- Fritz Bothmann
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Fritz Bothmann (* 5. April 1858 in Gotha; † 25. Dezember 1928 ebenda) war ein deutscher Unternehmer. Er begründete die Gothaer Waggonfabrik AG.
Leben
Er wuchs in Gotha auf und machte zunächst eine Ausbildung als Schlosser. 1883 machte er sich selbstständig und richtete sich in Gothas Fahnenstraße 11 eine eigene Schlosserei ein. Dort begann er mit der Herstellung von Karussells. 1885 bezog der Betrieb Räumlichkeiten in der Langensalzaer Straße 24, da das Geschäft stark expandierte. 1892 brachte der Kaufmann Louis Glück weiteres Kapital in die Firma ein, die sich nun als „Fritz Bothmann & Glück Maschinenfabrik & Carussellbau-Anstalt“ bezeichnete. Zu den Aufträgen gehörte unter anderem die Motorisierung und Erneuerung des 1780 erbauten Karussels im Park von Wilhelmsbad im Jahr 1898.
Zudem begann man ein gewinnbringendes Geschäft mit dem Bau von Straßenbahnen und Eisenbahnwaggons. Das Unternehmen lieferte 1894 die ersten fünf Straßenbahnen für die Stadt Gotha. 1896 baute Bothmann ein neues Werk an der Schnittstelle von Kindleber Straße und der Eisenbahnstrecke nach Langensalza, womit er den Grundstein für die spätere Gothaer Waggonfabrik legte.
Bereits 1898 wurde der Privatbetrieb in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, die nun unter der Firmenbezeichnung „Gothaer Waggonfabrik A.G.“ firmierte. Zum Produktionsprofil des Unternehmens gehörten Eisenbahnwaggons, Straßenbahnen und Spezialbahnen. 1899 ließ er sich von dem Gothaer Villen-Architekten Richard Klepzig eine Villa in der Seebachstraße 11 erbauen. Sie wurde im Volksmund scherzhaft als „Karussellkapelle“ bezeichnet.
1905 trat Bothmann aus der Geschäftsführung der Waggonfabrik aus und gründete in der heutigen Südstraße ein neues Werk, in dem er wieder Waggons und Karussells bauen ließ. Die Inflation als Folge des Ersten Weltkrieges führte in den 1920er Jahren zum Konkurs dieser Fabrik.
Quellen, Literatur und Weblinks
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