Georg Friedrich Dinglinger II.

Georg Friedrich Dinglinger II.

Georg Friedrich Dinglinger (* 11. Januar 1702 in Biberach an der Riß; † 15. Februar 1785) war ein Festungsbaumeister.[1][2]

Er war das fünfte Kind des Emailleurs Georg Friedrich Dinglinger (1666–1720) und der Katharina Barbara, geb. Gutermann. 1704 siedelte die Familie nach Dresden über, wo seines Vaters Brüder Johann Melchior Dinglinger (1664-1731) und Georg Christian (1668-1728), als Hofjuwelier und Hofgoldschmied tätig waren. Sein Vater wurde am 11. Februar 1704 von August dem Starken zum Hofemailleur ernannt. Nach des Vaters Tod blieb er bei seinem Onkel und Vormund Johann Melchior.

Über seine Ausbildung ist nichts bekannt.

Um 1730 siedelte er nach Hannover über, wo er seine erste Anstellung fand. 1731 wurde er dem Ingenieur Hauptmann Cornelius Gottfried Treu als außerordentlicher Kondukteur für den Kasernenbau in Stade unterstellt. 1733–37 leitete er den Kasernenbau in Münden und ein herrschaftliches Ablagerhaus in Gifhorn. Dort leitete er 1735 auch den Bau des neuen Turms der St. Nicolai Kirche und deren Reparatur. Um 1734 wurde er zum regulären Kondukteur ernannt. 1739 wurde er Bauverwalter.

Im Mai 1742 heiratete er Sophie Charlotte Gellerke, die jedoch schon im nächsten Jahr starb. Am 10. Juli 1745 erwarb er das Bürgerrecht der Altstadt Hannover und heiratete fünf Tage später Anne Justina Bötticher (1723-1803), die Tochter des Buchbindermeisters und Buchhändlers Justus Christoph Bötticher (1672–1742), mit der er sechs Kinder hatte.

Zwischen 1742 und 1747 wurde er zum Festungsbaumeister ernannt. Der Ingenieur-Obrist Lüttich, der sich ebenfalls um diese Stelle beworben hatte, zweifelte seine Qualifikation 1750 an.

Um 1746 hatte Bürgermeister Christian Ulrich Grupen den Plan gefaßt, die Altstadt durch Anlage der Aegidienneustadt zu erweitern. Stadtbaumeister Ernst Braun[3] erstellte ab Oktober 1746 für diesen Bereich eine Planung, die nach der Schleifung eines Teiles des inneren Walles die Anlage von 60 Häusern hinter dem Ravelinwall des Aegidientores vorsah. Im März 1747 wurde Dinglinger mit Planungen zu diesem Projekt beauftragt und fertigte dazu fünf Entwürfe an, in denen er die letzte Planung Brauns mit einem zentral gelegenen Platz aufgriff. Das Gelände wurde bis zum äußeren der drei Gräben mit dem Vorwall planiert und die Windmühlenbastion südlich des Aegidientors in die zu bebauende Fläche mit einbezogen. Die Windmühle auf der Sparrenbergbastion wurde versetzt und im Februar 1748 erfolgte der Abbruch des Aegidientorhauses und des Aegidientores.

1748–50 baute er sein eigenes erstes (Fachwerk-)haus in der Braunschweiger Straße Nr. 35 in der Aegidienneustadt, das er schon im folgenden Jahr an den Advocaten Bünemann verkaufte. 1751–53 baute er sein neues Haus in der Großen Aegidienstraße Nr. 25.

Sein Nachfolger wurde der Zeughausverwalter Johann Barward Owemis/Owenus.

Belege

  1. http://www.bhb-hannover.de/schriften/1994_Dinglinger.pdf
  2. http://www.online-ofb.de/famreport.php?ofb=suedheide&ID=98&nachname=DINGLINGER&lang=fr
  3. Ernst Braun: wahrscheinlich Sohn des Artillerieoberst Ernst Eberhard Braun, ist ab 1738 mit architektonischen Arbeiten in Hannover tätig, 1741 zum Hauptmann befördert, 1742 bis 1751 Stadtbaumeister, 1749 zusätzlich Festungsbaumeister, bis 1762 tätig

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