- Föderaler Krieg
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Der Föderale Krieg (Guerra Federal oder Langer Krieg) (1859–1863) war eine Auseinandersetzung zwischen Konservativen und Liberalen im Venezuela des 19. Jahrhunderts. Es war der längste und zerstörerischste Krieg für Venezuela nach der Unabhängigkeit. Die aus den Unabhängigkeitskriegen hervorgegangene Oligarchie wollte das alte System der Kolonialzeit, inklusive des Wahlsystems, kaum ändern.
Während des Krieges wurden die Liberalen als Föderale bezeichnet, weil sie die Autonomie der Provinzen unterstützten.
Der Föderale Krieg griff nicht über das ganze Land ein. Die Militärhandlungen fanden vorwiegend in den venezolanischen Llanos statt und an zweiter Stelle im jetzigen Lara, Falcón, Carabobo sowie in einigen Regionen im Osten. Zulia, Guayana und die Anden blieben verschont, was dazu führte, dass sie sich später weiter entwickelten.
Inhaltsverzeichnis
Verlauf des Krieges
Der Anfang: 1858
Im August 1858 entdeckte die Regierung eine liberale Konspiration, die später den Namen Galipanada trug.
1859
Am 20. Februar 1859 besetzte der Kommandant Tirso Salaverría das Militärkommando von Coro und eroberte eine große Menge Waffen.
Ein Guerrillakrieg seitens der Föderalisten erfolgte. Die erste wichtige Schlacht war die Santa-Inés-Schlacht am 10. Dezember 1859. Dabei siegten die Aufständischen unter Leitung von Ezequiel Zamora. Zamora konnte die Kontrolle über die Llanos konsolidieren und den Vormarsch der Liberalen Richtung Norden vorbereiten.
1860
Die Truppen von Zamora belagerten San Carlos im Januar 1860. Die Belagerung dauerte eine Woche lang. Ezequiel Zamora und viele anderen Föderalisten kamen um. Nach dem Tod Zamoras übernahm Juan Crisóstomo Falcón die Führung. Er marschierte dann nach Valencia. Am 20. Januar kam Falcón nach Tinaquillo an. Von dort sandte er einen Bote nach Valencia, um eine Kapitulation zu fordern.
Am 23 Januar befanden sich beide Armeen sehr nah. Da die Truppen der Aufständischen nach der San Carlos-Belagerung zu geschwächt waren und die Regierungstruppen Verstärkung bekamen, entschied sich Falcón, eine definitive Schlacht zu vermeiden. Am 24. zog sich Falcón zurück, um sich mit den Truppen vom General Juan Antonio Sotillo in El Baúl zusammenzutun. Am 26 Januar vereinigten sich beide Gruppen unter Leitung von Falcón. Dieser merkte, dass die Leute von Sotillo kaum Munitionen hatten. Falcón entschiess sich dafür, tiefer in die Llanos zu marschieren. Er versuchte die Stadt Calabozo einzunehmen, ging aber dann nach Apure. Der General Febres Cordero marschierte nach Guárico, versuchte eine Schlacht zu provozieren. Falcón konnte in Apure Vieh sammeln, um seine Truppen zu füttern und es auch in Kolumbien zu verkaufen, um Waffen zu kaufen.
Die Föderalisten übernachteten am 16 Februar 1860 in Coplé, einem Kreuzpunkt zwischen Calabozo, Camaguán und Guayabal. Die Kavallerie - 1600 Mann - befand sich auf der linken Seite des Coplé-Sees. Am 17. Februar fand die Coplé-Schlacht dann statt. Als die Regierungstruppen die Föderalisten entdeckten, befahl der General Febres, eine Division unter Leitung vom General Nicolás Brito zur Caracolfurt zu schicken. Der Rest seiner Armee griff unter Schutz eines Palmenwaldes den linken Flügel an. Als Falcón die Feinden sah, sandte er drei Kolumnen, um dieselbe Furt zu erreichen.
Auf dem rechten Flügel neutralisierten zwei Brigatten unter Leitung von Febres Cordero und die Kavallerie den Kavallerieangriff der Föderalisten. 45 Minuten nach dem Anfang der Schlacht zeigte sich der Sieg für die Regierung.
Die Föderalisten konnten aber einen ordentlichen Rückzug durchführen. Nach dieser Niederlage organisierte Falcón einen Guerrillakrieg. Er reiste dann nach Kolumbien und später in die Karibik, um Unterstützung zu bekommen.
1861
Falcón kehrte im Juli 1861 nach Venezuela zurück. Die Militäraktionen nahmen zu. Im Dezember fanden Friedensverhandlungen, die ins Leere liefen.
1862
Im Jahr 1862 errangen die Liberalen Siege bei den Schlachten von Pureche, El Corubo, Mapararí und Buchivacoa.
1863
Im April 1863 begann die Belagerung von Coro durch die Föderalisten. Die Konservativen waren geschwächt durch den Guerrillakrieg und die massive Fahnenflucht.
Am 22. Mai 1863 unterzeichneten der Präsident José Antonio Páez und der Föderalistenführer Juan Crisóstomo Falcón ein Friedensabkommen, das einen deutlichen Sieg für die Föderalisten bedeutete. Im Dezember wurde Falcón als provisorischer Präsident der Republik gewählt.
Folgen
Während des Krieges starben etwa 150.000 bis 180.000 Menschen - bei Kämpfen, Hunger oder durch vom Krieg hervorgerufene Krankheiten. Das entsprach etwa einem Zehntel der Bevölkerung Venezuelas[1].
Der Krieg endete mit der Unterzeichnung des Coche-Abkommens am 23. März 1863. Das Abkommen unterzeichneten Präsident José Antonio Páez und der Chef der Föderalisten Juan Crisóstomo Falcón.
Nach dem Tod von Ezequiel Zamora wurde der Aufstand vor allem von den Gutsbesitzern, Stadtbourgeoisie und Militärcaudillos geleitet. Zamora wollte die Todestrafe abschaffen, die Sklaverei verbieten und das allgemeine Wahlrecht garantieren. Nachdem Falcón an die Macht kam, nahmen seine Freunde die Macht und wenig änderte sich.
Der General José Loreto Arismendi sagte später, man habe fünf Jahre lang gekämpft, um Diebe durch Diebe zu ersetzen, Tyrannen durch Tyrannen...
Referenzen
- ↑ Langue, Frédérique (1999), Histoire du Venezuela - De la conquête à nos jours, Ed. L'Harmattan, 397. ISBN 2738474322
Weblinks
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