Georg Anton Jasmatzi

Hauptgebäude von 1900 der Zigarettenfabrik Jasmatzi

Ein Aschenbecher der Georg Jasmatzi & Söhne als Werbegeschenk für die Marke "August der Starke"

Georg Anton Jasmatzi (eigentlich: Georgios Antoniou Iasmatzis, * 5. Mai 1847 in Konstantinopel; † 1922) war ein griechisch-deutscher Tabakfabrikant. In der früheren Zigarettenfabrik Jasmatzi wird heute die f6-Zigarette produziert.

Biografie

Georg Anton Jasmatzi stammte aus Konstantinopel und siedelte 1868 nach Dresden. Zunächst war er als Werksmeister bei der Compagnie Laferme tätig. 1883 machte er sich mit einem Kapital von 930 Mark selbstständig, indem er selbstgedrehte Zigaretten verkaufte, zwei Jahre später mietete er in der Dresdner Innenstadt einen Laden zum Verkauf seiner Zigaretten. 1889 erwarb Jasmatzi ein Grundstück an der Blasewitzer Straße. 1900 errichtete er ein Produktionsgebäude an der Schandauer Straße 68. Bald überflügelte sein Unternehmen mit den Marken Cheops, Sphinx und Ramses die Firmen Kosmos, Union, Patras und Macedonia, welche ebenfalls in Dresden-Striesen Zigaretten produzierten. Jasmatzi wurde griechischer Konsul in Sachsen. 1901 wandelte er sein Unternehmen in die Jasmatzi AG um, wobei er fortan alleiniger Unternehmensleiter unter der Mehrheitsaktionärin American Tobacco blieb. Diese war mit einem Kapital von 10 Mio. RM die größte Kapitalgesellschaft der Tabakindustrie in Deutschland. Als American Tobacco 1901 Jasmatzi gegen dessen Willen das alleinige Zeichnungsrecht entzog und ihm einen Vorstand zu Seite stellte, schied er 1902 aus der Gesellschaft aus und betätigte sich zunächst mit dem Handel von Rohtabak. 1908 begann er mit eigner eigenen Fabrik die Produktion von Zigarettenhülsen. Nach Ablauf seiner vertraglichen Verpflichtung, keine eigene Zigarettenproduktion zu betreiben, gründete er schließlich 1911 mit seinen Söhnen Anton Gustav Jasmatzi und Konstantin Jasmatzi die Gesellschaft Georg Jasmatzi & Söhne (Georg A. Jasmatzi and Sons) mit den Marken August der Starke, JAS und Kleine JAS. Georg Anton Jasmatzi starb 1922 und wurde auf dem Tolkewitzer Johannisfriedhof begraben.

Die Jasmatzi AG und die Georg Jasmatzi & Söhne wurden nach 1945 zur VEB Jasmatzi verstaatlicht.

Literatur

• Ines Vetter: Biographien bedeutender Unternehmer, Berlin (Volk und Wissen Verlag) 1991, S. 186-192
• Michael Schäfer: Familienunternehmen und Unternehmerfamilien. Zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der sächsischen Unternahmer 1850–1940, München (Beck) 2007, ISBN 3406562116, S. 178

Weblinks

• "Restliche Vermögenswerte beim Bundesamt zur Regelung offener Vermögensfragen", die Nachfahren konnten zu diesem Zeitpunkt (2001) nicht mehr aufgefunden werden (PDF-Datei; 815 kB)
• Eintrag im sächsischen Staatsarchiv