- Gemeinderatswahl in St. Pölten 1965
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Die Gemeinderatswahl 1965 fand am 4. April 1965 statt und war die vierte Gemeinderatswahl in St. Pölten nach Kriegsende. Die Sozialistische Partei Österreichs gewann stark, konnte erneut die meisten Stimmen auf sich vereinen und die absolute Mehrheit zurückgewinnen.
Inhaltsverzeichnis
Ausgangslage
Bei der Wahl vom 10. April 1960 konnte die SPÖ die trotz starker Verluste die meisten Stimmen auf sich vereinen, die absolute Mehrheit blieb ihnen jedoch verwährt. Während die KPÖ und die ÖVP leichte Gewinne verzeichnen konnten erreichte die FPÖ bei ihrem ersten Antritt 4,6 Prozent der Wählerstimmen.
Wilhelm Steingötter trat nach der Wahl zugunsten des Listenführers Rudolf Singer als Bürgermeister zurück. Singer wurde mit den Stimmen der SPÖ und der FPÖ zum Bürgermeister gewählt.
Wahlwerbende Parteien und Wahlverlauf
Bei den Wahlen traten die vier im Gemeinderat vertretenen Parteien an. Die Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ) trat mit Bürgermeister Rudolf Singer als Spitzenkandidat an, die ÖVP trat unter Andreas Buchberger an. Der bisherige Listenführer der KPÖ Franz Käfer verstarb 1962.
Wahlergebnis
Bei der Wahl vom 4. April 1965 konnte die SPÖ erneut die meisten Stimmen auf sich vereinen und aufgrund der starken Gewinne die absolute Mehrheit zurückerobern. Während die ÖVP leicht Stimmen gewann verloren KPÖ und FPÖ stark, letztere konnte keine Gemeinderatsmandate mehr stellen.
Amtliches Endergebnis der Gemeinderatswahl 1965[1] Ergebnisse 1965 Ergebnisse 1960 Differenzen Stimmen % Mand. Stimmen % Mand. Stimmen % Mand. Wahlberechtigte 29.852 28.783 + 1.069 Abgegebene Stimmen 27.076 90,7 % 26.572 92,3 % + 504 - 1,6 % ungültige Stimmen 990 3,7 % 776 2,9 % + 214 + 0,8 % gültige Stimmen 26.086 96,3 % 25.796 97,1 % + 290 - 0,8 % Partei SPÖ 13.823 53,0 % 23 12.201 47,3 % 20 + 1.622 + 2,7 % + 3 ÖVP 9.393 36,0 % 15 9.005 34,9 % 15 + 388 + 1,1 % ± 0 KPÖ 2.447 9,4 % 4 3.394 13,2 % 5 - 947 - 3,8 % - 1 FPÖ 423 1,6 % 0 1.196 4,6 % 2 - 773 - 3,0 % - 2 Gesamt 26.086 100,0 % 42 25.796 100,0 % 42 + 290 ± 0 ± 0 Auswirkungen
Bei der konstituierenden Gemeinderatssitzung am 23. April 1965 wurde Singer einstimmig zum Bürgermeister gewählt, Vizebürgermeister blieben Engelbert Laimer (SPÖ)[2] und Andres Buchberger (ÖVP). Nach parteiinternen Streitigkeiten wurde Singer 1968 von der SPÖ mit einem fünfjährigem Funktionsverbot bestraft, weshalb er die letzten eineinhalb Jahre seiner Amtszeit nur Bürgermeister ohne SPÖ-Parteifunktionen war.
Literatur
- Siegfried Nasko, Willibald Rosner u. a. (Hrsg.): St. Pölten im 20. Jahrhundert. Geschichte einer Stadt. Residenz-Verlag, St. Pölten u. a. 2010, ISBN 978-3-7017-3155-8.
- Siegfried Nasko: Empor aus dumpfen Träumen. Arbeiterbewegung und Sozialdemokratie im St. Pöltner Raum. SPÖ-Bezirksorganisation, Wien u. a. 1986, S. 377–383 (Unser Bezirk St. Pölten 7, ZDB-ID 2292151-5).
Weblinks
- Gemeinderatswahl: Starke Gewinne der Sozialisten in Niederösterreich. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 06. April 1965, S. 01.
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinderatswahlen 1950-2001 auf st-poelten.gv.at
- ↑ Manfred Wieninger: St. Pöltner Straßennamen erzählen. Löwenzahn, Innsbruck 2002, ISBN 3-7066-2208-4, S. 85–86: Eintrag zur Engelbert-Laimer-Straße.
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