Ralph Gelbert

Ralph Gelbert

Ralph Gelbert (* 1969 in Landau in der Pfalz) ist ein deutscher Maler. Er lebt in Königsbach bei Neustadt an der Weinstraße / Pfalz.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ralph Gelbert studierte zunächst an verschiedenen Kunstakademien und erhielt 1993 ein Stipendium an der „Accademia Belle Arti“ in Florenz. Dort belegte er anschließend auch den Studiengang Kunst und Design, den er 1996 mit Diplom abschloss. Seitdem lebt Gelbert als freier Künstler in Königsbach / Pfalz. Nach zahlreichen Studienaufenthalten, in Europa (Italien, Irland, England, Bosnien-Herzegwonina), in Südamerika und Afrika sowie dem Besuch einer Meisterklasse von Bernd Zimmer (Schottland 2002) ist Gelbert seit 2007 auch Lehrbeauftragter an der Kunstakademie in Bad Reichenhall und der Kunstfabrik in Wien. Im Juli 2008 organisierte und leitete Gelbert das erste „Internationale Künstler-Symposium in Neustadt an der Weinstraße“, zu dem Künstler aus Deutschland, Frankreich, Irland, Italien und Bosnien-Herzegowina zusammenkamen. Als Dozent lehrt Gelbert seit 2008 auch im Fachbereich Virtual Design und Innenarchitektur an der Fachhochschule in Kaiserslautern.

Werk

Gelberts Werk wird dominiert von großformatigen Ölgemälden, die in der Tradition des Informel stehen, gleichzeitig aber auch völlig neue künstlerische Ausdrucksweisen und Techniken aufweisen. Jene in den 1950er Jahren dominierende Kunstrichtung des Informel verabschiedete nicht nur einen konventionellen, an Gegenständen und deren Wiedererkennbarkeit orientierten Bildbegriff, sondern ihre prägenden Künstler wie Ernst Wilhelm Nay, Willi Baumeister und Jackson Pollock erhoben gleichzeitig auch die Farbe vom Ausdrucks- und Gestaltungsmittel zur absoluten und autonomen Bildgestalt. Hinter auf den ersten Blick ungeordneten und wie zufällig erscheinenden Farbkompositionen steht eine künstlerische Haltung, die vor allem die Bedeutung des Gestaltungsaktes als Prozess von Agieren und Reagieren und die prozessuale Form des künstlerischen Aktes hervorheben wollte und daher auf ein fertiges Konzept verzichtete.

An diese Errungenschaften knüpft auch Gelbert an und entwirft in seinen Gemälden aber auch kleineren Papierarbeiten Farbwelten, die nicht als abstrakte Malerei zu deuten sind, sondern völlig ungegenständlich, nicht-abbildhaft sind und damit ihren eigenen künstlerischen Gesetzen gehorchen. Lassen sich in den frühen Arbeiten Gelberts noch häufig den Bildraum strukturierende linear-geometrische Strukturen erkennen, so verzichten die jüngeren Werke weitgehend darauf. Im Mittelpunkt steht der künstlerische Eigenwert und das Assoziationspotential der Farbe und die oftmals überraschende Verbindung verschiedener Techniken und Materialien auf der Leinwand.

Trotz verschiedenster kunsthistorischer Einflüsse, die sich in Gelberts Werk bemerkbar machen, handelt es sich immer um genuine Neuschöpfungen, indem Gelbert etwa die koloristische Tradition mit gestischen Strukturen verbindet. Gelbert ist von den großen Meistern der Farbe wie Tizian oder den Vertretern einer symbolträchtigenLandschaftsmalerei wie Caspar David Friedrich ebenso inspiriert wie eben auch von der ungegenständlichen Kunst des Informel der 1950er Jahre. Durch die Werktitel der Gemälde wie "Hidden Ireland", "Hamptons", "Clew Bay" oder "Stromboli" wird indessen aber auch ein auf die Reiseerfahrungen und -eindrücke des Künstlers verwiesen, und gleichzeitig für die Imagination des Betrachters und die Interpretation des Gemäldes angeregt. Gelberts Werke verarbeiten insofern reale Farb- und Landschaftseindrücke, deren Charakteristika und wesentlichen Elemente der Künstler auf seinen Reisen meist schon vor Ort als Skizzen – oder auch schon in endgültigen Fassungen – festhält.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2010: Art Karlsruhe, One Man Show;
  • 2009: Galerie Angelo Falzone, Mannheim:
  • 2009: Stadtmuseum Zweibrücken (Ausstellung „Royal Water“);
  • 2009: Amateras Annual Paper Exhibition, Sofia (Bulgarien);
  • 2008: Bourn Vincent Gallery, Irland;
  • 2008: Art Gallery, Wiesbaden;
  • 2008: Städtische Galerie Speyer (Ausstellung „Paysage d’abstrait“);
  • 2007: If Art Gallery, South Carolina (USA);
  • 2006: “Summer Exhibition”, Jorgensen Fine Art Gallery, Dublin;
  • 2005: Art Karlsruhe, One Man Show;
  • 2005: Art Fair, Köln;
  • 2004: Laboratorio delle Arti, Piacenza;
  • 2003: Museo Palazzo Farnese, Piacenza;
  • 2002: Künstlerhaus Graz;
  • 2001: „Zeitspur“ – 25 Jahre Galerie Netuschil, Darmstadt;
  • 2000: Art Forum, Berlin;
  • 1999: Große Kunstausstellung im Haus der Kunst, München;

Literatur

  • Ulrike Fuchs: Ralph Gelbert. In: Allgemeines Künstler-Lexikon (AKL), Bd. 51. München, Leipzig 2006, S. 171.
  • Ralph Gelbert 2009. Katalog anlässlich der Ausstellungen "Royal Water", Stadtmuseum Zweibrücken (2. Oktober 2009–1. November 2009) und "Onte-Artist-Show", Galerie Angelo Falzone (4.–7. April 2010). ISBN 978-3-9801911-5-9.

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