Fritz Esser (MdL)

Fritz Esser (MdL)

Fritz Esser (* 12. August 1914 in Mannheim; † 16. Februar 1978 ebenda) war ein deutscher Politiker (SPD).

Leben und Beruf

Esser stammt aus der Arbeiterklasse und wuchs als mittleres von fünf Geschwistern in Mannheim auf. Nach der Volksschule absolvierte Esser eine Technikerlehre und besuchte eine maschinentechnische Fachschule. Danach war er als Maschinentechniker tätig bis er 1933 aus politischen Gründen entlassen wurde. Ab 1934 betrieb er eine Mietwäscherei. Im Zweiten Weltkrieg wurde er zur Luftwaffe nach Memmingerberg eingezogen. Anfang 1945 geriet er in amerikanische Gefangenschaft von wo ihm im Sommer 1945 aus einem Ulmer Militärkrankenhaus die Flucht gelang. Zurück im Zivilleben nahm Esser wieder die Führung seiner Mietwäscherei im Mannheimer Stadtteil Luzenberg auf. Ab 1948 verfolgte er, neben der Arbeit in der Wäscherei, verstärkt seine politische Karriere. 1954 wurde Esser Geschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt Mannheim. Zusätzlich war er von 1953 bis 1960 Vorsitzender des Stadtjugendrings Mannheim und von 1964 bis zu seinem Tod 1978 Vorsitzender des Deutschen Jugendherbergswerks. Esser war von 1941 bis 1948 mit Lore Esser geb. Metzeler und von 1951 bis zu seinem Tod mit Gertrud Esser geb. Knapp verheiratet. Aus jeder Ehe ging jeweils eine Tochter hervor.

Politik

Fritz Essers Schwerpunkt in seiner politischen Arbeit lag insbesondere im Einsatz für die sozial Benachteiligten. Die Motivation hierfür findet sich zum einen in seiner eigenen Herkunft und der Erfahrung des Elends der unteren Schichten und der Armen im Nachgang des Ersten Weltkriegs, das er als Kind und junger Mann selbst erlebte. Zum anderen jedoch auch im aktiven Erleben der Schrecken des Zweiten Weltkrieges. Die Tatsache, dass es Esser gelungen war trotz ungünstiger Startvoraussetzungen eine eigene Existenz aufzubauen motivierten ihn zusätzlich anderen in ähnlicher Lage von Seiten der Politik zu unterstützen. Esser wurde 1928 Mitglied der SAJ und 1932 der SPD. Von 1948 bis 1951 war er Vorsitzender der Jungsozialisten in Württemberg-Baden. 1951 wurde Esser erstmals in den Mannheimer Gemeinderat gewählt, dem er bis 1968 angehörte. Danach gehörte er für eine Legislaturperiode bis 1972 dem Landtag von Baden-Württemberg an. Von 1975 bis zu seinem Tod gehörte er erneut dem Mannheimer Gemeinderat an. Zusätzlich zu seinen politischen Ämtern war Esser von 1964 bis 1968 Präsident des SV Waldhof Mannheim. In seine Zeit als Geschäftsführer der AWO Mannheim fiel ab Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts auch die Projektierung und der Bau eines Alten- und Pflegeheimes im Mannheimer Stadtteil Vogelstang welches 1978 eingeweiht wurde. Das Heim trägt als posthume Ehrung den Namen Fritz-Esser-Haus.

Literatur

  • Wolfgang Brach: Der Mannheimer Gemeinderat 1945–1984. Mannheim 1984, ISBN 3-87804-162-4

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