- Geländestufe
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Als Geländestufe oder Geländekante wird in der Geomorphologie und Kartografie eine deutliche Änderung der Hangneigung bezeichnet, wenn ihre Kanten annähernd linienförmig verlaufen.
Die Dimensionen können zwischen einigen Metern und mehreren Kilometern liegen. Zu den längsten Geländestufen zählen jene der süddeutschen Schichtstufenlandschaft (Fränkische und Schwäbische Alb), zu denen mit großen Höhenunterschieden tiefreichende geologische Störungen und Grabensysteme, die oft noch tektonisch aktiv sind. Auch Gletscher sind die Ursache vieler Steilstufen, etwa bei Gletscherabbrüchen, hochalpinen Karen oder Talschultern im Verlauf von Längstälern.
Schmale, aber langgezogene Geländestufen hängen oft mit Sedimentationsgrenzen oder Störungslinien zusammen, beispielsweise der Wagram entlang der Donau in Niederösterreich oder Teilbereiche der Diendorfer Störung in der böhmischen Masse. Typische Phänomene mancher Gebirgsränder sind steile Geländestufen an der Hangbasis, die oft von kurzen Tälern durchschnitten werden. Als Beispiele hierfür seien die Reculée bei Arbois (französ. Jura) und die Stufen bei Ruppoldingen (Schweiz) genannt.
Auch von anderen Himmelskörpern sind ähnliche Erscheinungen bekannt. Am Mond kennt man zahlreiche, die Landschaft Dutzende Kilometer durchziehende Stufen, Risse und "Rupes" - z.B. die Lange Wand (Rupes Recta - und Abstufungen zwischen den Mondmeeren, die auf frühere Lavaflüsse zurückgehen. Eine Besonderheit auf dem Mars sind langgezogene Terrassenränder, Stufen und Furchen, die zeitweilig durch ihren Schattenwurf auffallen und um 1880 zum Begriff der Marskanäle geführt haben.
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