- Gensui
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Gensui (jap. 元帥) war ein Ehrentitel für Armeeangehörige im Generalsrang des Kaiserreichs Japan.
Übersetzt wird der Titel mit Generalfeldmarschall für Angehörige der Kaiserlich Japanischen Armee und Großadmiral bzw. Flottenadmiral (aus dem engl. fleet admiral) für jene der Kaiserlich Japanischen Marine.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1871–1873
August 1871 wurden die beiden Offizierstitel Dai-Gensui (大元帥, dt. „Groß-Gensui“) und Gensui eingeführt, wobei der Dai-Gensui der Führer des Heeres und der Marine und Gensui Führer des Heeres war. Kurze Zeit später wurde dies dahingehend korrigiert bzw. präzisiert dass Dai-Gensui der Ehrentitel des Kaisers als Befehlshaber beider Streitkräfte im Falle eines persönlich geleiteten Feldzuges ist und Gensui der des Kronprinzen oder vergleichbaren Ministers.[1]
Am 20. Juli 1872 musste Yamagata Aritomo auf Grund des Yamashiroya-Veruntreuungsskandals (山城屋事件, Yamashiroya-jiken) als Kommandant der kaiserlichen Palastwache (近衛都督, konoe totoku) zurücktreten. Daraufhin übernahm Saigō Takamori das Amt und erhielt den Titel Rikugun Gensui (陸軍元帥, dt. „Heeres-Gensui“), der in etwa dem Posten eines Heeresministers entspricht. Es gab jedoch auch noch den regulären Posten eines Heeresministers (陸軍卿, Rikugun-kyō) im Kabinett, so dass beide Systeme parallel liefen, wobei hinzukam, dass Saigō den Titel Rikugun Gensui zwar vom Großkanzler (Daijō Daijin) Sanjō Sanetomi erhielt, jedoch nicht festgelegt war, dass er diesem auch unterstand.[1]
Um eine klare Befehlskette herzustellen, wurden daher am 8. Mai 1873 beide Titel wieder abgeschafft. Jedoch wurde die Bezeichnung Dai-Gensui für den Tennō in seiner Position als Oberkommandierender weiterhin in dieser Form gebraucht.[1]
1898–1945
Am 20. Januar 1898 wurde ein kaiserliches Edikt zur Gründung des Gensui-fu (元帥府) erlassen.[2] Neben dem später 1903 gegründeten Obersten Militärrat (軍事参議院, gunji sangiin) war es eines der beiden Gremien die den Tennō in militärischen Belangen berieten. Die Mitglieder dieses Rats, die ausschließlich Generäle (陸軍大将, Rikugun-Taishō) und Admirale (海軍大将, Kaigun-Taishō) waren, erhielten den Ehrentitel Gensui der ihrem Dienstrang vorangestellt wurde. Der Titel wurde an insgesamt 17 Generäle und 13 Admirale verliehen, dabei auch postum.[3]
Der Begriff Gensui-Rikugun-Taishō wird üblicherweise als Generalfeldmarschall und Gensui-Kaigun-Taishō als Großadmiral oder in Anlehnung an die US-Benennung als Flottenadmiral übersetzt.
Emblem und Schwert
Die Gensui ab 1898 trugen neben ihren jeweiligen Rangabzeichen auf den Schultern ein spezielles Emblem an der Vorderseite der Uniform, sowie ein spezielles Schwert.
Das Gensui-Emblem (元帥徽章, gensui kishō) zeigte eine Chrysanthemenblüte – das Kaiserliche Siegel –, darunter gefolgt von einer Paulownienblüte – dem Wappen des Premierministers – mit je einer aufgehenden Sonne – dem Symbol der Kriegsflagge – zu beiden Seiten.
