Fritz Caspari (Diplomat)

Fritz Caspari (Diplomat)

Fritz Caspari, seit 1972: KCVO, (* 21. März 1914 in Baden, Schweiz; † 1. Dezember 2010 in London[1]) war ein deutscher Historiker und Botschafter.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Fritz Caspari machte sein Abitur auf einem Gymnasium in Heidelberg. Er studierte von 1933 bis 1935 mit einem Stipendium der Rhodes-Stiftung an der Universität Oxford und erwarb 1934 ein Diplom in Wirtschaftswissenschaften und Politikwissenschaft; 1936 wurde er Bachelor of Letter der Neueren Geschichte.

Von 1936 bis 1937 lehrte er an der Southwestern Memphis [wp 1] in Memphis, Tennessee. 1938 wurde er in Hamburg bei Emil Wolff [2] mit Untersuchung über den humanistischen Einfluß auf das englische Staatsdenken im 16. Jahrhundert zum Doktor phil. promoviert. 1939 ging er in die USA ins Exil, wo er 1944 Elita Galdós Walker heiratete. Von 1939 bis 1942 lehrte er am Scripps College [wp 2] in Claremont (Kalifornien). Von 1942 bis 1954 lehrte er als Assistant Professor an der University of Chicago. [3]

1954 kam Caspari in die Bundesrepubilik Deutschland, trat in den auswärtigen Dienst ein und lehrte neuere englische Literatur und Geistesgeschichte an der Universität Köln [4] Von 1958 bis 1963 war er Botschaftsrat Erster Klasse in London. Von 1963 bis 1968 folgte eine Dienstzeit als Stellvertreter des Botschafters bei den Vereinten Nationen in New York City. 1968 wurde Caspari zum Ministerialdirigent befördert und leitete ein Referat im Auswärtigen Amt. 1973 war er Honorary Fellow des St. John's College der Universität Oxford. Von 1974 bis 1979 vertrat er als Botschafter die Bundesrepublik Deutschland in Lissabon. In seine Amtszeit in Portugal fiel die Nelkenrevolution. [5]

Schriften

  • Humanism and the social order in Tudor England. University of Chicago Press, Chicago, 1954
  • Humanismus und Gesellschaftsordnung im England der Tudors. (Übersetzer: Gerhard F. Probst) Francke, Bern, Stuttgart 1988, ISBN 3-317-01616-7

Literatur

  • Wilhelm Sternfeld, Eva Tiedemann: Deutsche Exilliteratur 1933–1945. Eine Bio-Bibliographie, Schneider, Heidelberg/Darmstadt, 1962

Einzelnachweise

  1. Portrait von Fritz Caspari im Munzinger-Archiv
  2. Dr. phil. Emil Wolff, ordentlicher Professor für Englische Sprache und Kultur, Rektor der Universität Hamburg in den Amtsjahren 1923/24 und 1945/47 (*1879; † 24. Februar 1952).
  3. Schmidt Römhild, Wer ist wer?, Band 14, Teil 1, 1962
  4. Gabriela Ann Eakin-Thimme, Geschichte im Exil: deutschsprachige Historiker nach 1933
  5. http://www.rhodeshouse.ox.ac.uk/page/rhodes-scholars-mourn-professor-sir-fritz-caspari-1914-2010

Verweise

  1. en:Rhodes College
  2. en:Scripps College

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Ehrenfried von Holleben Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Lissabon
1974–1979
Jesco von Puttkamer

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