Gebärdenchor

Gebärdenchor

Unter einem Gebärdenchor versteht man eine Gemeinschaft von Gehörlosen, die eine tonlose Art des Gesangs praktizieren.

Die Lieder werden mittels Gestikulierung der Gebärdensprache vorgetragen.

Gegründet wurden diese Chöre für Gehörlose durch die evangelische Kirche im Jahre 2004, mittlerweile (Stand Dezember 2009) gibt es in Bayern vier evangelische Chöre. Aber auch in katholischen Gemeinden wurden die ersten solcher Chöre gegründet.

Der Dirigent eines Gebärdenchores wird Gebärdenleiter genannt und dirigiert die Einsätze für die verschiedenen Bewegungsabläufe und koordiniert den Rhythmus.

Manche Chöre gebärden die Lieder synchron, aber es gibt auch die moderne Variante, bei dem die Mitglieder jeweils verschiedene Bewegungsabläufe tätigen.

Die Lieder müssen vorher in die Gebärdensprache übersetzt und mühsam erarbeitet werden, da die Grammatik der gesprochenen Sprache nicht einfach so auf die Gebärdensprache zu übertragen ist.

Es ist geplant, dass die Gebärdenchöre 2010 beim ökumenischen Kirchentag in München Öffentlichkeitsarbeit leisten.

Die Leiterin des Nürnberger Gebärdenchores, Brigitte Schmidt, beantragte eine halbe Stelle als Kirchenmusikerin, was ihr bis dato aber noch mit der Begründung "Gebärdenchöre seien keine Musik, sondern eine Art Gymnastik und dafür sei die Kirchenmusik nicht zuständig" verwehrt wurde[1].

Einzelnachweise

  1. Zeitschrift "Stern" 52/2009 S. IIIA/2

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