Die Klinge des Gensui-Schwerts (元帥刀, gensui-tō) imitiert das Kogarasu-maru, das im 8. Jahrhundert von Amakuni geschmiedet worden sein soll, und die Verzierungen ein Kenuki-gata-Tachi (毛抜型太刀), wie es während des Altertums von der Palastwache (衛府, E-fu) verwendet wurde. Auf der Scheide finden sich Lackarbeiten mit der Chrysanthemenblüte.[4]
Träger
Bild Name Kanji Lebensdaten Amtszeit Saigō Takamori 西郷 隆盛 1828–1877 Juli 1872– 8. Mai 1873 20.Heer[5]
Bild Name Kanji Lebensdaten Verleihung Prinz Komatsu Akihito 小松宮彰仁親王 1846–1903 Jan. 1898 20.Yamagata Aritomo 山県 有朋 1838–1922 Jan. 1898 20.Ōyama Iwao 大山 厳 1842–1916 Jan. 1898 20.Nozu Michitsura 野津 道貫 1841–1908 Jan. 1906 31.Oku Yasukata 奥 保鞏 1847–1930 Okt. 1911 24.Hasegawa Yoshimichi 長谷川 好道 1850–1924 Jan. 1913 9.Fushimi Sadanaru Prinz伏見宮貞愛親王 1858–1923 Jan. 1913 9.Kawamura Kageaki 川村 景明 1850–1926 Jan. 1913 9.Terauchi Masatake 寺内 正毅 1852–1919 Juni 1916 24.Prinz Kan’in Kotohito 閑院宮載仁親王 1865–1945 Dez. 1919 12.Uehara Yūsaku 上原 勇作 1856–1933 Apr. 1921 27.Prinz Kuni Kuniyoshi 久邇宮邦彦王 1873–1929 Jan. 1929 (postum) 27.Prinz Nashimoto Morimasa 梨本宮守正王 1874–1951 Aug. 1932 8.Mutō Nobuyoshi 武藤 信義 1868–1933 Mai 1933 3.Terauchi Hisaichi 寺内 寿一 1879–1946 Juni 1943 21.Sugiyama Hajime 杉山 元 1880–1945 Juni 1943 21.Hata Shunroku 畑 俊六 1879–1962 Juni 1944 2.Marine[5]
Bild Name Kanji Lebensdaten Verleihung Saigō Jūdō/Tsugumichi 西郷 従道/西郷 從道 1843–1902 Jan. 1898 20.Itō Sukeyuki 伊東 祐亨 1843–1914 Jan. 1906 31.Inoue Yoshika 井上 良馨 1845–1929 Okt. 1911 31.Tōgō Heihachirō 東郷 平八郎 1847–1934 Apr. 1913 21.Prinz Arisugawa Takehito 有栖川宮威仁親王 1862–1913 Juli 1913 (postum) 7.Ijūin Gorō 伊集院 五郎 1852–1921 Mai 1917 26.Prinz Higashifushimi Yorihito 東伏見宮依仁親王 1867–1922 Juni 1922 (postum) 27.Shimamura Hayao 島村 速雄 1858–1923 Jan. 1923 (postum) 8.Katō Tomosaburō 加藤 友三郎 1861–1923 Aug. 1923 (postum) 24.Prinz Fushimi Hiroyasu 伏見宮博恭王 1875–1946 Mai 1932 27.Yamamoto Isoroku 山本 五十六 1884–1943 Apr. 1943 (postum) 18.Nagano Osami 永野 修身 1880–1947 Juni 1943 21.Koga Mineichi 古賀 峯一 1885–1944 Mär. 1944 (postum) 31.Quellen
- ↑ a b c Yasumichi Teramura: 明治国家の政軍関係―政治的理念と政軍関係 (dt. „Zivil-Militärische Beziehungen im Meiji-Staat. Politische Prinzipien und zivil-militärische Beziehungen“). In: Ritsumeikan-Universität (Hrsg.): 政策科学 (dt. „Politikwissenschaften“). 10, Nr. 1, Oktober 2002, ISSN 0919-4851, S. 73–84 (Online-Volltext).
- ↑ 詔書(明治31年) (dt. „Kaiserliche Edikte 1898“). In: 中野文庫/The Nakano Library. Abgerufen am 13. September 2009 (japanisch).
- ↑ Maison franco-japonaise de Tokyo (Hrsg.): Dictionnaire historique du Japon. Tome 1, Maisonneuve & Larose, Paris 2002, ISBN 2-7068-1632-5, S. 727 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- ↑ 元帥刀 Marshal sword. Abgerufen am 13. September 2009 (japanisch/englisch).
- ↑ a b 元帥一覧. Abgerufen am 12. September 2009 (japanisch).
Japanischer Name: Wie in Japan üblich, steht in diesem Artikel der Familienname vor dem Vornamen. Somit ist Saigō der Familienname, Takamori der Vorname. Kategorien:- Kaiserlich Japanische Armee
- Kaiserlich Japanische Marine
- Titel
- Militärperson nach Rang
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