Funkspiel

Funkspiel ist ein geheimdienstlicher Begriff für den Austausch eines verdeckt operierenden feindlichen Funkers im eigenen Machtbereich durch eigenes Personal oder durch Anwerbung als Doppelagent. Ziel ist es, dem feindlichen Empfänger eigene, gefälschte Meldungen zuzusenden. Dies wurde während des Zweiten Weltkriegs von der Abwehr und der Dienststelle IVa des Reichssicherheitshauptamts in den besetzten Benelux-Staaten sowie in Frankreich wiederholt durchgeführt.

Weitere Bedeutungen

• Im Bereich der Hilfsorganisationen bezeichnet man Funkspiele als Online-Community. Dort werden reale Einsatzszenarien simuliert und virtuell nach gespielt. Mit Hilfe eines Teamspeak Servers treffen sich Teilnehmer zu gewissen Terminen und machen sich mit Headset bereit, um an einer Funkübung mitzuspielen. Zu einem solchen Projekt gehören auch Bildungsziele. So vermitteln diverse Funkspiele wissenswerte Informationen und Tipps im Umgang mit Funkgeräten, dem BOS-Funk und auch Verhaltungsregeln und Disziplin werden näher erläutert. Funkspiele sind deshalb vor allem für Jugendliche ab 12 Jahren interessant.^[1]
• Funkspiel wird gelegentlich auch als ein Synonym für ein Hörspiel benutzt.

Siehe auch

• Englandspiel.
• Hermann J. Giskes

Literatur

• Leopold Trepper: Die Wahrheit. Autobiographie; dtv: München 1978 ISBN 3-423-01387-7
• Hans Coppi junior: Die „Rote Kapelle" im Spannungsfeld von Widerstand und nachrichtendienstlicher Tätigkeit. Der Trepper-Report vom Juni 1943 in Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte 3/1996
• Hans Schafranek und Johannes Tuchel (Hrsg.):Krieg im Äther. Widerstand und Spionage im Zweiten Weltkrieg. Picus Verlag, 2004, ISBN 3-854-52470-6

Einzelnachweise

1. ↑ Funkspiel Deutschland