Joseph Walk (Hrsg.), Kurzbiographien zur Geschichte der Juden 1918–1945. hrsg. vom Leo Baeck Institute, Jerusalem. München : Saur, 1988 ISBN 3-598-10477-4
  • Walter Tetzlaff, 2000 Kurzbiographien bedeutender deutscher Juden des 20. Jahrhunderts, Askania-Verlag, Lindhorst 1982 ISBN 3-921730-10-4
  • Ernst G. Lowenthal: Juden in Preußen. Biographisches Verzeichnis. Ein repräsentativer Querschnitt, Berlin : Reimer 1982 ISBN 3-496-01012-6

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Spertus Institute of Jewish Studies Chicago siehe englische Wikipedia en:Spertus Institute)
  2. Coronet (1936 bis 1972) siehe englische Wikipedia en:Coronet (magazine)
  3. Nachruf Maria Bamberger am 23. Mai 2007 in der New York Times, NYT

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