- Hirohisa Fujii
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Hirohisa Fujii (jap. 藤井 裕久, Fujii Hirohisa; * 24. Juni 1932 in Tokio, Präfektur Tokio) ist ein japanischer Politiker der Demokratischen Partei und Abgeordneter im Shūgiin, dem Unterhaus. Er war zweimal Finanzminister seines Landes. Innerparteilich gehört er zur Ozawa-Gruppe aus ehemaligen Mitgliedern der Liberalen Partei um Ichirō Ozawa.
Nach seinem Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Tokio wurde Fujii 1955 Beamter im Finanzministerium. Für die Chefkabinettssekretäre Noboru Takeshita und Susumu Nikadō war er 1971 und 1972 Sekretär im Kabinettssekretariat. 1973 verließ er endgültig das Finanzministerium und wechselte in die Politik.
Bei der Wahl zum Sangiin, dem Oberhaus, 1977 wurde Fujii als Kandidat der Liberaldemokratischen Partei (LDP) im nationalen Wahlkreis mit dem 45. Stimmenanteil erstmals ins Parlament gewählt.[1] 1981 wurde er parlamentarischer Staatssekretär (seimujikan) im Finanzministerium, 1984 Vorsitzender des Finanzausschusses im Sangiin. Bei der Shūgiin-Wahl 1986 kandidierte Fujii im 3. Wahlkreis Kanagawa (4 Mandate), erhielt aber nur den fünfthöchsten Stimmenanteil. Im zweiten Anlauf 1990 gelang ihm mit dem vierthöchsten Stimmenanteil der Einzug ins Shūgiin.[2] Nach der Wahlrechtsreform war Fujii ab 1996 Abgeordneter für den 14. Wahlkreis Kanagawa. 2005 abgewählt, erklärte er zunächst seinen Rückzug aus der Politik, kehrte aber 2007 als Nachrücker im Verhältniswahlblock Süd-Kantō ins Parlament zurück. Dort wurde er 2009 wiedergewählt.
1993 verließ Fujii die LDP und wechselte zur Erneuerungspartei. Während der Anti-LDP-Koalition war er in den Kabinetten Hosokawa und Hata Finanzminister. Nach dem Scheitern der Koalition gehörte er in den 1990er Jahren zur Neuen Fortschrittspartei, zur Liberalen Partei und schließlich ab 2003 zur Demokratischen Partei. Dort war er unter anderem Generalsekretär, „geschäftsführender Vorsitzender“ (daihyō daikō) und zuletzt ab 2007 einer der „Höchsten Berater“ (saikō komon) sowie Vorsitzender des Forschungsrates für Steuerpolitik (zaisei-chōsakai-chō).
2009 wurde Fujii von Premierminister Yukio Hatoyama als Finanzminister in sein Kabinett berufen. Nach Verabschiedung des Haushaltsentwurfes für das Fiskaljahr 2010 im Kabinett aber vor den im Januar 2010 beginnenden Haushaltsberatungen im Parlament erklärte Fujii die Absicht, aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten zu wollen. Um den Haushalt – den bis dahin größten der japanischen Geschichte – rasch verabschieden zu können, bat Premierminister Hatoyama Fujii, weiter im Amt zu bleiben.[3] Am 6. Januar 2010 nahm Hatoyama Fujiis Rücktritt jedoch an. Vizepremier Naoto Kan wurde einen Tag später sein Nachfolger.[4][5] Ein Jahr später, im Januar 2011, berief ihn Naoto Kan, inzwischen Parteivorsitzender und Premierminister, bei einer Kabinettsumbildung als stellvertretenden Chefkabinettssekretär, im März 2011 dann als Sonderberater des Premierministers. Seit dem Antritt von Kans Nachfolger Yoshihiko Noda als Parteivorsitzender-Premierminister ist Fujii einer der „höchsten Berater“ (saikō komon) der Demokratischen Partei.
Weblinks
- Offizielle Website (japanisch)
Einzelnachweise
- ↑ 参議院>第11回参議院議員選挙>全国区. In: ザ・選挙. JANJAN (Japan Alternative News for Justices and New Cultures), 17. September 2008, abgerufen am 5. Januar 2010 (japanisch).
- ↑ 衆議院>第39回衆議院議員選挙>神奈川県>神奈川3区. In: ザ・選挙. JANJAN (Japan Alternative News for Justices and New Cultures), 17. September 2008, abgerufen am 11. September 2009 (japanisch).
- ↑ Ailing finance chief wants to step down. But Hatoyama asks 77-year-old Fujii to stay on. In: The Japan Times. 6. Januar 2010, abgerufen am 5. Januar 2010 (englisch).
- ↑ Kan succeeds Fujii as finance minister. Ozawa said to have approved of Hatoyama's choice. In: The Japan Times. 7. Januar 2010, abgerufen am 7. Januar 2010 (englisch).
- ↑ Clash with Ozawa said behind resignation. In: The Japan Times. 7. Januar 2010, abgerufen am 7. Januar 2010 (englisch).
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