Gebäude 041

Gebäude 041
Ehemaliges Verwaltungsgebäude

Das Gebäude 041 in Wolfen wurde als Verwaltungs- und Forschungsgebäude für die Filmfabrik Agfa Wolfen errichtet. Seit Anfang 2010 ist es das Rathaus der Stadt Bitterfeld-Wolfen.

Geschichte

Der Forschungsdirektor der Filmfabrik, Professor John Eggert, konzipierte ein wissenschaftliches Zentrallaboratorium. Außerdem sollte die Leitung der Filmfabrik im neuen Gebäudekomplex untergebracht werden.

Das Gebäude 041 wurde in den Jahren 1936 bis 1938 im neoklassizistischem Baustil nach Plänen des Architekten Herberg gebaut. Der Entwurf erinnert an das I.G.-Farben-Haus in Frankfurt am Main. Er besteht aus zwei Flügelgebäuden mit einem Verbinder und einem vorgelagerten Rundbau sowie zwei Lichthöfen im Inneren. Die Fassade ist aus Sandstein.

In das Gebäude wurde ein Hörsaal mit modernster Vorführtechnik und eine wissenschaftliche Bibliothek mit mehreren zehntausend Bänden zur Filmherstellung/Fotografie integriert. Der Verwaltungstrakt war repräsentativ ausgestaltet mit großzügigen Eingangsbereichen, Treppenhäusern mit Stuckmamor, holzgetäfeltem Chefzimmer (mit Balkon) und einem Konferenzsaal mit Kronleuchter. Ein Paternoster diente als Aufzug. Beheizt wurden die Räume mittels Fußboden- und Wandheizung. Vom Souterraingeschoss gelangte man direkt in einen Luftschutzbunker unterhalb der vorgelagerten Grünfläche.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges und der Zerschlagung der I.G. Farben wurde die Filmfabrik eine sowjetische Aktiengesellschaft (SAG). 041 blieb Sitz der Forschung und der jeweiligen Direktion bzw. der Generaldirektion des späteren Fotochemischen Kombinats. Auf dem Dach befand sich bis 1990 ein sieben Meter hoher Roter Stern, welcher bei Planerfüllung leuchtete.

Nach der Wende hatte das Gebäude verschiedene Nutzer. Ab Mitte der 1990er Jahre stand das Gebäude 041 leer und verfiel infolge von Einbrüchen und Vandalismus.

Das Gebäude 041 während des Umbaus zum Bitterfeld-Wolfener Rathaus, Juli 2009

Seit 2008 wird das Gebäude 041 durch den neuen Eigentümer, die Wohnungs- und Baugesellschaft Wolfen (WBG), saniert. Zum Jahreswechsel 2009/10 konnten bereits große Teile der Verwaltung der Stadt Bitterfeld-Wolfen in den Rundbau einziehen. Die Wiedereröffnung des Hörsaales erfolgte im Sommer 2010. In Würdigung seiner Verdienste wurde John Eggert Namensgeber des sanierten Hörsaals.[1]

Die Statue der Chemiearbeiterin auf der Grünfläche vor dem Gebäude erinnert an die Geschichte der Filmfabrik.

Einzelnachweise

  1. http://www.bitterfeld-wolfen.de/de/wisl_s-cms/_redaktionell/11/News/407/.html

Weblinks

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